Almvie(h)lfalt
Die Tiroler Almen sind mit ihren vielfältigen Leistungen als Wirtschafts- aber auch als Erholungsraum von großer Bedeutung. Außerdem trägt die Bewirtschaftung der Almflächen auch zur Sicherung der steilen Hänge vor Muren- und Lawinenabgängen bei.
30 Prozent der Landesfläche Tirols sind Almflächen
Die Alm ist ein durch landwirtschaftliche Bewirtschaftung entstandener Kulturraum. Schon von den ersten Siedlern, die in Tirol sesshaft waren, wurden die Flächen oberhalb der Waldgrenze als wichtige Grundlage zur Lebensmittelproduktion genutzt. Der Wald wurde so auch weiter nach unten gedrängt. Statt einer verbuschten, strauchigen Landschaft oberhalb der Waldgrenze erstrecken sich damit jetzt saftig grüne Wiesen. Während das Weidevieh im Sommer die Freiheit auf der Alm genießen kann, können die Flächen im Tal zur Futterproduktion für den Winter genutzt werden.
Durch die uneingeschränkte Ausbreitung der Großraubtiere Wolf und Bär in Tirol sind gerade diese bergbäuerlichen Strukturen in Gefahr.
Die Arbeit auf der Alm ist schon jetzt sehr beschwerlich, aber auch erfüllend, weil sie neben der wohl tierfreundlichsten Art der Nutztierhaltung und Lebensmittelproduktion noch zahlreiche weitere Vorteile bringt:
Die Arbeit auf der Alm ist schon jetzt sehr beschwerlich, aber auch erfüllend, weil sie neben der wohl tierfreundlichsten Art der Nutztierhaltung und Lebensmittelproduktion noch zahlreiche weitere Vorteile bringt:
Diese Almflächen sind Grundlage für einen enormen Artenreichtum. Studien belegen, dass durch die Bewirtschaftung der Almen mit Weidevieh, die Artenvielfalt ca. dreimal so groß ist als auf nicht bewirtschafteten Almflächen. Damit ist die Almwirtschaft eine der allerwenigsten Formen der menschlichen Landnutzung, die die Biodiversität fördert.
Außerdem leistet die Beweidung mit Rindern, Pferden, Schafen, Ziegen etc. einen bedeutenden Beitrag zur Stabilität der Böden in den Alpen. Durch die Tritte der Tiere und das Kurzhalten der Gräser wird eine erhöhte Durchwurzelung der Flächen gefördert. Damit ist der Boden gefestigter und die Gefahr durch Murenabgänge ist reduziert.
Verglichen mit einer brachliegenden Wiese bieten die bewirtschafteten Flächen auch einen höheren Schutz vor Lawinenabgängen. Lange Gräser bilden nämlich eine optimale Rutschfläche für Gleitschneelawinen. Außerdem friert der Schnee hier häufig mit den Gräsern zusammen, im Fall eines Lawinenabganges wird hier dann auch die Grasnarbe mitgerissen. Diese sogenannten Fischmäuler begünstigen im Sommer dann auch wieder Murenabgänge. Im Gegensatz dazu bieten die kürzeren, robusteren Halme auf bewirtschafteten Wiesen einen deutlich griffigeren Untergrund, der die Schneemassen besser hält.
Verglichen mit einer brachliegenden Wiese bieten die bewirtschafteten Flächen auch einen höheren Schutz vor Lawinenabgängen. Lange Gräser bilden nämlich eine optimale Rutschfläche für Gleitschneelawinen. Außerdem friert der Schnee hier häufig mit den Gräsern zusammen, im Fall eines Lawinenabganges wird hier dann auch die Grasnarbe mitgerissen. Diese sogenannten Fischmäuler begünstigen im Sommer dann auch wieder Murenabgänge. Im Gegensatz dazu bieten die kürzeren, robusteren Halme auf bewirtschafteten Wiesen einen deutlich griffigeren Untergrund, der die Schneemassen besser hält.
Die gepflegte Almwirtschaft ist nicht nur beliebter Naherholungsraum für Einheimische, sondern auch Anziehungspunkt für viele Gäste.
