Tiere 2019
Rinder
Die Tiroler Landwirtschaft ist extrem klein strukturiert und weist einen hohen Anteil an Neben- und Zuerwerbsbetrieben auf. Mit Stichtag vom 01.12.2019 gab es in Tirol 8.168 rinderhaltende Betriebe mit zusammen 176.043 Tieren. Sowohl die Zahl der Betriebe (-1,6 %) als auch die Zahl der Tiere (-1,5 % d.s. 2.742 Stück) war gegenüber dem Vorjahr rückläufig und damit im langfristigen Trend. Etwas geringer als beim Gesamtrinderbestand war der Rückgang bei den Milchkühen. 5.351Milchkuhhalter (- 2,3%) hielten 63.042 Milchkühe (- 1,1 % d.s. 726 Tiere). 2.465 Mutterkuhhalter (- 27 Betriebe) hielten 12.482 Mutterkühe (-2,7 % d.s.347 Mutterkühe) Die durchschnittliche Bestandsgröße liegt in Tirol mit 11,7 Milchkühen weit unter dem Durchschnitt der anderen Bundesländer. Die 2465 Mutterkuhhalter hatten im Durchschnitt 5,1 Kühe und sind damit noch viel weiter vom österreichischen Schnitt entfernt.
Tirol hat im Österreichvergleich einen sehr hohen Anteil an gefährdeten Nutztierrassen. Mehr als ein Viertel der im ÖPUL geförderten Tiere stehen verteilt auf 1.508 Betrieben im Bundesland Tirol.
Bedingt durch die kleine Betriebsstruktur und den hohen Anteil an Generhaltungsrassen liegt die Durchschnittsleistung der Kühe deutlich unter dem Vergleichsdurchschnitt des Bundes. 2019 wurden in Tirol auf 4.749 Zuchtbetrieben 56.072 Kühe der Milchleistungskontrolle unterzogen. Der Landesdurchschnitt lag bei 7220 kg Milch mit 4,08 % Fett, sowie 3,39 % im Eiweißgehalt. In der Fleischleistungskontrolle waren in Tirol 600 Betriebe und 3.546 Kühe mit dabei. Die Durchschnittswerte sind jedoch auf Grund der deutlich unterschiedlichen Rassenzusammensetzung mit anderen Bundesländern nicht vergleichbar.
Seit einigen Jahren bekommt die Produktion von Qualitätsfleisch neben der traditionellen Zuchtviehproduktion eine immer wichtigere Bedeutung. Zu den Markenprogrammen wie der „Tiroler Jahrling“, „Tiroler Vollmilchkalb“ und der „Grauvieh Almochs“ ist mit dem „Almrind“ ein weiteres regionstypisches Produkt hinzugekommen. In Zusammenarbeit mit der Agrarmarketing Tirol, dem Lebensmittelhandel und innovativen Metzgereibetrieben wird ein wichtiger Betrag zu einer regionalen Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln geleistet.
Die Produktion von Zuchtvieh unter Nutzung der Almflächen ist aber nach wie vor das, neben der Milchwirtschaft, wichtigste Standbein der heimischen Rinderwirtschaft. Die Vermarktungsstandorte in Rotholz, Imst und Lienz sind die wichtigsten Umschlagplätze für den Viehabsatz. Auf den Versteigerungen der Zuchtverbände wurden im Berichtsjahr mit 7.860 Tieren ca. 300 Tiere weniger als 2018 verkauft. Die Preise zeigten bei den wichtigsten Kategorien (Jungkühe in Milch und Kalbinnen) erfreulicherweise leicht nach oben. Neben den Versteigerungen war es auch möglich Tiere für den Export in Drittländer anzukaufen.
2018 fand die Zusammenführung der drei Rinderzuchtverbände und ihrer gemeinsamen Tochterfirmen (Samendepotstelle Rotholz, Tiroler Viehmarketing und Agrarzentrum West) statt. Ziel dabei war, gemeinsam die Dienstleistungen für die Tiroler Bauern weiter auszubauen und zu verbessern. Seit 1. Dezember 2018 firmieren nun diese Organisationen gemeinschaftlich als Rinderzucht Tirol eGen. Neu in der eGen ist, dass ein hauptamtlicher Vorstand bestellt wurde unter Aufsicht des von den Mitgliedern gewählten Aufsichtsrates. Unter dem Dach der Rinderzucht Tirol eGen werden 6.500 Mitglieder, 1.500 Jungzüchter und 120.000 Zuchttiere aus Zuchtprogrammen von über 20 Rassen betreut. Jährlich werden zudem 30.000 Rinder aus über 30 Produktkategorien bzw. Qualitätsprogrammen vermarktet. Die neu geschaffene Organisation hat ihr erstes Wirtschaftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Wichtig ist vor allem, dass die Züchter ihre Organisation über Rassengrenzen hinweg angenommen haben und bereits nach einem Jahr ein Wir-Gefühl entstanden ist.
