Platz für Vielfalt am Krapferhof

Der Bezirksbesuch in Schwaz führte die Kammerführung auf den Krapferhof in Aschau und ins Labor des Landeskontrollverbandes. Zum Hof der Familie Hotter gehören cira fünf Hektar Grünland und etwas Wald. Die Hofstelle liegt oberhalb vom Dorfzentrum Aschau am Distelberg. Auf 1.150 Meter Seehöhe tummeln sich neben Hühnern, Schweinen und Rindern auch noch Ponys, Hasen, Pfaue oder Nandus (straußenähnliche Laufvögel) in großzügigen Gehegen. Zwei Generationen helfen am Hof kräftig zusammen und haben sich in den letzten Jahren auf die Direktvermarktung spezialisiert. Mittlerweile betreibt die Familie zwei Hofläden, einen direkt am Hof und den anderen im Zentrum von Aschau. Außerdem sind die vielen Produkte des Krapferhof auf diversen Bauernmärkten sowie im Webshop (shop.krapferhof.at) zu finden.

Breite Produktpalette
Wichtige Einnahmequelle sind neben den Eiern und Eierprodukten wie Nudeln, Spatzeln und Likör der 350 Legehennen auch die Milchprodukte. Jetzt im Sommer sind die circa 15 Milchkühe mit den Eltern Ursula und Hanspeter auf die Alm übersiedelt. Sohn Andreas verarbeitet die Almmilch zuhause zu Butter, Graukäse, Topfen sowie köstlichen Joghurts in mehreren Sorten. Dafür wurde 2020 auch ein eigener Verarbeitungsraum gebaut: „Auch wir haben im vergangenen Jahr gespürt, dass immer mehr Menschen die Versorgung vor Ort mit regionalen Produkten wertschätzen. Sehr gut angekommen ist auch der Lieferservice, den wir seit dem Lockdown in der näheren Umgebung anbieten“, schildert der Jungbauer Andreas Hotter. Gelernt hat der 28-jährige Andreas ursprünglich Bäcker. „Wegen einer Mehlallergie konnte ich diesen Beruf leider nicht mehr so nachgehen. Ich backe aber nach wie vor gerne und es freut mich, dass ich mit unserem Hofladen die Möglichkeit habe, dieser Leidenschaft in abgespeckter Form weiter nachzugehen.“ Zweimal in der Woche bäckt Andreas Bauernbrot. Bei den Kunden kommt das sehr gut an. Die Produktpalette umfasst außerdem noch diverse selbstgemachte Marmeladen und Säfte sowie beispielsweise Speck der Hofschweine. „Der Betrieb liegt hier nicht unbedingt in der Gunstlage. Dass ihr es trotzdem geschafft habt, aus der Direktvermarktung so eine Wertschöpfung zu erzielen, dass ihr als Familie voll vom Betrieb leben könnt, ist eine tolle Leistung“, gratuliert LK-Präsident Josef Hechenbergs den Hotters im Rahmen des Besuchs. „Besonders freut mich auch diese Zufriedenheit, die ihr hier am Familienbetrieb ausstrahlt.“
Zweiter Halt: Prüflabor des LKV
Wichtiger Partner für alle Milchproduzenten und Lebensmittelerzeuger ist das akkreditierte Prüflabor des Landeskontrollverbandes in Rotholz. Hier werden Rohmilch- und Wasserproben untersucht. Sowohl Private als auch Molkereien können die Milch hier untersuchen lassen und bekommen einen Überblick über Qualität, Fütterung und Tiergesundheit. Beim Besuch im Labor erklärten die Mitarbeiter, dass das Angebot von den Bäuerinnen und Bauern extrem gut angenommen wird und vor allem die unkomplizierte Abwicklung sehr geschätzt wird: Die Bäuerinnen und Bauern können die Proben entweder per Post zuschicken oder direkt vorbeibringen und erhalten in der Regel am nächsten Tag das Ergebnis.