Der Tourismus macht von der gesamten Bruttowertschöpfung rund 17,5 % aus und ist damit wichtigster Wirtschaftsmotor In Tirol. Von den 8,8 Mio. Ankünften im Tourismusjahr 2019/20 gehen im Winter 94 % der Gäste Schifahren oder Snowboarden und im Sommer 87 % Wandern.
Viele nachgelagerte Betriebe, gerade in den Tälern abseits der Ballungszentren, profitieren ebenfalls von dieser Wirtschaftskraft. Im Bezirk Landeck beispielsweise, werden 42 % der Einkommen im Tourismus erwirtschaftet. Ohne die Investitionen der Tourismustreibenden gingen auch die Aufträge für lokale Tischlereien usw. verloren.
Der Tourismus macht von der gesamten Bruttowertschöpfung rund 17,5 % aus und ist damit wichtigster Wirtschaftsmotor In Tirol. Von den 8,8 Mio. Ankünften im Tourismusjahr 2019/20 gehen im Winter 94 % der Gäste Schifahren oder Snowboarden und im Sommer 87 % Wandern.
Viele nachgelagerte Betriebe, gerade in den Tälern abseits der Ballungszentren, profitieren ebenfalls von dieser Wirtschaftskraft. Im Bezirk Landeck beispielsweise, werden 42 % der Einkommen im Tourismus erwirtschaftet. Ohne die Investitionen der Tourismustreibenden gingen auch die Aufträge für lokale Tischlereien usw. verloren.
Ausbreitung der Großraubtiere Wolf und Bär
Aktuell bereitet die uneingeschränkte Ausbreitung der Großraubtiere Wolf und Bär große Sorgen.
Durch den hohen Schutzstatus der Tiere, garantiert durch die EU-FFH-Richtlinie (= Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), macht sich gerade beim Wolf ein exponentielles Populationswachstum bemerkbar. In Tirol werden Sichtungen und Risse immer häufiger und finden mittlerweile auch im direkten Siedlungsgebiet statt. Opfer solcher Rissgeschehen ist derzeit meist Weidevieh, insbesondere Schafe.
Da der überwiegende Teil der Tiroler Almen nicht wolfsabweisend schützbar ist und selbst in „wolfsabweisend-geschützten“ Gebieten Wolfs- und Bärangriffe stattfinden, sehen viele Almbäuerinnen und Almbauern keine Perspektiven für die Zukunft.
Auf der Roten Liste der IUCN (= International Union for Conservation of Nature) werden Bären seit 2017 nicht mehr als gefährdet eingestuft, Wölfe seit 2018.
Die Almwirtschaft trägt einen bedeutenden Teil zu einem lebenswerten und sicheren Tirol bei. Um diese zu erhalten, braucht es im Umgang mit Großraubtieren in Tirol auch die Möglichkeit einer praxistauglichen Regulierung.
Durch den hohen Schutzstatus der Tiere, garantiert durch die EU-FFH-Richtlinie (= Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), macht sich gerade beim Wolf ein exponentielles Populationswachstum bemerkbar. In Tirol werden Sichtungen und Risse immer häufiger und finden mittlerweile auch im direkten Siedlungsgebiet statt. Opfer solcher Rissgeschehen ist derzeit meist Weidevieh, insbesondere Schafe.
Da der überwiegende Teil der Tiroler Almen nicht wolfsabweisend schützbar ist und selbst in „wolfsabweisend-geschützten“ Gebieten Wolfs- und Bärangriffe stattfinden, sehen viele Almbäuerinnen und Almbauern keine Perspektiven für die Zukunft.
Auf der Roten Liste der IUCN (= International Union for Conservation of Nature) werden Bären seit 2017 nicht mehr als gefährdet eingestuft, Wölfe seit 2018.
Die Almwirtschaft trägt einen bedeutenden Teil zu einem lebenswerten und sicheren Tirol bei. Um diese zu erhalten, braucht es im Umgang mit Großraubtieren in Tirol auch die Möglichkeit einer praxistauglichen Regulierung.