Nicht unsere Zukunft verbauen!
Kaum ein Thema schlägt in Tirol derart hohe Wellen wie der Umgang mit Grund und Boden. Wir können unsere Topographie nicht ändern, es ist nun mal nur ein Bruchteil unserer Landesfläche für Siedlungsraum verwendbar. Dass dabei regelmäßig verschiedene Interessen aufeinanderprallen, ist klar. Allerdings zieht die Landwirtschaft in diesen Diskussionen oft den Kürzeren und wird für neue Wohn- oder Gewerbegebiete geopfert. Mit der Ausweisung landwirtschaftlicher Vorsorgeflächen sollte dieser Entwicklung ein Stück weit der Riegel vorgeschoben und so der Erhalt dieser Flächen für die nächsten Generationen gesichert werden. Wenn nun ausgerechnet der Tiroler Bodenfonds solche Flächen ankauft, kann das nicht einfach hingenommen werden.
Es ist verständlich, dass Gemeinden sich weiterentwickeln wollen, das soll auch möglich sein. Allerdings müssen wir uns endlich ernsthaft damit auseinandersetzen, wie wir den massiv zu hohen Grundverbrauch in Tirol und Österreich in den Griff bekommen wollen. Die Reaktivierung von leerstehenden Gebäuden bzw. Arealen ist sicher nur ein Teil in diesem komplexen Puzzle. Die verstärkte Nutzung von für die Landwirtschaft weniger wertvollen Flächen wäre ein weiteres. Wir müssen uns davon verabschieden, dass bei neuen Projekten der Grundstein automatisch immer auf der grünen Wiese gelegt wird.