Schönster Job, den es gibt
Bildergalerie
(4 Fotos)
Ortsbäuerin Christine Stadelwieser, Siegfried und Petra Gager, Bezirksobmann Elmar Monz, Andreas und Iris Gager mit Livia, Levi, Letizia und Tobias, Ortsbauernobmann Jörg Hueber, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Bezirksbäuerin Gertrud Denoth und Präsident Josef Hechenberger. © LK Tirol
Das Hauptstandbein am Koahof in Pfunds ist die Milchwirtschaft. © LK Tirol
Tanja und Markus Handle mit ihrer jüngeren Tochter Lena. © LK Tirol
Familie Handle wurde 2019 mit dem LK-Tierwohlpreis ausgezeichnet. © LK Tirol
Im Rahmen der Bezirksrunde öffnete der „Koahof“ in Pfunds seine Türen. Betriebsführer Andreas Gager hat den Hof 2017 übernommen, die Milchviehhaltung ausgebaut und sich in der Brown Swiss-Zucht einen Namen gemacht. Zusätzlich ist er als Substanzverwalter einige Stunden bei der Gemeinde angestellt. Gemeinsam bewirtschaftet die Familie Gager rund 17 Hektar Grünland, wobei die Kühe, sobald es die Vegetation zulässt, auf den direkt an den Hof angrenzenden Flächen weiden können. Das System der „Kurzrasenweide“ hat sich dabei bestens bewährt: „Uns ist Tiergesundheit ein Anliegen – denn damit geht auch eine gute Leistung einher. Da versuchen wir, an verschiedenen Schrauben zu drehen und uns stets weiter zu verbessern“, erklärt Andreas Gager. Seine Begeisterung für die Landwirtschaft gibt er weiter, denn für ihn ist klar: „Bauer zu sein bedeutet klarerweise viel Arbeit, aber: Für mich ist es der schönste Job, den es gibt. Diese Einstellung möchten meine Frau Iris und ich unseren Kindern weitergeben.“ Dass ein Bauernhof viele Möglichkeiten – auch für mehrere Generationen – bietet, zeigt sich ebenfalls am Koahof: Neben der Milch spielen nämlich auch Kräuter eine Rolle. Andreas‘ Mama, Petra Gager, baut verschiedene (Heil-)Pflanzen an und stellt daraus Kräutersalze, Tees und verschiedene weitere Produkte her. Diese vermarktet sie dann im Bauernladen Pfunds.
Tierwohl im Fokus
Familie Handle in Ried im Ober-
inntal hält neben Grauvieh auch Pferde. Bereits 2019 wurden sie von der Landwirtschaftskammer mit dem „Tierwohlpreis“ ausgezeichnet. Dass ihnen dieses Thema ein Anliegen ist, wurde auch bei der Bezirksrunde deutlich. Praxistauglichkeit und die Bedürfnisse der Tiere gehen dabei Hand in Hand. Über den Sommer sind die zwölf Milchkühe auf der Alpe Stalanz, wo die Milch direkt verarbeitet wird. Das restliche Jahr über wird die Milch zum größeren Teil an die Tirol Milch geliefert, ein Teil geht an den Rückgabebetrieb der Dorfsennerei Ried, der für die kleinstrukturierte Landwirtschaft in der Umgebung sehr wichtig ist. Die ausgebildete Pferdewirtin Tanja Handle ist auch Reitpädagogin und neben diversen Dienstleistungen rund ums Pferd wird über den TVB einmal die Woche ein „Bauernhofnachmittag“ angeboten. Die Leidenschaft, mit der Tanja und Markus Handle ihren Betrieb führen, hat sich auch schon auf die nächste Generation übertagen, denn ihre Töchter Katja und Lena helfen bereits fleißig mit.
Bei beiden Betrieben wurde deutlich: Der Kern eines jeden bäuerlichen Betriebes ist die Familie. Miteinander leben und arbeiten bringt Vor- und Nachteile mit sich. Damit vor allem Frauen, die neu auf einem Hof sind, über ihre Möglichkeiten informiert werden, bemühen sich die Tiroler Bäuerinnen um Unterstützung, wie Bezirksbäuerin Gertrud Denoth schildert: „Unter dem Motto ‚Plötzlich Bäuerin‘ haben wir nicht nur eine Broschüre mit allen relevanten Informationen erstellt, sondern auch ein eigenes Seminar entwickelt. Uns geht es darum, dass die Frauen bestmöglich abgesichert sind und zudem über die Möglichkeiten des Hofes als Arbeitsplatz informiert werden. Auch der Austausch untereinander ist sehr wertvoll und die Angebote werden gut angenommen.“
Vielfalt im Bezirk
Bezirksobmann Elmar Monz gab einen Überblick über die Zahlen in der Landwirtschaft im Bezirk Landeck:
„Wir haben 1.397 Betriebe im Bezirk Landeck, davon sind 265 Biobetriebe. Bewirtschaftet werden 23.200 Hektar, da sind auch die Almen dabei. Neben Grünland haben wir auch 119 Hektar Acker sowie 16 Hektar Obstbau. Wir haben rund 9.500 Rinder, 600 Schweine, 17.000 Stk. Geflügel, 1.250 Pferde, Ponys und Esel, 6.600 Schafe und 2.200 Ziegen. Der Großteil unserer Betriebe wird im Nebenerwerb geführt.
Erfreulicherweise gibt es viele junge Menschen, die hier voller Elan dabei sind und keine Arbeit scheuen. Wir merken aber, dass diese an ihre finanziellen und zeitlichen Grenzen stoßen. Daher braucht es in der nächsten GAP ein klares Signal zur Erhaltung der Berglandwirtschaft. Da blicken wir immer wieder in die Schweiz, wo die Absicherung eine andere ist. Dahingehend müssen wir uns orientieren!“
„Wir haben 1.397 Betriebe im Bezirk Landeck, davon sind 265 Biobetriebe. Bewirtschaftet werden 23.200 Hektar, da sind auch die Almen dabei. Neben Grünland haben wir auch 119 Hektar Acker sowie 16 Hektar Obstbau. Wir haben rund 9.500 Rinder, 600 Schweine, 17.000 Stk. Geflügel, 1.250 Pferde, Ponys und Esel, 6.600 Schafe und 2.200 Ziegen. Der Großteil unserer Betriebe wird im Nebenerwerb geführt.
Erfreulicherweise gibt es viele junge Menschen, die hier voller Elan dabei sind und keine Arbeit scheuen. Wir merken aber, dass diese an ihre finanziellen und zeitlichen Grenzen stoßen. Daher braucht es in der nächsten GAP ein klares Signal zur Erhaltung der Berglandwirtschaft. Da blicken wir immer wieder in die Schweiz, wo die Absicherung eine andere ist. Dahingehend müssen wir uns orientieren!“