Futterernte – Auf die Einstellung kommt’s an!
Eine saubere Ernte ist die Grundlage für gute Grundfutterqualitäten. Erdige Verschmutzungen in Heu und Silage vermindern den Futterwert und erhöhen das Risiko für Fehlgärungen bei Silagen. Die Basis dafür bildet ein dichter Pflanzenbestand. Doch auch bei der Ernte können noch Fehler passieren, die die Qualität des Futters mindern.
Eine optimale Futterernte beginnt nicht erst, wenn zur passenden Zeit eine Schönwetterperiode angekündigt wird, sondern bereits früher. Die Geräte, sofern nicht bereits im Herbst gemacht, sollten auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden. Stumpfe Messer an Mähwerk und Motormäher sind auszutauschen oder zu schleifen und fehlende Zinken an den Erntegeräten zu ersetzen. Beim Austausch einzelner Zinken sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass diese nicht länger sind, als die bereits am Gerät vorhandenen.
Hoch und trocken mähen
Bei der Mahd sollte der Boden gut befahrbar sein, da durch Spurschäden nicht nur die Grasnarbe zerstört wird, sondern auch eine saubere Ernte unmöglich wird. Ein abgetrockneter Pflanzenbestand bietet hinsichtlich Futterverschmutzung auch Vorteile, da Sand und Erde nicht am Futter kleben können. Vorsicht ist zum Teil auch bei sehr trockenen Bedingungen geboten, da es durch aufgewirbelten Staub zu einem Schmutzeintrag ins Futter kommen kann.
Bei der Einstellung der Mähgeräte sollte auf eine Schnitthöhe von mindestens sieben Zentimetern geachtet werden. Nur bei einer ausreichenden Stoppelhöhe ist es möglich, nachfolgende Geräte so einzustellen, dass diese nicht in der Erde kratzen, sondern zwei bis drei Zentimeter über dem Boden arbeiten.
Der Einsatz eines Mähaufbereiters kann für die schnelle Abtrocknung des Ernteguts wertvolle Dienste leisten. Bei der Silagebereitung kann unter Umständen sogar der Wendevorgang eingespart werden. Bei suboptimalen Bedingungen (feuchter, lückiger Bestand, Maushaufen) kann es jedoch zu einer höheren Futterverschmutzung kommen.
Gleichmäßig wenden
Je nach Ernteverfahren und Witterung muss anschließend ein- oder mehrmals gewendet werden. Hier gilt die Grundregel, dass bei voranschreitendem Trocknungsverlauf immer schonender gearbeitet werden muss. Beim ersten Wendevorgang kann mit hoher Drehzahl gearbeitet werden. Dadurch werden beim Mähen entstandene Haufen optimal verteilt und durch das intensive Bearbeiten mit den Zinken ein gewisser Aufbereitungs- und Knickeffekt erzielt, welcher die Trocknung beschleunigt. Die Verstellung der Kreiselneigung kann auch gewisse Vorteile bieten, dies ist häufig jedoch nur mittels Werkzeug möglich und wird deshalb kaum gemacht. Beim ersten Wendevorgang wird der Kreisel steil gestellt, um das Futter gut zu verteilen. Bei trockenem Futter sollte immer flacher gearbeitet werden, um das Futter zu schonen und Bröckelverluste zu vermeiden.
Sauber Schwaden
Der Schwader soll ein lockeres und gleichmäßiges Schwad für die nachfolgenden Geräte formen, keinen Dreck ins Futter bringen und trotzdem das Futter möglichst sauber zusammenrechen. Eine sauber geräumte Fläche bietet nicht nur optisch ein gutes Bild, sondern ist vor allem auch für die nachfolgenden Schnitte wichtig. Futterreste welche auf der Fläche verfaulen und beim darauffolgenden Schnitt mitgeerntet werden, führen einerseits zu einer verminderten Qualität beim neuen Aufwuchs. Andererseits stirbt unter Futterhaufen, die auf der Fläche liegen bleiben, die Grasnarbe ab. Dies schafft Raum für nicht erwünschte Arten im Grünland.
Die Einstellung des Schwaders sollte auf einer ebenen, befestigten Fläche erfolgen. Der Abstand der Zinken zum Boden sollte auf zwei bis drei Zentimeter eingestellt werden. Falls möglich, sollte der Kreisel auf der Schwadseite um rund einen Zentimeter tiefer eingestellt werden. Dadurch wird meist sauberer gearbeitet, da sich die Zinken durch die höhere Menge an Futter, welche bewegt werden muss, leicht nach hinten biegen. Meist ist diese Einstellung über die Räder der Schwader möglich. Für die Arbeitsgeschwindigkeit und Drehzahl gilt als Faustregel, dass diese optimal sind, wenn auch ohne Schwadtuch ein sauberes Schwad entsteht.
Auch beim letzten Arbeitsschritt der Erntekette kann es noch zu einer Futterverschmutzung kommen, wenn die Pickup der Erntegeräte zu tief eingestellt ist. Eine Rechhöhe von rund drei Zentimetern ist auch bei den Erntegeräten anzustreben. Um eine saubere Aufnahme des Ernteguts zu erreichen, ist es jedoch nötig, dass das Futter auf genügend hohen Stoppeln liegt. Selbstverständlich sollten auch die Messer in den Erntemaschinen scharf sein. Bei der Ernte von Heu, welches unter Dach fertig getrocknet werden soll, sind scharfe Messer von entscheidender Bedeutung. Durch stumpfe Messer wird das Futter im Ladewagen stark gepresst. Diese Futterpakete sind dann nur mehr schwer zu lockern und in weiterer Folge entsprechend schwer fertig zu trocknen.