Tirol hat im Österreichvergleich einen sehr hohen Anteil an gefährdeten Nutztierrassen. Mehr als ein Viertel der im ÖPUL geförderten Tiere stehen verteilt auf 1.508 Betrieben im Bundesland Tirol.
Bedingt durch die kleine Betriebsstruktur und den hohen Anteil an Generhaltungsrassen liegt die Durchschnittsleistung der Kühe deutlich unter dem Vergleichsdurchschnitt des Bundes. 2019 wurden in Tirol auf 4.749 Zuchtbetrieben 56.072 Kühe der Milchleistungskontrolle unterzogen. Der Landesdurchschnitt lag bei 7220 kg Milch mit 4,08 % Fett, sowie 3,39 % im Eiweißgehalt. In der Fleischleistungskontrolle waren in Tirol 600 Betriebe und 3.546 Kühe mit dabei. Die Durchschnittswerte sind jedoch auf Grund der deutlich unterschiedlichen Rassenzusammensetzung mit anderen Bundesländern nicht vergleichbar.
Seit einigen Jahren bekommt die Produktion von Qualitätsfleisch neben der traditionellen Zuchtviehproduktion eine immer wichtigere Bedeutung. Zu den Markenprogrammen wie der „Tiroler Jahrling“, „Tiroler Vollmilchkalb“ und der „Grauvieh Almochs“ ist mit dem „Almrind“ ein weiteres regionstypisches Produkt hinzugekommen. In Zusammenarbeit mit der Agrarmarketing Tirol, dem Lebensmittelhandel und innovativen Metzgereibetrieben wird ein wichtiger Betrag zu einer regionalen Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln geleistet.
Die Produktion von Zuchtvieh unter Nutzung der Almflächen ist aber nach wie vor das, neben der Milchwirtschaft, wichtigste Standbein der heimischen Rinderwirtschaft. Die Vermarktungsstandorte in Rotholz, Imst und Lienz sind die wichtigsten Umschlagplätze für den Viehabsatz. Auf den Versteigerungen der Zuchtverbände wurden im Berichtsjahr mit 7.860 Tieren ca. 300 Tiere weniger als 2018 verkauft. Die Preise zeigten bei den wichtigsten Kategorien (Jungkühe in Milch und Kalbinnen) erfreulicherweise leicht nach oben. Neben den Versteigerungen war es auch möglich Tiere für den Export in Drittländer anzukaufen.
2018 fand die Zusammenführung der drei Rinderzuchtverbände und ihrer gemeinsamen Tochterfirmen (Samendepotstelle Rotholz, Tiroler Viehmarketing und Agrarzentrum West) statt. Ziel dabei war, gemeinsam die Dienstleistungen für die Tiroler Bauern weiter auszubauen und zu verbessern. Seit 1. Dezember 2018 firmieren nun diese Organisationen gemeinschaftlich als Rinderzucht Tirol eGen. Neu in der eGen ist, dass ein hauptamtlicher Vorstand bestellt wurde unter Aufsicht des von den Mitgliedern gewählten Aufsichtsrates. Unter dem Dach der Rinderzucht Tirol eGen werden 6.500 Mitglieder, 1.500 Jungzüchter und 120.000 Zuchttiere aus Zuchtprogrammen von über 20 Rassen betreut. Jährlich werden zudem 30.000 Rinder aus über 30 Produktkategorien bzw. Qualitätsprogrammen vermarktet. Die neu geschaffene Organisation hat ihr erstes Wirtschaftsjahr erfolgreich abgeschlossen. Wichtig ist vor allem, dass die Züchter ihre Organisation über Rassengrenzen hinweg angenommen haben und bereits nach einem Jahr ein Wir-Gefühl entstanden ist.
Kleine Wiederkäuer
Im Gegensatz zu den Rindern sind die Bestandszahlen bei Schafen über Jahre ziemlich konstant und bei Ziegen leicht steigend, die Zahl der Haltungsbetriebe geht aber auch bei diesen Tierarten zurück. Ende 2019 standen in Tirol ca. 83.500 Schafe und 18.800 Ziegen.
In der Schafzucht sind das Tiroler Bergschaf, das Steinschaf und das Braune Bergschaf die Rassen mit den größten Stückzahlen. Daneben werden 16 weitere Rassen gehalten und züchterisch betreut. Eine wichtige Funktion der Schafhaltung ist in Tirol die Beweidung von alpinem Grünland, daher haben sich bei uns speziell Bergschafrassen durchgesetzt. Nur einige wenige Betriebe beschäftigen sich mit der Zucht spezieller Fleischschafrassen.
