Tiere 2015
Ausgangssituation
Die Tiroler Tierzucht ist sehr stark von den Zuchtorganisationen geprägt. Mehr als 95 % der Rinderhalter sind in einem Zuchtverband oder in einer Erzeugergemeinschaft organisiert. Bei den anderen Nutztierarten ist die Situation nicht viel anders. Um Doppelgleisigkeit zu vermeiden und Synergien zu nutzen arbeiten die LK-Tirol und die Fachverbände sehr eng zusammen. Die gemeinsamen Dienstleistungsunternehmen, wie Landeskontrollverband, Herdebuchstelle, Samendepotstelle und Viehmarketing bemühen sich laufend um ein optimales Service für die bäuerlichen Produktionsbetriebe. Um dem wachsenden Kostendruck zu begegnen sind weitere Optimierungen speziell in der Organisationsstruktur notwendig.
Bedingt durch die Änderungen mit der neuen Programmperiode ist auch ein erheblicher Beratungsbedarf gegeben. Im Tierzuchtbereich stehen qualitätssichernde Maßnahmen (QS-Kuh und Kuh-plus) im Vordergrund. Die Biolandwirtschaft erlebt derzeit einen großen Nachfrageboom und dies bei sinkender Anzahl an Biobetrieben in Tirol. Über eine Beratungsoffensive sollte der Anteil der biologisch bewirtschafteten Betriebe wieder gesteigert werden.
Bei den Verbrauchern und auch im Lebensmittelhandel spielen Tierwohlkriterien eine immer bedeutendere Rolle.
Ziele
- 70 % der Milchbetriebe mit 80% der Kühe sollten am Qualitätsprogramm QS-Kuh teilnehmen.
- Für Milchbetriebe sollte ein Angebot für kostengünstige orientierende Untersuchungen von Qualitätsstandards (Keimzahl, Zellzahl, Harnstoffgehalt, Hemmstoff ect.) zur Hebung der Milchqualität und Verbesserung der Tiergesundheit geschaffen werden. Ziel - Verbesserung des Anteils an S-Qualität um 1 Prozent.
- Routinemäßige Trächtigkeitsuntersuchungen 30 – 40 Tage nach der Belegung sollten die durchschnittliche Zwischenkalbezeit um 5 Tage reduzieren.
- Zur Absicherung von raschen Rückmeldungen an die Betriebe und Erhaltung der Kompetenz im Land sollte das Milchlabor in Rotholz erneuert werden.
- Schafvermarktung: Entwicklung eines marktfähigen Produktes zur Verarbeitung der weniger wertvollen Fleischteile.
- Ausweitung der Produktion von biologischen Produkten.
- Erhaltung des Qualitätsprogrammes „Tiroler Vollmilch Kalb“
Maßnahmen
Zur Erreichung des Zieles 70 % der milchliefernden Betriebe in das Qualitätsprogramm QS-Kuh zu integrieren wurden mit Unterstützung des LKVs zahlreiche Informations- und Schulungsveranstaltungen durchgeführt. Auf Wunsch wurde auch eine betriebsindividuelle Kalkulation über Kosten und Ertragsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Gemeinsam mit dem Land Tirol, dem Tiroler Tiergesundheitsdienst, dem LKV und der Tierärzteschaft konnte für Milchbetriebe ein umfangreiches Angebot zur Verbesserung von Milchqualität und Eutergesundheit erarbeitet und umgesetzt werden:
Das Labor des LKV in Rotholz wurde generalsaniert und ein Analysegerät (MilcoScan 500) erneuert. Weiters wurde ein System zur Direkterfassung des Barcodes von den Probeflaschen installiert und damit die Arbeitsabläufe wesentlich erleichtert.
