Alle an einem Tisch

Mit Start der Weidesaison haben auch die Risse an Nutztieren wieder begonnen. Nachdem in den letzten Jahren hauptsächlich Wölfe das Problem waren, wurden heuer auch Bären verstärkt nachgewiesen. Nachdem die rechtliche Grundlage für Verordnungen zur Entnahme von Wölfen geschaffen und auch angewandt wird, spießt es sich bei Bären. Um den Austausch innerhalb aller betroffenen Gruppen zu forcieren und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren, lud LK-Präsident Hechenberger zu einem „runden Tisch“. Seiner Einladung folgten unter anderem LH-Stv.
Josef Geisler, Tourismuslandesrat Mario Gerber, die Nationalratsabgeordneten Hermann Gahr und Franz Hörl, Vertreter von Jagd und Alm-
wirtschaft, die zuständigen Landesbeamten sowie Stefan
Brugger mit einigen Vertretern des Vereins „Weidezone Tirol“. Hechenberger strich in seiner Begrüßung heraus: „Ziel muss es sein, gemeinsam alles daran zu setzen, um beim Thema Großraubtiere weiterzukommen.“
Zu Beginn wurden von den Vertretern des Landes Tirol
die aktuellen Zahlen und die Entwicklung über die letzten Jahre vorgestellt. Auch die rechtliche Grundlage wurde erläutert und der Weg bis zur Erlassung der Verordnung skizziert. Im Anschluss folgte eine rege Diskussion verschiedener offener Fragen bzw. Problemstellungen. Von jagdlichen über juristische Details bis hin zum möglichen Einsatz von Drohnen reichte die thematische Palette, einige Punkte wurden vom Verein Weidezone auch schriftlich eingebracht. „Ich halte es für richtig und wichtig, dass sich alle Betroffenen auch weiterhin gut vernetzen, damit wir in der Sache weiterkommen. Daher werden wir alle Punkte abklären bzw. prüfen und diesen Austausch künftig in kleineren, regelmäßigen Runden intensivieren“, fasste Hechenberger zusammen.
Unterstützung für Osttirol
Bei der Wolfsjagd in Obertilliach kommt erstmals ein professionelles Unterstützungsteam des Landes zum Einsatz. Diesen Auftrag hat LH-Stv. Josef Geisler auf Ersuchen des Jagd-
ausübungsberechtigten und der Agrargemeinschaft nach dem Rissereignis mit insgesamt 38 toten sowie mehreren Verletzten und zahlreichen vermissten Schafen auf einer Alm im Gemeindegebiet von Obertilliach erteilt. Zudem hat die Tiroler Landesregierung einen weiteren Wolf zum Abschuss freigegeben. Das angeforderte und umgehend zur Verfügung gestellte Unterstützungsteam besteht aus bis zu zwölf Personen. Diese verfügen nicht nur über die notwendige fachliche Qualifikation, sondern auch über die zeitlichen Ressourcen und entsprechende Ausrüstung für die Jagd auf Wölfe.