Signal an die Produktion
In der Coronakrise wurde uns erstmals vor Augen geführt, dass die Globalisierung nicht nur Vorteile mit sich bringt. Wer im Alltag bewusst darauf achtet, merkt schnell, wie viel von unseren Gütern aus dem Ausland stammen. Per se sind internationale Warenströme nichts Schlechtes, allerdings drücken die oftmals unter erschreckenden Produktionsbedingungen hergestellten Produkte auch die Preise von in Europa angesiedelten Firmen. Sogar der Transport um den halben Erdball spielt preistechnisch keine Rolle. Dass dieser Konkurrenz auf Dauer die meisten Betriebe nicht standhalten können, zeigen zusehends verwaiste Geschäftslokale. Die Rechnung für die Abhängigkeit im Energiebereich bekommen wir derzeit nicht nur im übertragenen Sinne präsentiert. Zu lange haben wir uns, ohne die Rahmenbedingungen zu hinterfragen, auf russisches Gas verlassen. Aber jedes Dilemma hat zwei Seiten: Die lange halbherzig angegangene Energiewende hat nun entsprechend Fahrt aufgenommen. Damit wir im Lebensmittelsektor nicht auch in eine derartige Abhängigkeit geraten, braucht es starke Signale an die landwirtschaftliche Produktion. Ein hoher Grad an Eigenversorgung ist ein „Luxus“, den wir uns – nicht nur angesichts des Krieges in der Ukraine und der immer stärker spürbaren Auswirkungen der Klimakatastrophe – dringend leisten müssen!