Die Vermarktung von Zuchtvieh ist auch für die Schafzüchter von größter Bedeutung. Auf den Versteigerungen in Imst, Rotholz und Lienz wurden insgesamt 1.159 Tiere verkauft. Die Preise für Vatertiere sind zwar leicht gesunken aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Bei den weiblichen Tieren lag der Durchschnittspreis bei unverändert € 410. Besorgniserregend ist die extreme Preisdifferenzierung in Abhängigkeit von der Qualität. Spitzentiere erreichen Rekordpreise, hingegen sind Tiere von durchschnittlicher Qualität kaum zu verkaufen.
Schwierig gestaltet sich der Aufbau einer qualitativ hochwertigen Lämmerproduktion. Die Preise auf den internationalen Märkten sind für unsere Betriebe (Kleinbetriebe im Bergebiet) einfach nicht kostendeckend. Auch mit einem Regionalitätszuschlag von 5 bis 10 Prozent ist keine wirtschaftlich sinnvolle Produktion möglich.
Die Ziegen hatten über mehrere Jahre einen starken Aufwärtstrend zu verzeichnen. Speziell die Produktion von Ziegenmilch wurde von vielen Betrieben als wirtschaftlich sinnvolle Alternative umgesetzt. Mittlerweile ist aber der heimische Markt in diesem Bereich weitgehend gesättigt. Der Absatz an Zuchttieren gestaltete sich im Berichtsjahr recht zufriedenstellend, trotz größerer Stückzahlen konnten die Preise auf gutem Niveau gehalten werden. Sehr intensiv wird derzeit von der Zuchtorganisation gemeinsam mit der Veterinärbehörde an Gesundheitsprogrammen gearbeitet.
In der Schafzucht sind das Tiroler Bergschaf, das Steinschaf und das Braune Bergschaf die Rassen mit den größten Stückzahlen. Daneben werden 16 weitere Rassen gehalten und züchterisch betreut. Eine wichtige Funktion der Schafhaltung ist in Tirol die Beweidung von alpinem Grünland, daher haben sich bei uns speziell Bergschafrassen durchgesetzt. Nur einige wenige Betriebe beschäftigen sich mit der Zucht spezieller Fleischschafrassen.
Die Vermarktung von Zuchtvieh ist auch für die Schafzüchter von größter Bedeutung. Auf den Versteigerungen in Imst, Rotholz und Lienz wurden insgesamt 1.159 Tiere verkauft. Die Preise für Vatertiere sind zwar leicht gesunken aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Bei den weiblichen Tieren lag der Durchschnittspreis bei unverändert € 410. Besorgniserregend ist die extreme Preisdifferenzierung in Abhängigkeit von der Qualität. Spitzentiere erreichen Rekordpreise, hingegen sind Tiere von durchschnittlicher Qualität kaum zu verkaufen.
Schwierig gestaltet sich der Aufbau einer qualitativ hochwertigen Lämmerproduktion. Die Preise auf den internationalen Märkten sind für unsere Betriebe (Kleinbetriebe im Bergebiet) einfach nicht kostendeckend. Auch mit einem Regionalitätszuschlag von 5 bis 10 Prozent ist keine wirtschaftlich sinnvolle Produktion möglich.
Die Ziegen hatten über mehrere Jahre einen starken Aufwärtstrend zu verzeichnen. Speziell die Produktion von Ziegenmilch wurde von vielen Betrieben als wirtschaftlich sinnvolle Alternative umgesetzt. Mittlerweile ist aber der heimische Markt in diesem Bereich weitgehend gesättigt. Der Absatz an Zuchttieren gestaltete sich im Berichtsjahr recht zufriedenstellend, trotz größerer Stückzahlen konnten die Preise auf gutem Niveau gehalten werden. Sehr intensiv wird derzeit von der Zuchtorganisation gemeinsam mit der Veterinärbehörde an Gesundheitsprogrammen gearbeitet.
Pferde
Das Pferd hat in der Freizeitwirtschaft in den letzten 10 Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Dieser Umstand bietet einer größeren Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben neue Einkommensmöglichkeiten. Speziell rund um die Ballungszentren sind zahlreiche „Einstellbetriebe“, teils gewerblich, teils als bäuerliche Nebentätigkeit entstanden. Auch Ausbildungs- und Schulbetriebe werden vermehrt nachgefragt. 2018 wurde ein Projekt gestartet, um auch die Pferdezucht in diese positive Entwicklung zu integrieren. Ein Zusammenspiel von Pferdezucht und Nutzung des Pferdes in der Freizeitwirtschaft und im Pferdesport, gute Ausbildung von Pferdehaltern und Pferden werden angestrebt.
