Corona hat Kunden sensibler gemacht

Rückmeldungen von Direkt-vermarktern haben gezeigt, dass Kunden sehr gerne dort kaufen, wo besonderer Wert auf Sauberkeit und Hygiene gelegt wird. Dazu zählen ein optisch sauberer Verkaufsraum, saubere Kühlschränke oder ein sauberer Automat, eventuell auch eine Reinigungs- und Desinfektionsflasche, damit der einzelne Kunde Reinigungen vornehmen kann. Besonderen Wert legen die Kunden auf penible Einhaltung der Vorschriften zu Masken. Zusätzliche Maßnahmen wie Einmalhandschuhe bemerken die Kunden sehr wohl. Im Alltag wird der Begriff Qualität wertend gebraucht, meist als Gegenstück zu Quantität, wobei Qualität ein Synonym für „gut“ ist. Speziell im Milchbereich schließt aber eine quantitativ hohe Milchmenge die gute Qualität nicht aus. Qualität hat aber viele Einflussfaktoren. Einige davon betrachten wir etwas genauer. Wenn man von Milchhygiene spricht, spricht man von einem Niedrighalten der Schadkeime in der Milch, welche die Milch selbst oder auch den Milchkonsumenten gesundheitlich beeinträchtigen könnten. Waren es früher Verunreinigungen wie beispielsweise Haare, Einstreu oder Kotpartikel oder Geschmacksbeein-
trächtigungen, welche die Milchqualität negativ beeinflussten, so sind qualitative Veränderungen heutzutage hauptsächlich auf Bakterien zurückzuführen. Da die Milch vielfach alle zwei Tage abgeholt wird, muss sie länger am Betrieb gelagert und länger gekühlt werden. Hier darf es keine Fehler geben, da ansonsten der Keimgehalt rasant und stark ansteigen würde. Milch aus dem Euter ist nahezu keimfrei. Erst in der Melkmaschine beginnt sich die Keimzahl zu entwickeln und von da an ist sie stetig steigend. Sehr großes Vermehrungspotential entsteht bei Kühlung und Lagerung der Milch. Die Reinigung der Gerätschaften ist der zentrale Punkt bei der Milchhygiene. Oftmals werden altbekannte Grundsätze der Melkhygiene aus Zeitmangel oder Kostenersparnis bewusst vernachlässigt.
Regelmäßige Kontrolle und Wartung
Der Verbrauch an Reinigungs- und Desinfektionsmittel sollte täglich kontrolliert werden. Ebenso täglich überprüft werden sollte der optische Zustand und die Sauberkeit der Melkanlage und des Lagertanks. Zitzengummis aus Neopren sollten nach 1.000 Betriebsstunden, Silikongummis nach rund 3.000 Stunden gewechselt werden. Schläuche, Dichtungen und anderes Verschleißmaterial sind nutzungsabhängig auszutauschen. Der Temperaturverlauf der Milch vom Melken bis zum Abholen ist entscheidend für geringe Keimzahlen. Spätestens zwei Stunden nach Melkbeginn soll die Milchtemperatur unter zehn Grad liegen. Ein sicherer Stopp der Keimvermehrung ist erst ab unter sechs Grad gegeben. Einmal jährlich sollte die Melktechnik überprüft werden: Vakuumhöhe, Pulsation, Ausmelkabnahmetechnik, Zitzengummis und Schläuche. Fehlerhafte Technik kann kostspielige Folgen für Mensch und Tier nach sich ziehen. Im Kampf gegen die Bakterien wird der Produzent von modernen Reinigungsmitteln unterstützt, diese sind äußerst wirkungsvoll und zerfallen bei richtiger Anwendung rückstandslos. Blickt man in die Zukunft, sind die momentan eingesetzten sehr wirkungsvollen Reinigungsmittel auch ein gewisser Fluch. Dem einen oder anderen Keim gelingt es, sich anzupassen und Überlebensstrategien gegen das Reinigungsmittel zu entwickeln. Je schärfer und wirkungsvoller ein Reinigungsmittel ist, desto gefährlicher werden die resistenten Keime werden. Hier die Balance zu finden, ist sicherlich notwendig. Betrachtet man die steigenden Allergien bei Kindern, so lässt sich durchaus rückschließen, dass die extrem saubere Umgebung und auch die nahezu keimfreien Lebensmittel auch die Abwehrkräfte unserer Jugend schwächen und diese gegenüber Allergien wesentlich anfälliger werden. Milch ist heute eines der meistuntersuchten Lebensmittel überhaupt, Milchproduzenten sind stolz, ein sicheres und gesundes Lebensmittel zu produzieren. Kundgetan wird dies mit dem Milchgütesiegel an der Stalltür.
Spricht man über Reinigungsmittel, dann hat man immer vier Punkte zu beachten
1. Temperatur:
Die Temperaturangaben für Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind nach der Reinigung und nicht vorher gültig – dies ist abhängig von der Länge des Melksystems und erfordert daher eventuell eine höhere Ausgangstemperatur.
2. Einwirkzeit: Die Temperatur muss während der gesamten Einwirkzeit entsprechend den Herstellerangaben gehalten werden.
3. Dosierung: Die vom Hersteller vorgegebene Konzentration ist genau einzuhalten – Überdosierungen verbessern nichts, sondern können im Gegenteil die Milch verunreinigen. Bei Unterdosierungen ist der Reinigungserfolg nicht mehr gegeben.
4. Turbulenz: Turbulenz oder Mechanik ist die Frage, ob das Reinigungsmittel ohne Zutun arbeitet oder selbst Hand angelegt, also geschrubbt, werden muss.
2. Einwirkzeit: Die Temperatur muss während der gesamten Einwirkzeit entsprechend den Herstellerangaben gehalten werden.
3. Dosierung: Die vom Hersteller vorgegebene Konzentration ist genau einzuhalten – Überdosierungen verbessern nichts, sondern können im Gegenteil die Milch verunreinigen. Bei Unterdosierungen ist der Reinigungserfolg nicht mehr gegeben.
4. Turbulenz: Turbulenz oder Mechanik ist die Frage, ob das Reinigungsmittel ohne Zutun arbeitet oder selbst Hand angelegt, also geschrubbt, werden muss.