Gemeinsam mit einigen innovativen Gastronomiebetrieben sowie zwei Gastronomiegroßhändlern wurden mit dem „Lammragout“ und dem „Tirol-Burger“ zwei neue Produkte entwickelt die besonders in Selbstbedienungsrestaurants zusätzliche Absatzmöglichkeiten am heimischen Markt bringen sollten. Zur Angebotssteuerung wurde vom Tiroler Schafzuchtverband das Projekt „Vorratsschlachtung“ ins Leben gerufen.
Da einige größere Betriebe, die bisher Vollmilchkälber produziert hatten, ihr Betriebssystem in Richtung Milchlieferung umgestellt haben, kam es beim Qualitätsprogramm „“Tiroler Kalbl“ besonders in den Herbstmonaten zu Lieferengpässen. Über die Tiroler Viehmarketing wurden gezielt Schulungsangebote für potentielle Lieferanten entwickelt.
Gemeinsam mit dem Land Tirol, dem Tiroler Tiergesundheitsdienst, dem LKV und der Tierärzteschaft konnte für Milchbetriebe ein umfangreiches Angebot zur Verbesserung von Milchqualität und Eutergesundheit erarbeitet und umgesetzt werden:
- Kostenlose TGD Betriebserhebung
- Bakteriologische Milchuntersuchung bei Problemtieren
- Verbilligte Trächtigkeitsuntersuchungen über die Milch bzw. durch Tierärzte
- Orientierende Milchuntersuchungen zur Verbesserung des Herdenmanagements
- Vollhygieneprogramm bei Versteigerungen
- Fütterungsberatung und Rationsberechnung
Das Labor des LKV in Rotholz wurde generalsaniert und ein Analysegerät (MilcoScan 500) erneuert. Weiters wurde ein System zur Direkterfassung des Barcodes von den Probeflaschen installiert und damit die Arbeitsabläufe wesentlich erleichtert.
Gemeinsam mit einigen innovativen Gastronomiebetrieben sowie zwei Gastronomiegroßhändlern wurden mit dem „Lammragout“ und dem „Tirol-Burger“ zwei neue Produkte entwickelt die besonders in Selbstbedienungsrestaurants zusätzliche Absatzmöglichkeiten am heimischen Markt bringen sollten. Zur Angebotssteuerung wurde vom Tiroler Schafzuchtverband das Projekt „Vorratsschlachtung“ ins Leben gerufen.
Da einige größere Betriebe, die bisher Vollmilchkälber produziert hatten, ihr Betriebssystem in Richtung Milchlieferung umgestellt haben, kam es beim Qualitätsprogramm „“Tiroler Kalbl“ besonders in den Herbstmonaten zu Lieferengpässen. Über die Tiroler Viehmarketing wurden gezielt Schulungsangebote für potentielle Lieferanten entwickelt.
Ergebnisse
Die Informationsmaßnahmen des LKV zur Umsetzung von QS-Kuh waren sehr erfolgreich. 3.747 Milchbetriebe (70 %) mit 44.551 Kühen, dies sind 86 % der Kühe unter Milchleistungskontrolle, haben sich für eine Teilnahme an diesem Qualitätsprogramm entschieden. Bei den Betrieben mit Fleischleistungskontrolle lag die Teilnahmequote mit ca. 30 % deutlich niedriger, speziell für kleinere Betriebe gibt es aber keine klar erkennbaren Vorteile, jedoch zusätzliche Dokumentationsverpflichtungen.
