Ausbreitung verhindern!

In der Slowakei und in Ungarn wurden Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt, 5 bis 70 km von der österreichischen Grenze entfernt. Die Maul- und Klauenseuche ist hochansteckend und kann innerhalb kurzer Zeit massive wirtschaftliche und tiergesundheitliche Folgen haben. Oberste Priorität hat jetzt die konsequente Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen auf allen landwirtschaftlichen Betrieben.
Hochansteckend mit enormen Schäden
MKS ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Im Falle einer Einschleppung nach Österreich würden strenge Maßnahmen zur Eindämmung erforderlich: die Errichtung einer Sperrzone sowie die Keulung aller betroffenen Tiere.
Das Virus wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Produkte (z.B. Milch, Fleisch, Samen), Ausscheidungen der Tiere oder kontaminiertenMaterialien sowie Objekte (z.B. Fahrzeuge, Transportgeräte, Einstreu, Schuhe, …) übertragen.
Eine luftgestützte Übertragung ist unter günstigen Bedingungen über Entfernungen von bis zu 60 Kilometern möglich. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 14 Tagen. Das Virus überlebt bis zu 15 Wochen in Futter und Abwasser.
Aufgrund der noch unklaren Lage, des unbekannten Ursprungs der Tierseuche und der gravierenden Konsequenzen eines Ausbruches in Österreich werden Halterinnen und Halter von Klauentieren ersucht, vermehrt auf allgemeine Biosicherheitsmaßnahmen zu achten!
Wichtige Biosicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung einer Einschleppung sind beispielsweise:
- saubere Stallkleidung
- Einrichtung einer Hygieneschleuse mit Waschmöglichkeiten (Seife, Desinfektionsmittel)
- Reinigung und Desinfektion von Transportmitteln
- Zutritt betriebsfremder Personen nur mit betriebseigener oder Schutzkleidung (Overall, Stiefel, Handschuhe, Haube)
- Strenge Quarantänemaßnahmen für Zukaufstiere (mind. 4-6 Wochen)
- Einkauf von Tieren nur aus bekannten Beständen mit gesichertem Gesundheitsstatus
- Aufruf zur Wachsamkeit Landwirtschaftliche Betriebe in Österreich sind aufgerufen, höchste Vorsicht walten zu lassen und diese Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten.
Symptome: Woran erkenne ich Maul- und Klauenseuche?
MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren – auch viele Zoo- und Wildtiere können erkranken. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit. Ist auf einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssen alle Klauentiere des Betriebes getötet und unschädlich beseitigt werden. Die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend, die Exportmärkte sind nachhaltig gestört.
Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 14 Tage. Meist ist die ganze Herde betroffen - das Virus ist extrem ansteckend. Bei verdächtigen Symptomen ist unbedingt der Tierarzt beizuziehen, der eine entsprechende Probenziehung durchführt. Für die Tierhalter:innen fallen für die Laboruntersuchung keine Kosten an. Um die Seuche eindämmen zu können, ist es äußerst wichtig, die Krankheit am Betrieb so früh wie möglich zu erkennen und eine Weiterverbreitung zu unterbinden.
Generelle Symptome bei allen betroffenen Tierarten
Weitere Symptome beim Schaf
Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 14 Tage. Meist ist die ganze Herde betroffen - das Virus ist extrem ansteckend. Bei verdächtigen Symptomen ist unbedingt der Tierarzt beizuziehen, der eine entsprechende Probenziehung durchführt. Für die Tierhalter:innen fallen für die Laboruntersuchung keine Kosten an. Um die Seuche eindämmen zu können, ist es äußerst wichtig, die Krankheit am Betrieb so früh wie möglich zu erkennen und eine Weiterverbreitung zu unterbinden.
Generelle Symptome bei allen betroffenen Tierarten
- Blasenbildung im Maulbereich (Lippeninnenseite, Zunge, Zahnfleisch), am Euter (Zitze, Widerstand gegen Melkgeschirr) und an den Klauen (Zwischenklauenspalt, Kronsaum)
- Bewegungsunlust, trippeln, langsames Aufstehen
- Tiere speicheln und zeigen verminderte Fresslust
- Fieber (40 bis 42 °C)
- Schmerzen
- Apathie
- Milchkühe: Rückgang der Milchleistung
- Hohe Sterblichkeitsrate bei Kälbern (bis zu 75 Prozent)
- Veränderungen im Klauen-/Extremitätenbereich sehr stark – Ausschuhen möglich
- Todesfälle bei Ferkeln ohne klinische Symptome möglich
Weitere Symptome beim Schaf
- Symptome sehr unauffällig
- Meistens Lahmheit einzige klinische Erscheinung
Landesveterinärdirektor Matthias Vill über die MKS
Wie wichtig ist es, dass auch Tiroler Betriebe die Biosicherheitsmaßnahmen einhalten beziehungsweise umsetzen? Welche Maßnahmen sollen Betriebe in unserem Bundesland setzen?
