Pflanzenbau 2019

Eine große Herausforderung im Jahr 2019 war die anhaltende Trockenheit sowie der Anstieg des Grundwasserpegels im Juni. In Fritzens gab es insgesamt 52 Hitzetage: Tage mit Temperaturen von mindestens 30 Grad. Der Mittelwert der letzten 5 Jahre liegt bei 30 Tagen. Zudem lag die Temperatur an 17 Tagen > 35 °C.

Eine weitere große Herausforderung war die schnelle Schneeschmelze Anfang Juni und der dadurch ansteigende Grundwasserpegel. Vielerorts standen Feldkulturen tagelang im Wasser. Die Ausfälle bei Acker- und Gemüsekulturen sowie im Grünland waren beträchtlich.

Die gesamte Saatgutvermehrungsfläche in Tirol beträgt 93,66 Hektar (74,12 Hektar Erdäpfel und 6,81 Hektar Getreide).

In der Kartoffelpflanzgutvermehrung verursachte die hohe Blattlausdichte im Hochsommer insbeson-dere bei der Kartoffelsorte Ditta und Anuschka hohe Aberkennungsraten hinsichtlich PVY-Virus. Ver-schärft wird diese Problematik zudem durch die Reduktion bei den zugelassenen Insektiziden. Erst-mals wurden die Vermehrungsbestände ohne das neonicotinoidhältige Beizmittel Monceren G produ-ziert. Mittelfristig ist daher der Umstieg auf resistentere Sorten anzustreben. Offen ist dabei jedoch, ob die Kunden und Produzenten auch auf mögliche Ersatzsorten umsteigen.

Im Berichtsjahr wurden 256 Bodenuntersuchungen abgewickelt und darauf aufbauende schlagbezoge-ne Düngeempfehlungen erstellt. Zudem wurde für 10.036 Betriebe die Stickstoffberechnung nach Aktionsprogramm Nitrat durchgeführt.

Insgesamt 58 Flächendosiergeräte wurden der regelmäßigen Feldspritzenüberprüfung unterzogen. Dabei konnte für 55 geprüfte Geräte ein positiver Prüfbescheid erstellt werden. Die landesrechtlichen Bestimmungen erfordern, dass ab dem Jahr 2016 jede in Gebrauch befindliche Feldspritze positiv geprüft ist.

In drei Versuchen wurden bei Mais und Kartoffel zudem Sortenversuche durchgeführt. Die Ergebnisse sind für die Beratung essentiell da durch den enormen Zuchtfortschritt, vor allem beim Silomais, in-nerhalb von 3-5 Jahren das gesamte Sortiment erneuert wird.

Ergebnisse vom Silomaisversuch in Vomp:

Der Maiswurzelbohrer verbreitete sich auch ins Tiroler Oberland weiter aus. Zudem erreichten die Fal-len in Mils und Wörgl Fangzahlen von mehr als 1.000 Käfer pro Falle.