Direkter Draht zum Kunden
2017 schafften sie sich ein sogenanntes „Hühnermobil“ an und vermarkteten ihre Eier zunächst über eine Selbstbedienungsbox bei sich am Hof und an die Gastronomie. Nebenher führten sie noch ihren Milchviehbetrieb weiter. Von Anfang an legten Mario und Stefanie viel Wert auf eine transparente Kommunikation mit ihren Kunden. Unter der Marke „S’Arlbergei“ treten sie in den sozialen Netzwerken auf, haben eine eigene Website und informieren ihre Kunden zusätzlich per WhatsApp, wie es den Hühnern am Feld geht und welche Arbeiten hinter der Haltung von „Wanderhühnern“ stecken. „Natürlich ist das auch alles ein Aufwand. Aber für mich gehört das eben dazu. Wenn ich meine Produkte zu einem anständigen Preis vermarkten will, muss ich den Kunden auch erklären, was dahintersteckt“, so Mario. Seit Mai 2019 hält er auch Masthühner. „Nach einer ca. dreiwöchigen Aufzucht am Hof siedeln die Tiere in einen ‚Chicken Tractor‘, also einen eigenen mobilen Stall für Masthühner am Feld. Damit ist täglich frischer Auslauf garantiert.“ Das Hühnerfleisch, das „Arlberghendl“, gibt es zu drei Schlachtterminen im Juni, August und Oktober und kann über die Website vorbestellt werden (www.arlbergei.at/arlberghendl).
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Regio-Box Arlberg
Als im März 2020 durch Corona auch die regionale Versorgung mit Lebensmitteln mehr in den Fokus rückte, reifte bei dem Paar die Idee, im Nachbardorf St. Anton einen Verkaufsautomaten aufzustellen. Die Gespräche mit der Gemeinde verliefen positiv und so gibt es seit November 2019 die „Regio-Box Arlberg“. In einer einfachen Holzhütte steht nun ihr Automat sowie ein Milchautomat eines anderen Arlberger Bauern. „Der Gedanke war, dass die Kunden an einem Ort möglichst viele regionale Produkte bekommen sollen“, erklärt Mario. So gibt es in seinem Automaten neben den eigenen Eiern, Nudeln und Eierlikör auch verschiedene Produkte anderer Betriebe aus der Region. „Die kaufe ich den Bauern ab und biete sie im Automaten an. Ich bin also allein dafür zuständig, dass dieser stets gut gefüllt ist und die Vermarktung läuft.“ Obwohl zurzeit keine Gäste am Arlberg sind, ist das Geschäft gut angelaufen. „Die Einheimischen schätzen das Angebot sehr. Ich habe durchwegs positive Rückmeldungen bekommen. Auch die Bauern, mit denen ich zusammenarbeite, sind froh über diese Absatzmöglichkeit“, erzählt Matt. Die Direktvermarktung macht Matt sichtlich Freude. Die Wertschätzung der Kunden motiviert ihn, sich stets weiterzuentwickeln.
Angusrind statt Milchvieh
Nach der heurigen Almsaison wurden die Milchkühe am Stöcklhof verkauft und Angusrinder eingestallt. Bei den Rindern wird nun also auf Fleischproduktion gesetzt: „Den alten Stall habe ich zum Laufstall umgebaut. Die Angus-Mutterkuhherde ist jetzt etwas kleiner und verbraucht weniger Futter als die Milchkühe. Es war mir nämlich auch wichtig, dass ich durch diese Umstellung weniger Grund- und Kraftfutter zukaufen muss.“ Auch das Fleisch der Angusrinder möchte Matt direkt verkaufen und ist guter Dinge: „Vom Sofa aus werden sich unsere Produkte natürlich nicht verkaufen. Aber wir suchen bereits das Gespräch mit potenziellen Kunden. Einige haben uns bereits zugesagt, dass sie gerne ein Mischpaket haben möchten.“