Tierwohl – auch ohne viel Technik
Der Biobetrieb Ensmannhof von Hansjörg und Claudia Landmann liegt in Oberndorf, am Fuße des Kitzbühler Horns. Bewirtschaftet werden ca. 13,5 Hektar Grünfläche, ein Teil davon wird beweidet, der Rest wird zur Grundfuttererzeugung verwendet. Zudem verfügt der Betrieb noch über 30,5 Hektar Almfutterfläche. Am Hof leben 27 Stück Mutterkühe der Rassen Fleckvieh und Holstein x Angus mit ihren Kälbern. Die Tiere werden vom hofeigenen Deckstier der Rasse Blonde D‘Aquitaine besamt.
Betriebsumstellung
Der Betrieb war bis zum Jahr 1995 ein Milchviehbetrieb. „Als dann der EU-Beitritt kam, stellten wir auf Mutterkuhhaltung um“, so Hansjörg Landmann. Um optimale Bedingungen für diese Form der Tierhaltung zu gewährleisten, wurden 1997 neue Stallungen gebaut. Dabei wurde darauf geschaut, dass die Tiere möglichst viel Licht und Frischluft bekommen, aber auch, dass Arbeitsabläufe so einfach wie möglich passieren können. Die beste Lösung war hier ein Kaltstall, ohne komplizierte Technik. „Je weniger Technik, desto weniger kann kaputt werden“, so das Motto von Hansjörg Landmann. Die Liegefläche der Tiere ist eine Tretmistmatratze aus Stroh und Kuhmist.
Video: Biobetrieb Ensmannhof von Hansjörg und Claudia Landmann
Am Ennsmannhof von Claudia und Hansjörg Landmann leben 27 Mutterkühe mit ihren Kälbern sowie ein Deckstier. Die Kälber werden nach knapp einem Jahr ab Hof und über das Qualitätsprogramm „Tiroler Jahrling“ vermarktet.
Starker Herdenverband
Die Mutterkühe werden, je nach Alter ihres Kalbes, in zwei Gruppen gehalten. Die Kälber sind immer in direktem Kontakt zu ihren Müttern, können sich aber durch den Kälberschlupf von der Herde trennen. Im sogenannten „Kindergarten“ finden sie Platz zum Liegen und Ausruhen. Die Kühe werden zweimal täglich zu fixen Fütterungszeiten mit Silage und Heu gefüttert, die größeren Kälber können im Kälberschlupf rund um die Uhr in Ruhe fressen. Die trockenstehenden Tiere sind in einem anderen Stall untergebracht und bekommen eine spezielle „Diät-Ration“ um bestmöglich auf die bevorstehende Laktationsphase vorbereitet zu werden. Unmittelbar vor der Kalbung kommen die trächtigen Tiere dann in die Abkalbebox. Dabei war dem Betriebsführer wichtig, dass die Tiere zwar getrennt sind, jedoch der Herdenkontakt gegeben ist. Nach der Geburt bleiben Kuh und Kalb noch drei bis fünf Tage in der Abkalbebox, danach kommen sie zurück in den Herdenverband.
Weidehaltung und Alpung
Ab Anfang April wird das große Tor geöffnet, die Tiere dürfen auf die Kurzrasenweide. Die Almsaison startet Mitte Mai und dauert ca. vier Monate. Bis Ende Oktober dürfen die Kühe dann wieder auf die Kurzrasenweide, den Winter verbringen sie im Stall.
Vermarktung „Tiroler Jahrling“
Unmittelbar vor ihrem ersten Geburtstag werden die Jungtiere geschlachtet. Ein Teil wird an die Tiroler Vieh Marketing verkauft und dann über die Firma MPreis als „Tiroler Jahrling“ vermarktet. Der größte Teil jedoch wird an Endverbraucher ab Hof ebenfalls als „Tiroler Jahrling“ verkauft. „Die Kunden schätzen die Regionalität und sehen, dass es unseren Tieren hier gut geht.“, so Claudia Landmann, die für den ab Hof-Verkauf zuständig ist.
Betriebsspiegel
Ensmannhof
Hansjörg und Claudia Landmann
Römerweg 31
6372 Oberndorf in Tirol
Fläche
13,5 ha mehrmähige Wiesen
30,5 ha Almfutterfläche
Tierbestand
27 Mutterkühe mit Kälbern
1 Deckstier
Hansjörg und Claudia Landmann
Römerweg 31
6372 Oberndorf in Tirol
Fläche
13,5 ha mehrmähige Wiesen
30,5 ha Almfutterfläche
Tierbestand
27 Mutterkühe mit Kälbern
1 Deckstier