Direktvermarktung 2018

Der Betriebszweig Direktvermarktung bietet für viele Tiroler Bauern die Möglichkeit mehr Wertschöpfung aus dem eigenen Betrieb zu holen. Der Trend zu Qualität, Regionalität und Transparenz trägt dazu bei, dass gute Umsätze gemacht werden können und damit auch der Umstieg von Nebenerwerb in den Vollerwerb erreicht werden kann.

30 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe betreiben bereits im kleineren oder größeren Umfang Direktvermarktung. Ca. 1000 Betriebe davon setzten einen stärkeren Fokus auf die Direktvermarktung und erwirtschaften einen beträchtlichen Anteil ihres Einkommens damit. Die verstärkte Nachfrage bietet aktuell gute Chancen für den Ausbau des Betriebszweiges oder für den Start mit der Direktvermarktung.

Der Betriebszweig Direktvermarktung ist auf jeden Fall eine Chance, aber auch eine Herausforderung. Von der Produktion bis zum Verkauf der Produkte sind viele Punkte zu beachten. Durch Weiterbildungen und Beratung wird das dazu notwendige Wissen vermittelt. Ziel vom Beratungs- und Weiterbildungsangebot ist die Unterstützung auf produktionstechnischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Ebene. Ein wesentlicher Teil dabei ist die Grundberatung zu den hygienerechtlichen Anforderungen und die Spezialberatung zur Lebensmittelkennzeichnung.

Die Informationen werden dabei mittels Einzelberatungen, Infoveranstaltungen, Rundschreiben und Kursen vermittelt. Mithilfe von externen Spezialisten werden Produktionskurse angeboten. Vom Referat für Direktvermarktung werden in Zusammenarbeit mit dem LFI Tirol die Kursinhalte festgelegt und die Kurse organisiert.

So werden jährlich mehrere Weiterbildungen zur Herstellung von Produkten angeboten. Teil des Weiterbildungsangebotes sind Lehrfahrten, bei welchen Einblick in professionelle Direktvermarktungsbetriebe gegeben wird und bei der gemeinsamen Fahrt Informationen zu aktuellen Themen und Projekten besprochen werden können.

Im Bereich der Milchverarbeitung erfolgt bezüglich Weiterbildungsmaßnahmen eine Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmilchprodukte. In dieser Zusammenarbeit erfolgt die Themenauswahl sowie auch teils die Abwicklung der Weiterbildungsmaßnahmen.

Die Qualität eines Produktes ist die Grundlage für den Erfolg eines Betriebes. Da die Produktqualität stark mit der hygienischen Sicherheit zusammenhängt wird dies beim Qualitätssicherungsprojekt verknüpft. Es werden vergünstigte Produktuntersuchungen durchgeführt, welche über die hygienische Sicherheit eines Produktes aussagen, und zugleich über die Herstellungsqualität aussägt. Es wird dabei erkannt, ob die Produktionsabläufe wie geplant funktionieren und ein sicheres Produkt herauskommt.

Bei Produktprämierungen haben die Betriebe die Möglichkeit ihre Produkte durch Experten auf Aussehen und Geschmack beurteilen zu lassen. Produktprämierungen werden zur Steigerung der Qualität seitens der Landwirtschaftskammer angeboten und teils auch abgewickelt. Mittels der Produktprämierungen kann den Konsumenten die hohe Produktqualität dargelegt werden. Der Verein „Tiroler Speis aus Bauernhand“ ist der Verein der Tiroler Direktvermarkter. Er vertritt deren Interessen und steht für Herkunft und Qualität. Die Landwirtschaftskammer betreut den Verein und bekommt damit einen laufenden Einblick in die Praxis. Dadurch können Projekte und Beratungsschwerpunkte festgelegt werden.