Dass wir in Tirol aufgrund der Distanz zur Slowakei und Ungarn relativ sicher sind, ist ein gefährlicher Trugschluss. Die Maul- und Klauenseuche kann sehr leicht übertragen werden und dadurch ist es jederzeit möglich, dass diese, etwa durch Tierverkehr, über Personen oder Waren tierischen Ursprungs, auf Tirol überspringt. Ich appelliere daher an die Landwirtinnen und Landwirte, auch innerhalb von Tirol die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten! Dazu zählt, dass der Stall nicht von betriebsfremden Personen betreten wird und man selbst im Stall immer saubere, betriebseigene Kleidung trägt bzw. diese für betriebsfremde Personen bereitgehalten wird. Besonders effizient sind Desinfektionsmatten, welche vor dem Betreten des Stalles genützt werden, die Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen und Transportern bei Lebendtiertransporten ist ebenfalls enorm wichtig. Generell gilt, dass Lebendtierzugänge aktuell besser vermieden werden, sollte dennoch ein Zukauf notwendig sein, muss dieser, was die Herkunft des Tieres betrifft, äußerst gut überlegt sein.
Warum ist MKS so gefährlich und gibt es Alternativen zur Keulung des gesamten Bestandes, sollte das Virus auf einem Betrieb nachgewiesen werden?
MKS ist hochinfektiös – sie kann nicht nur durch den Kontakt zu infizierten Nutztieren übertragen werden, sondern auch indirekt über Menschen, Haustiere, Lebensmittel tierischen Ursprungs, Futter und Stroh. Zudem sind viele Wildtiere für die Krankheit empfänglich und können diese verbreiten. Eine zusätzliche Gefahr ist, dass das Virus sogar durch den Wind übertragen werden kann. Ist die Krankheit dann einmal im Bestand, hat man mit einer sehr hohen Infektionsrate von bis zu 100 Prozent zu rechnen. Damit verbunden ist extremes Tierleid, da die Bläschen an Euter, Maul und Klauen sehr schmerzhaft sind und auch Symptome wie das Ausschuhen auftreten können. Um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und Tierleid zu vermeiden, ist daher die Keulung betroffener Bestände notwendig und gesetzlich vorgeschrieben.
https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/maul-und-klauenseuche
https://blaetterkatalog.lko.at/noe/?catalog=Biosicherheit-Rind
Dass wir in Tirol aufgrund der Distanz zur Slowakei und Ungarn relativ sicher sind, ist ein gefährlicher Trugschluss. Die Maul- und Klauenseuche kann sehr leicht übertragen werden und dadurch ist es jederzeit möglich, dass diese, etwa durch Tierverkehr, über Personen oder Waren tierischen Ursprungs, auf Tirol überspringt. Ich appelliere daher an die Landwirtinnen und Landwirte, auch innerhalb von Tirol die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten! Dazu zählt, dass der Stall nicht von betriebsfremden Personen betreten wird und man selbst im Stall immer saubere, betriebseigene Kleidung trägt bzw. diese für betriebsfremde Personen bereitgehalten wird. Besonders effizient sind Desinfektionsmatten, welche vor dem Betreten des Stalles genützt werden, die Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen und Transportern bei Lebendtiertransporten ist ebenfalls enorm wichtig. Generell gilt, dass Lebendtierzugänge aktuell besser vermieden werden, sollte dennoch ein Zukauf notwendig sein, muss dieser, was die Herkunft des Tieres betrifft, äußerst gut überlegt sein.
Warum ist MKS so gefährlich und gibt es Alternativen zur Keulung des gesamten Bestandes, sollte das Virus auf einem Betrieb nachgewiesen werden?
MKS ist hochinfektiös – sie kann nicht nur durch den Kontakt zu infizierten Nutztieren übertragen werden, sondern auch indirekt über Menschen, Haustiere, Lebensmittel tierischen Ursprungs, Futter und Stroh. Zudem sind viele Wildtiere für die Krankheit empfänglich und können diese verbreiten. Eine zusätzliche Gefahr ist, dass das Virus sogar durch den Wind übertragen werden kann. Ist die Krankheit dann einmal im Bestand, hat man mit einer sehr hohen Infektionsrate von bis zu 100 Prozent zu rechnen. Damit verbunden ist extremes Tierleid, da die Bläschen an Euter, Maul und Klauen sehr schmerzhaft sind und auch Symptome wie das Ausschuhen auftreten können. Um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und Tierleid zu vermeiden, ist daher die Keulung betroffener Bestände notwendig und gesetzlich vorgeschrieben.
https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/maul-und-klauenseuche
https://blaetterkatalog.lko.at/noe/?catalog=Biosicherheit-Rind