Mit Unterstützung von Bund und Land Tirol wurde in den letzten Jahren viel in Infrastruktur am Fohlenhof in Ebbs investiert. Die moderne Ausbildung- und Reitanlage soll von allen Organisationen im Pferdebereich genutzt werden.
Mittelfristig ist auch die Zusammenführung der drei Tiroler Pferdezuchtorganisationen – nach dem Muster der Rinderzuchtverbände – angedacht.
Mit Unterstützung von Bund und Land Tirol wurde in den letzten Jahren viel in Infrastruktur am Fohlenhof in Ebbs investiert. Die moderne Ausbildung- und Reitanlage soll von allen Organisationen im Pferdebereich genutzt werden.
Mittelfristig ist auch die Zusammenführung der drei Tiroler Pferdezuchtorganisationen – nach dem Muster der Rinderzuchtverbände – angedacht.
Schweine
Die Schweinewirtschaft hat in Tirol wegen der fehlenden Futtergrundlage keine besondere Bedeutung. Klein aber fein könnte man die Szene in Tirol bezeichnen. Neben einigen hervorragenden Zuchtbetrieben haben in letzter Zeit die über die Agrarmarketing Tirol unterstützen Projekte „Almschwein“ und „Hofschwein“ Aufmerksamkeit erlangt.
Durch diese Projekte kann zumindest ein kleines Angebot an regionalen Produkten sichergestellt werden.
Durch diese Projekte kann zumindest ein kleines Angebot an regionalen Produkten sichergestellt werden.
Geflügel
Der Eiermarkt ist in der Direktvermarktung preislich sehr interessant. Nach der Beratungsoffensive der Landwirtschaftskammer gab es in den letzten Jahren einige Neueinsteiger und damit ist der Eiermarkt in Tirol, der vorwiegend auf die Direktvermarktung zum Konsumenten abzielt, weitgehend gesättigt. In einigen ausgewählten Gemeinden/Gebieten ist aber eine Ausweitung der Produktion nach wie vor noch möglich.
Die Geflügelmast ist weiterhin ein vernachlässigter Bereich der Geflügelproduktion in Tirol. Bedingt durch die fehlenden Schlachtmöglichkeiten gestaltet sich auch die Direktvermarktung sehr schwierig und dies obwohl die Preissituation für regional erzeugtes Mastgeflügel äußerst attraktiv wäre. Ziel für die Geflügelmäster wäre zumindest eine mobile Schlachteinrichtung für kleinere Bestandsgrößen.
Die Dachorganisation der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) wird neu aufgestellt. Mitgliedsbeiträge werden zukünftig über den Geflügelgesundheitsdienst (KGF) bei allen Geflügelhaltern eingehoben. Die Landesverbände haben damit etwas mehr an Gestaltungsmöglichkeit gewonnen. Ziel ist es, auch hier die Zusammenarbeit Geflügelverband und Landwirtschaftskammer in der Beratung und in der Anzahl der neuen Mitglieder auszuweiten. Die sehr hoch spezialisierte Geflügelhaltung benötigt eine qualifizierte Beratung. Der Einkauf von Beratungsleistungen aus anderen Bundesländern für das maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramm der Tiroler Geflügelhalter wird auch in Zukunft notwendig sein.
Die Geflügelmast ist weiterhin ein vernachlässigter Bereich der Geflügelproduktion in Tirol. Bedingt durch die fehlenden Schlachtmöglichkeiten gestaltet sich auch die Direktvermarktung sehr schwierig und dies obwohl die Preissituation für regional erzeugtes Mastgeflügel äußerst attraktiv wäre. Ziel für die Geflügelmäster wäre zumindest eine mobile Schlachteinrichtung für kleinere Bestandsgrößen.
Die Dachorganisation der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) wird neu aufgestellt. Mitgliedsbeiträge werden zukünftig über den Geflügelgesundheitsdienst (KGF) bei allen Geflügelhaltern eingehoben. Die Landesverbände haben damit etwas mehr an Gestaltungsmöglichkeit gewonnen. Ziel ist es, auch hier die Zusammenarbeit Geflügelverband und Landwirtschaftskammer in der Beratung und in der Anzahl der neuen Mitglieder auszuweiten. Die sehr hoch spezialisierte Geflügelhaltung benötigt eine qualifizierte Beratung. Der Einkauf von Beratungsleistungen aus anderen Bundesländern für das maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramm der Tiroler Geflügelhalter wird auch in Zukunft notwendig sein.