Kemater Tirggen – bäuerliches Kulturgut aus Kematen
Bereits im 17. Jahrhundert wurde in Kematen Tirggen angebaut. Zu dieser Zeit wurde auf Stangen in den Giebeln der Häuser der Tirggen getrocknet. Um ca. 1860 wurden zur Trocknung eigene Tirggenhäuseln gebaut, in denen der Tirggen gelagert und getrocknet wurde. Durch die Silowirtschaft verschwanden Ende der 1970er Jahre die Tirggenhäusl und auch die alte Landsorte „Weißer Kemater Tirggen“ gänzlich aus dem Ortsbild von Kematen.
2010 errichtete auf Initiative von Hannelore Berger-Hammerle der Kemater Traditionsverein „Scharfes Egg“ ein Tirggenhäusl an einem Orginalstandplatz. Im Jahr 2011 kam Luis Kinzner die Idee, den weißen Kemater Tirggen als bäuerliches Kulturgut wiederzubeleben. Kinzner bekam als Leihgabe der Gendatenbank des Landes Tirol eine Handvoll Tirggenkörner und wagte den Versuch in seinem Privatgarten.
Tradition verbindet
Durch die erfolgreiche Vermehrung des Weißen Kemater Tirggen wurde bald eine größere Anbaufläche benötigt und so stellte Johann Ostermann vom Schmied-Hof eine geeignete Fläche zur Verfügung. Durch den erhöhten Arbeitsaufwand braucht es viele helfende Hände und so entstand die Gemeinschaft „Freunde des Kemater Tirggen“, die sich zusammengeschlossen hat, um die traditionelle Herstellung von Tirggengrieß und Tirggenmehl aufrecht zu erhalten. Die einzelnen Arbeitsschritte von der Saat bis zur Verarbeitung des Kemater Tirggen werden auch heute noch mit traditionellen Gerätschaften von früher erledigt.
Nach der Ernte werden die Kolben im Tirggenhäusl getrocknet und ein Jahr später weiterverarbeitet. Gesetzt, geerntet und ausgemacht (die Flietschen vom Kolben entfernt) wird der Tirggen von vielen Helfern in Handarbeit. Von Franz Wiedenhofer, der die Kunst des Kolbenbindens beherrscht, werden Kolben zur Zierde gebunden. Die weiteren Arbeitsschritte, das Abriebeln, Reinigen der Körner und das Mahlen werden maschinell erledigt.
Im Tennen des Roßlerhofs von Pepi Kinzner wurde die beinahe 80 Jahre alte Knapp-Mühle der Familie wieder aufgebaut, in der die Tirggenkörner zu Mehl und Grieß vermahlen werden. Die Produkte werden am Erntedank-Sonntag der Bevölkerung zum Kauf angeboten und sind saisonal vor Ort zu erwerben.
Mit der Begeisterung und der Motivation der Gemeinschaft „Freunde des weißen Kemater Tirggen“ kann dieses bäuerliche Kulturgut hoffentlich noch lange aufrecht erhalten werden.
Im Tennen des Roßlerhofs von Pepi Kinzner wurde die beinahe 80 Jahre alte Knapp-Mühle der Familie wieder aufgebaut, in der die Tirggenkörner zu Mehl und Grieß vermahlen werden. Die Produkte werden am Erntedank-Sonntag der Bevölkerung zum Kauf angeboten und sind saisonal vor Ort zu erwerben.
Mit der Begeisterung und der Motivation der Gemeinschaft „Freunde des weißen Kemater Tirggen“ kann dieses bäuerliche Kulturgut hoffentlich noch lange aufrecht erhalten werden.
Betriebsspiegel
Gemeinschaft „Freunde des weißen Kemater Tirggen“
Kematen in Tirol, Bezirk Innsbruck-Land
Initiatoren: Luis Kinzner, Hannelore Berger-Hammerle
Weitere Idealisten: Johann Ostermann, Pepi Kinzner,
Stefan Kinzner, Hannes Küng, Anton Raitmair, Thomas Raitmair
Verarbeitung: Betrieb Roßlerhof von Pepi Kinzner in Kematen
Kematen in Tirol, Bezirk Innsbruck-Land
Initiatoren: Luis Kinzner, Hannelore Berger-Hammerle
Weitere Idealisten: Johann Ostermann, Pepi Kinzner,
Stefan Kinzner, Hannes Küng, Anton Raitmair, Thomas Raitmair
Verarbeitung: Betrieb Roßlerhof von Pepi Kinzner in Kematen