Von Peru nach Seefeld
Familie Haslwanter-Egger hat sich ganz der Alpakazucht und -wollverarbeitung gewidmet. Doch der Anfang war kein leichter. Im Fall der Familie handelte es sich um eine Betriebs-Neugründung. Die junge Familie musste einige Auflagen erfüllen, um diese Neugründung umsetzen zu können.
Um überhaupt Alpakas von Zuchtbetrieben zu bekommen, muss man ein Grundseminar für die Alpakahaltung besuchen. Ohne dieses bekommt man keine Tiere von Zuchtbetrieben. Mittlerweile zählen rund 31 Stück zur Herde. Die Tiere sind einfach zu halten, trotzdem müssen einige Dinge berücksichtigt werden. Heimische Parasiten zum Beispiel sind für die Tiere zum Teil tödlich. Deshalb ist eine regelmäßige Entwurmung das Um und Auf. Ansonsten sind sie sehr genügsam. Die Andenkamele, wenn auch exotisch, passen aufgrund ihrer Biologie perfekt in die Alpen: Keine Trittschäden, sehr gute Futterverwerter, wenig bis gar keine Erosion des Bodens etc.
Das besondere Vlies – und dazu noch bio
Einmal pro Jahr, im Frühsommer, werden die Alpakas geschoren. Im Sommer wird keine Wolle gebildet, dafür wächst sie dann bei Kälte umso schneller. Bei minus 15 Grad Celsius kann das Fell rund einen Zentimeter pro Woche wachsen. Die Tiere werden von Florian Haslwanter-Egger selber geschoren und in Handarbeit sowie GOTS-zertifiziert weiterverarbeitet. Produziert werden Polster, Betten, Kinderdecken, Babyschlafsäcke und vieles mehr. Die Wollprodukte eignen sich vor allem für Allergiker, Rheumatiker und Personen mit Gicht. Die Wolle ist thermoregulierend, man hat also weder bei minus 30 Grad zu kalt, noch bei plus 30 Grad zu warm. In Zukunft sollen auch Seifen und Cremen, die aus Bienenwachs, Olivenöl, Alpakawolle (Creatin) und Naturkräutern produziert werden, verkauft werden. Verkauft werden die Bio-Alpakaprodukte im eigenen Hofladen, der Freitagnachmittag, Samstagvormittag und natürlich nach den Alpakawanderungen, geöffnet ist. Aber natürlich gibt es auch eine Homepage, über die eingekauft werden kann.
Wandern mit Erlebnisfaktor
Die Familie bietet auch geführte Laternenwanderungen mit den Alpakas an. Im Sommer führen sie rund 500 Personen, im Winter 600 bis 800. Die Gäste bekommen eine Stallführung, dürfen beim „Anhalftern“ helfen und machen anschließend die zwei Kilometer lange Wanderung. Am Schluss der Führung bekommt jeder Teilnehmer noch ein peruanisches Getränk.
In den letzten Jahren wurde Familie Haslwanter-Egger auch immer öfter Ansprechpartner für Problemfälle. Sowohl in züchterischen als auch in gesundheitlichen Belangen sind sie sozusagen Profi.
In den letzten Jahren wurde Familie Haslwanter-Egger auch immer öfter Ansprechpartner für Problemfälle. Sowohl in züchterischen als auch in gesundheitlichen Belangen sind sie sozusagen Profi.
Betriebsspiegel
Tiroler Bioalpakas, Seefeld, Bezirk Innsbruck-Land
www.bioalpakas.at
Bewirtschaftung: Nadin und Florian Haslwanter-Egger
Ausbildung: Landwirtschaftlicher Facharbeiter
Fläche: 4,78 ha Grünland
Tierhaltung: 31 Alpakas, einziger Bio-Alpaka-Betrieb Europas
www.bioalpakas.at
Bewirtschaftung: Nadin und Florian Haslwanter-Egger
Ausbildung: Landwirtschaftlicher Facharbeiter
Fläche: 4,78 ha Grünland
Tierhaltung: 31 Alpakas, einziger Bio-Alpaka-Betrieb Europas