Bildung unterstützt betriebliche Weiterentwicklung 2015
Im Fachbereich Bildung der LK Tirol arbeiten das Bäuerinnenreferat, das Landjugendreferat, das Referat für bäuerlichen Tourismus, das Beratungsreferat, die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle sowie das Ländliche Fortbildungsinstitut mit seinen Projekten und Arbeitskreisen Hand in Hand für eine zielgerichtete Bildungsarbeit.
Im Bäuerinnenreferat wie auch im Landjugendreferat waren Schulungen für die neugewählten Funktionärinnen und Funktionäre auf Bezirks- und Landesebene sowie Strategietage zur Schwerpunktsetzung in der neuen Periode hoch oben auf der Prioritätenliste.
Bäuerinnen – Botschafterinnen heimischer Landwirtschaft
Der jährliche Aktionstag der Bäuerinnen stand österreichweit unter dem Motto „Landwirtschaft zum Anfassen“. In Tirol besuchten Bäuerinnen an 276 Schulen 416 Schulklassen und erreichten damit 7033 Kinder der ersten Klasse Volksschule. Ziel dieser Aktion war, Kinder anhand von pädagogisch aufgearbeitetem Anschauungsmaterial für heimische Lebensmittel zu sensibilisieren und Hilfestellung zum Erkennen heimischer Lebensmittel zu geben.
Was trägt jede/r Einzelne durch sein Ernährungsverhalten zum Klimawandel bei? In Zusammenarbeit mit dem Klimabündnis Tirol und den Seminarbäuerinnen wurde ein neues LFI-Bildungsprodukt „Kochen für ein gutes Klima“ ausgearbeitet und 14 Ernährungstrainerinnen dazu geschult. Bäuerinnenorganisationen von Südtirol, Bayern und Tirol treffen sich seit 25 Jahren im 2-Jahres-Rhythmus zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch.
2015 war Tirol Gastgeberland.
Die ländliche Jugend ist motiviert
Im Landjugendreferat wurde 2015 der Fokus auf den Bereich Bildung gelegt, unterstützt durch ein zielgruppenspezifisches Bildungsprogramm für die ländliche Jugend. Neben Bewerbungstrainings unter dem Titel „Fleiß bringt’s“, die in allen Bezirken stattfanden, nahmen 1.376 Mitglieder an Fortbildungsmaßnahmen und Wettbewerben teil.
In der Veranstaltungsreihe „Neu.Denken“ wurden an drei Abenden die Themen Familie, Beruf, Landwirtschaft und Engagement mit Experten und Entscheidungsträgern aus Landwirtschaft, Wirtschaft und Politik am Podium diskutiert. Eine Mitgliederreise nach Kanada erweiterte bei den 32 TeilnehmerInnen das Blickfeld und lässt Möglichkeiten und Grenzen der heimischen Landwirtschaft neu erscheinen.
Beratung und Bildung – eng verknüpft
Das Angebot für die verpflichtenden Schulungsmaßnahmen im ÖPUL 2014-20 in den Bereichen UBB, Bio und Almen wird vom LFI in Kooperation mit Beratungskräften und FachreferentInnen der LK Tirol umgesetzt. Der Start dieser Bildungsmaßnahmen erfolgte im Herbst 2015, 826 Bäuerinnen und Bauern besuchten die angebotenen Bildungsveranstaltungen. Neben österreichweit koordinierten Präsentationen und Broschüren wurden zusätzliche Schulungsunterlagen Tirol spezifisch erstellt und den TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt.
Bis spätestens Ende des Jahres 2018 müssen rund 8.600 Betriebe Schulungen zu UBB im Ausmaß von 5 Stunden nachweisen.
Im Rahmen der internen Beraterfortbildungen wurden Schwerpunkte vor allem zur bäuerlichen Einheitswert-Hauptfeststellung, zur Steuerreform, aber auch zum Biologischen Landbau gesetzt.
Rekord an Facharbeiterabschlüssen
Pilot Facharbeiter/in Landwirtschaft/Betriebs- und Haushaltsmanagement
Ein Auftrag aus den „Zukunftsstrategien der Tiroler Landwirtschaft 2020“ ist, eine bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildung über ein modulares System anzubieten. Neu konzipiert wurde die Ausbildung im zweiten Bildungsweg „FacharbeiterIn Neu für Erwachsene“ der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Schulwesen.
Im Herbst 2015 starteten vier Pilotlehrgänge an den Landwirtschaftlichen Landeslehranstalten und zwei durch das LFI Tirol. Neuerungen in der Ausbildung im zweiten Bildungsweg sind die Modularisierung der Ausbildung sowie die Umsetzung von kompetenzorientierten Lehr- und Lernansätzen, das Angebot von Wahlmodulen und die Vernetzung der TeilnehmerInnen über die Lehrgangsstandorte hinaus.
