Für die Praxis, gegen überbordende Bürokratie
Der Kommissionsvorschlag zum Waldmonitoring innerhalb der EU wurde am 21. Oktober in Straßburg mit 370 zu 264 Stimmen vom Europaparlament abgelehnt.
LK-Präsident Josef Hechenberger ist über das Ergebnis erfreut: „Der Vorschlag der Kommission hätte für die Mitgliedstaaten einen erhöhten bürokratischen und arbeitstechnischen Aufwand zur Folge gehabt. Angedacht war, zahlreiche Daten, beispielsweise zur Kronendichte, zum Totholzanteil oder auch zur Bodenfeuchte, regelmäßig zu erheben und zu melden. Diese Zusatzarbeit hätte das Ziel, die europäischen Wälder zu schützen, nicht nur verfehlt, sondern auch noch die Betroffenen merklich belastet. Mit der Absage an den Vorschlag entschied sich das EU-Parlament glücklicherweise für die Praxis und gegen überbordende Bürokratie – ein wichtiges Zeichen und der richtige Weg für die Zukunft!“
Entwaldung auf dem Prüfstand
Auch zur Entwaldungsverordnung wurden seitens der Kommission neue Texte vorgelegt, diese sind aktuell noch in Verhandlung. Innerhalb der Europäischen Kommission ist die Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (DG Agri) für die inhaltliche Ausarbeitung zuständig.
Präsident Hechenberger hat sich im Rahmen einiger Brüssel-Termine dazu auch mit Michael Losch, Hauptverwaltungsrat und Koordinator für Bioökonomie, ausgetauscht und die Positionen der kleinstrukturierten Waldbewirtschaftung dargelegt: „In Österreich besteht keine Entwaldungsgefahr, im Gegenteil, die bundesweite Waldfläche nimmt seit Jahren zu. Verantwortungsvolle Forstwirtschaft und ein bereits sehr strenges nationales Forstgesetz sichern die nachhaltige Nutzung der Wälder und verhindern Rodungen, wie sie beispielsweise in südamerikanischen Ländern durchgeführt werden. Maßnahmen zum Schutz vor solchen Entwicklungen sind demnach hierzulande schlicht nicht nötig. Zusätzliche Auflagen bzw. Dokumentationspflichten würden eher das Gegenteil bewirken, da sie die wirtschaftliche Situation für Waldbesitzerinnen und -besitzer verschlechtern und diese somit unter Umständen zur Aufgabe der Bewirtschaftung zwingen würden. Eine nachhaltige Bewirtschaftung ist jedoch die Grundlage für den Walderhalt und den Umbau auf klimafitte Bestände, weshalb diese unterstützt und nicht weiter belastet werden muss.“