Gegebenheiten optimal ausnützen
Die Gemeinde Brandenberg ist nicht nur land- sondern auch forstwirtschaftlich geprägt. Diese Situation gilt es, entsprechend zu nützen, wie Rupert Neuhauser, Betriebsführer am Mesnerhof, erklärt: „Zu unserem Betrieb gehören 30 Hektar Wald. 2021 sind wir von einer Stückholzheizung auf eine Hackschnitzelanlage umgestiegen, wodurch unser Holz optimal verwertet werden kann. Eine Photovoltaikanlage wird für uns erst dann aktuell, wenn das Dach bzw. die Solaranlage sowieso erneuert werden müssen. Dafür haben wir ein neues Hackschnitzellager gebaut. Bei der Planung hat uns die Bezirkslandwirtschaftskammer unterstützt.“
Autarker Betrieb
Der Mesnerhof befindet sich, wie der Name schon vermuten lässt, in der Nähe der Kirche und ist mit verschiedenen Standbeinen breit aufgestellt. Unter anderem werden 15 Milchkühe mit Nachzucht gehalten, die jeden Sommer vier Monate auf der Alm verbringen. Außerdem wird Forstwirtschaft betrieben, Maschinen werden überbetrieblich eingesetzt – bereits 1993 wurde die erste Rundballenpresse gekauft – und Ferienwohnungen über Urlaub am Bauernhof vermietet. „Wir sind seit es Bio gibt dabei. Darüber hinaus setzen wir auch im Energiebereich auf das Thema Nachhaltigkeit und haben bereits beim Stallbau 2004 eine Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung integriert“, erklärt Rupert Neuhauser. Neben seiner Frau Katrin helfen auch die Kinder Celina, Elias, Felicia und Leon schon kräftig mit, teils auch im Sommer auf der Alm. Das sei wichtig, denn: „Ohne Herzblut und Idealismus geht es nicht. Aber die Landwirtschaft ist nicht nur für sich genommen schon existentiell wichtig, sondern auch die Basis für unseren Tourismus. Und den brauchen wir, gerade in etwas abgelegeneren Regionen.“

Vorteile durch Baukreis
Zweiter Betrieb im Rahmen der Bezirksrunde war der Alpsteghof in Reith im Alpbachtal. Betriebsführer Hannes Thaler hat nach dem Tod seines Vaters von Milchvieh auf Kälberaufzucht umgestellt, da dies neben der Arbeit im Schichtdienst leichter handzuhaben war: „Wir bewirtschaften ca. 10 Hektar Wald und zehn Hektar Grünland. Für mich war die Umstellung auf Jungviehaufzucht und die Direktvermarktung des Fleisches die einzige sinnvolle Möglichkeit, die Viehhaltung am Hof weiter zu betreiben ohne gleich in den Vollerwerb zu gehen. Daher sollten auch die Kosten für den Stallumbau überschaubar bleiben.“ Die Entscheidung ist schließlich auf einen Kompoststall gefallen – nachdem viele Betriebe mit unterschiedlichen Systemen besichtigt wurden: „Mir hat der Baukreis in der LK viel gebracht, weil man alle Möglichkeiten aufgezeigt und Einblick in verschiedene Betriebe bekommt. Der Kompoststall hat sich bei uns perfekt in die bestehende Substanz integrieren lassen und wir konnten viel in Eigenregie machen. Das ist für uns ideal. Letztendlich muss aber jeder selber draufkommen, was für den Hof das Passende ist – da ist vergleichen und viel anschauen einfach unerlässlich!“ Der neue Stall bietet Platz für bis zu 44 Tiere. Vermarktet werden die Mischpakete direkt ab Hof, hier übernimmt die Metzgerei Obermoser in Söll einen wichtigen Part, wie Hannes Thaler erklärt: „Wir freuen uns über eine steigende Nachfrage nach regionalem Fleisch – allerdings muss nicht nur die Qualität an sich, sondern auch die Aufbereitung passen. Da haben wir mit der Metzgerei Obermoser einen perfekten Partner, der das super macht. Das wissen auch die Konsumentinnen und Konsumenten zu schätzen!“