Das angebotene Programm zur Verbesserung von Milchqualität und Tiergesundheit wurde sehr gut angenommen. Beim Tiroler Tiergesundheitsdienst gab es 294 Neubeitritte. Durch die regelmäßigen Betriebserhebungen wird laufend an der Verbesserung der Produktion gearbeitet. Neben den monatlichen Milchleistungskontrollen wurden von den Landwirten 5.681 Proben zur Untersuchung auf die Milchinhaltsstoffe Fett, Eiweiß und Laktose an das Labor in Rotholz eingesandt. Für die Verbesserung der Eutergesundheit ist die Zellzahl der Milch ein wichtiger Indikator, für die Hygiene am Betrieb die Keimzahl. Im Berichtsjahr wurden zusätzlich zu den routinemäßigen Kontrollen durch die Milchverarbeiter 6.826 Zellzahlüberprüfungen und 974 Tests auf Keimzahl durchgeführt. Das Vollhygieneprogramm auf den Versteigerungen wurde lückenlos durchgeführt. Zusätzlich zu den Milchuntersuchungen wurden im Labor Rotholz 27.688 Trächtigkeitstests durchgeführt und die Landwirte mittels SMS über die Ergebnisse informiert. Die Fütterungsberatung konnte leider erst mit einigen Monaten Verspätung gestartet werden. Eine Umstrukturierung in den Fachbereichen und ein personeller Wechsel waren die Gründe dafür. Derzeit ist gerade die Nachfrage nach einer vorwiegend grundfutterbasierenden Fütterung besonders stark.
Bei Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes wurde das Labor in der Prüfstelle Rotholz vollkommen modernisiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Gleichzeitig wurden auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter deutlich verbessert. Mit einer Investition von knapp über € 500.000 konnte der Standort langfristig abgesichert und den Tiroler Bauern eine Untersuchungsmöglichkeit im Land angeboten werden.
Das angebotene Programm zur Verbesserung von Milchqualität und Tiergesundheit wurde sehr gut angenommen. Beim Tiroler Tiergesundheitsdienst gab es 294 Neubeitritte. Durch die regelmäßigen Betriebserhebungen wird laufend an der Verbesserung der Produktion gearbeitet. Neben den monatlichen Milchleistungskontrollen wurden von den Landwirten 5.681 Proben zur Untersuchung auf die Milchinhaltsstoffe Fett, Eiweiß und Laktose an das Labor in Rotholz eingesandt. Für die Verbesserung der Eutergesundheit ist die Zellzahl der Milch ein wichtiger Indikator, für die Hygiene am Betrieb die Keimzahl. Im Berichtsjahr wurden zusätzlich zu den routinemäßigen Kontrollen durch die Milchverarbeiter 6.826 Zellzahlüberprüfungen und 974 Tests auf Keimzahl durchgeführt. Das Vollhygieneprogramm auf den Versteigerungen wurde lückenlos durchgeführt. Zusätzlich zu den Milchuntersuchungen wurden im Labor Rotholz 27.688 Trächtigkeitstests durchgeführt und die Landwirte mittels SMS über die Ergebnisse informiert. Die Fütterungsberatung konnte leider erst mit einigen Monaten Verspätung gestartet werden. Eine Umstrukturierung in den Fachbereichen und ein personeller Wechsel waren die Gründe dafür. Derzeit ist gerade die Nachfrage nach einer vorwiegend grundfutterbasierenden Fütterung besonders stark.
Bei Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes wurde das Labor in der Prüfstelle Rotholz vollkommen modernisiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Gleichzeitig wurden auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter deutlich verbessert. Mit einer Investition von knapp über € 500.000 konnte der Standort langfristig abgesichert und den Tiroler Bauern eine Untersuchungsmöglichkeit im Land angeboten werden.
Vorschau
Nach derzeitiger Einschätzung wird das Jahr 2016 für die Tiroler Viehwirtschaft sehr schwierig. Der Milchpreis ist im Sinken und ein Ende der Abwärtsspirale nicht in Sicht. Regelungen über eine freiwillige Lieferbeschränkung werden diskutiert sind aber kaum durchsetzbar. Auch der Zuchtviehexport läuft derzeit nur sehr verhalten. Aufgrund politischer bzw. veterinärer Restriktionen sind kaum Drittlandexporte möglich. Somit treffen sich nahezu alle europäischen Zuchtviehexportländer am italienischen Markt.
Die wirtschaftliche Situation vieler Viehwirtschaftsbetriebe in Tirol ist sehr angespannt.