Tierwohl am Osttiroler Hochberg
Über eine schmale, kurvenreiche Straße kommt man von Lienz nach Obernußdorf, dort liegt auf 1.240 Metern Seehöhe der „Bödenlerhof“ von Alois und Josefa Lugger. Die beiden bewirtschaften den Hof im Nebenerwerb. Am Betrieb werden 1.200 Legehennen, 40 Schafe und vier Ziegen gehalten, außerdem außerdem werden rund neun Hektar Grünfläche bewirtschaftet.
Betriebsumstellung
Vor vier Jahren wagte Alois Lugger den Schritt, das Konzept des einstigen Kuhhaltungsbetriebs komplett umzukrempeln. Gemeinsam mit seiner Frau Josefa setzte er damals die Idee eines Legehühnerbetriebes im Kombination mit Schafzucht in die Tat um, auch die Räumlichkeiten wurden dieser Wirtschaftsform angepasst. „Der Plan einer Anschaffung von 1.200 Legehennen löste bei meinen Berufskollegen oft Schmunzeln aus“, erzählt Alois Lugger „doch in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass es sich gelohnt hat, diesen Schritt zu wagen“.
Video Familie Lugger
Die Familie Lugger krempelte vor ein paar Jahren ihr Betriebskonzept komplett um. Jetzt leben auf dem Betrieb 1.200 Legehühner, 40 Schafe und 4 Ziegen. Mobiler Hühnerstall, viel Auslauf und quellfrisches Wasser - Tierwohl wird auf dem Betrieb großgeschrieben!
Tierwohl im Hühnerstall
Tierwohl wird auf dem Betrieb Lugger großgeschrieben. Räumliche Kapazitäten werden nicht bis zum gesetzlichen Maximum ausgereizt, viel wichtiger ist, dass jedes Tier genügend Platz zur Verfügung hat. Die beste Lösung für den Betrieb in starker Hanglage war die Bodenhaltung. Die Tiere sind aufgeteilt auf drei Ställe. Es gibt zwei Ställe mit je ca. 420 Hühnern, die restlichen 350 Hühner leben im mobilen Hühnerstall. „Jedes Tier bei uns am Hof soll viel Platz, quellfrisches Trinkwasser und frische Luft haben“, so Lugger. Ein wichtiger Indikator in der Legehennenhaltung ist für ihn immer die Ausfallquote, nachdem eine neue Partie Hühner angeschafft wurde. Auch Federkleid und Kammfarbe lassen auf das Wohlbefinden jedes einzelnen Tieres schließen. „Wenn ein Tier krank ist, kommt es in unseren Quarantänestall. Dort wird es dann aufgepäppelt, bis es wieder fit ist und zurück zur Gruppe kann“, erzählt Josefa Lugger. Vermarktet werden die Eier über die Marke „Osttiroler Hochberg Ei“ an Altersheime, Gastronomiebetriebe, Einzelhändler und über drei Automaten direkt an den Endverbraucher.
Schafe und Ziegen
Die steilen Flächen in Obernußdorf machen die Feldarbeit mit Traktoren nahezu unmöglich, so passiert die Heuernte im Sommer größtenteils per Hand. Im Frühling und Herbst, wenn die Schafe nicht auf der Alm sind, erledigen sie die „Mäharbeiten“. Die ca. 40 Stück Mutterschafe von Alois Lugger sind alpine Steinschafe, gekreuzt mit Jura und Texel, sie verbringen nur den Winter im Stall. Die Lämmer werden mit ca. 35 kg an Privatkunden oder Gastronomiebetriebe verkauft. Der ganze Stolz von Josefa Lugger sind die vier Ziegen. Die Saaneziegen leben auf der Koppel hinter dem Haus, nur im Winter kommen auch sie in den Stall. Aufgrund der Südlage dauert es im Frühjahr nicht lange, bis die Felder schneefrei sind, dann kommen die Tiere so schnell es geht wieder ins Freie.
Betriebsspiegel
Bödenlerhof Nußdorf-Debant
Alois und Josefa Lugger
Gesamtfutterfläche: 9 ha
Tierbestand: 1.200 Legehühner, 40 Mutterschafe, 4 Ziegen
Alois und Josefa Lugger
Gesamtfutterfläche: 9 ha
Tierbestand: 1.200 Legehühner, 40 Mutterschafe, 4 Ziegen