Tag des Bodens: „Müssen unser höchstes Gut schützen!“
Am 5. Dezember ist der internationale Tag des Bodens. Rund elf Hektar werden täglich in Österreich verbaut und gehen damit unwiederbringlich für die landwirtschaftliche Produktion verloren. Auch im Hinblick auf den Klimawandel ist diese Zahl alarmierend.
„Wir müssen unverbaute Flächen schützen, sie sind die Produktionsgrundlage für unsere Landwirtschaft, damit auch die Garantie für die Lebensmittelversorgung und zugleich unsere Versicherung im Kampf gegen den Klimawandel“, betont LK-Präsident Josef Hechenberger anlässlich des Tag des Bodens am 5. Dezember.
Österreich hat im europaweiten Vergleich die höchste Dichte an Supermärkten und mit 15 Metern pro Kopf eines der längsten Straßennetze. Besonders in Tirol ist der Druck auf die landwirtschaftlichen Flächen hoch. Die Ausweisung von landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen in Tirol war ein wichtiger Schritt, reicht allein aber nicht aus, so Hechenberger: „Es braucht auch bundesweit das Bekenntnis für strengere Richtlinien, denn einmal verbaut, heißt immer verbaut und die Gefahr von Überschwemmun-gen und Erosionen sowie unsere Importabhängigkeit bei Lebensmitteln erhöht sich mit jedem Hektar versiegelter Fläche. Es muss gelingen, Anreize zu schaffen, um sparsamen Umgang mit Grund und Boden zu belohnen, anstatt Versiegelung noch weiter zu fördern.“
ÖPUL-Maßnahmen für den Bodenschutz
Bereits jetzt legen die Bäuerinnen und Bauern Wert auf bodenschonende bzw. -schützende Bewirt-schaftung. Die Basis dazu bildet das Österreichische Agrarumweltprogramm (ÖPUL). Insgesamt acht der 25 Maßnahmen zielen darin auf die „Qualitative Erhaltung und Verbesserung des Zustandes des Bodens bzw. der Bodenfruchtbarkeit" ab. Ebenso fördern die Maßnahmen die Widerstandsfähigkeit und Anpassung an den Klimawandel und verbessern den Oberflächen- und Grundwasserschutz. Über 80 Prozent der Tiroler Betriebe nehmen an diesen Bodenschutz-Maßnahmen teil. „Wir müssen uns einfach im Klaren sein, dass es ein Umdenken braucht. Es müssen neue Projekte möglich sein, aber nicht auf den hochwertigsten landwirtschaftlich genutzten Flächen. Jegliche Anreize zur Nutzung von Leerstand oder Nachverdichtung sind daher sehr zu begrüßen“, so Hechenberger abschließend.