Derzeit befinden sich 226 TeilnehmerInnen an sechs Lehrgangsstandorten in Ausbildung. Ziel ist, den angehenden BetriebsführerInnen Fachwissen und analytische, lösungsorientierte Werkzeuge mitzugeben, damit eine erfolgreiche und gewinnbringende Weiterführung der Landwirtschaftlichen Betriebe zu ermöglichen. Erstmals kommt es auch zur Umsetzung einer Ausbildung zur FacharbeiterIn Betriebs-und Haushaltsmanagement im zweiten Bildungsweg.
10 ambitionierte (künftige) BetriebsführerInnen absolvieren den Vorbereitungslehrgang zur Meisterprüfung
Obstbau, 29 zum Feldgemüsebau.
Bäuerlicher Tourismus – Einkommen durch Dienstleistung
Die Qualität im bäuerlichen Tourismus sowohl in der Ausstattung wie auch im Serviceangebot zu verbessern und dadurch eine höhere Auslastung zu erreichen, ist ein wichtiges Ziel vieler Betriebe. Durch eine Intensivierung der Außendienstberatung in Kombination mit angebotenen Bildungsmaßnahmen zu den Themenbereichen wie Qualität, Schriftverkehr, Webauftritt oder Datenwartung soll dieses Ziel langfristig erreicht werden. Durch das spezifische Serviceangebot von Urlaub am Bauernhof mit offensiven Marketingkampagnen mit Partnern im In- und Ausland bleibt die Jahresauslastung der Mitgliedsbetriebe mit 123 Vollbelegstagen pro Jahr auf einem hohen Niveau. Über das online Buchungstool von Urlaub am Bauernhof wurden für das Jahr 2015 7.617 Buchungen aus 69 Nationen auf 233 UaB-Betrieben registriert – mit dem erzielten Umsatzvolumen von 2,8 Mio. Euro entspricht das ca. 100.000 Gästenächtigungen.
Maschinenring Tirol
Eine wesentliche Zielsetzung des Maschinenringes ist, bei den BetriebsführerInnen das Bewusstsein für gemeinschaftliche Maschinennutzung zu erhöhen, um Produktionskosten zu senken. Zusätzlich zu Bildungs- und Beratungsmaßnahmen wurden bestehende Best-Practice-Beispiele präsentiert, neue Gemeinschaften beispielsweise für Gülleverschlauchung, Nachsaatgeräte oder auch Holzkrananhänger gegründet.
Der Notwendigkeit einer effizienten Alm- und Weidepflege zur Offenhaltung unserer Almen wurde durch die Umsetzung von zwölf Projekten besonderes Gewicht verliehen. Informationsveranstaltungen sowie Maschinenvorführungen kombiniert mit Fachvorträgen stießen auf großes Interesse.
Ihr Wissen wächst – mit dem LFI Tirol
18.748 Bildungswillige erreichte das LFI Tirol, das Bildungsunternehmen der Landwirtschaftskammer, mit seinem breitgefächerten Angebot. Knapp 1.000 Veranstaltungen, Kurse und Lehrgänge wurden von Reutte bis Lienz von einem engagierten Team organisiert und durchgeführt, unterstützt von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
75 TeilnehmerInnen schlossen Zertifikatslehrgänge zur/zum BaumwärterIn, sowie zu Reit- und Kräuterpädagogik im Umfang von 100 bis 144 Unterrichtseinheiten erfolgreich ab. Zum internationalen „Jahr des Bodens“ startete der Zertifikatslehrgang BodenpraktikerIn für das Grünland.
Das LFI Tirol ist als ISO- und Ö-Cert zertifizierte Erwachsenenbildungseinrichtung im Rahmen des Programms der Ländlichen Entwicklung 2014-20 als Bildungsträger anerkannt. Damit ist das LFI Tirol auch befugt, Bildungsmaßnahmen zur EU-kofinanzierten Förderung einzureichen und gemeinsam mit Kooperationspartnern abzuwickeln. Im Jahr 2015 wurden aus der vorhergehenden Förderperiode fünf Arbeitskreise sowie acht Projekte und Bildungsoffensiven endabgerechnet. Trotz Unsicherheiten in den Richtlinien 2014-20 wurden zehn Bildungsprojekte und drei Arbeitskreise neu eingereicht.
Lernen online – e.lfi macht’s möglich
Das Nutzen neuer Medien wird im LFI Tirol über die Lernplattform e.lfi ermöglicht. Bis Ende 2015 waren fünf Bildungsangebote online zu absolvieren, weitere jedoch bereits im Entwicklungsstadium. E-Learning, lernen wann und wo man will, online in Austausch zu treten und sich zu vernetzen, wird immer stärker in unterschiedlichsten Themenbereichen nachgefragt und wird bundesweit weiterentwickelt.
tirol.lfi.at
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