Hofübergabe beim LFI Tirol

Christine Lintner wurde am 27. September in der Generalversammlung einstimmig zur Obfrau des Ländlichen Fortbildungsinstitutes (LFI) Tirol gewählt. Resi Schiffmann
übergab damit die Verantwortung für die größte Bildungs-
einrichtung im ländlichen
Raum nach zwölf erfolgreichen Jahren in die Hände der Kufsteiner Bezirksbäuerin. Neben LK-Präsident Josef Hechenberger und Vizepräsidentin Helga Brunschmid, die neu dem
Vorstand angehört, gratulierten die Bundesvorsitzende des LFI, die Salzburger Bäuerin und ehemalige Bildungslandesrätin Maria Hutter sowie die Geschäftsführerin, Evelyn Darmann. Die Landwirtschaftlichen Blätter luden die frischge-
backene Obfrau zum Interview.
Das LFI ist DAS Fortbildungsinstitut für den ländlichen Raum. Wie ist das Gefühl, diesem nun als Obfrau vorzustehen?
Lintner: Ich kenne und schätze das LFI als Bildungskonsumentin und Organisatorin von Kursangeboten. Die Seite der Funktionärin ist für mich neu, ich bin jedoch zuversichtlich, mich mit Hilfe des engagierten Teams rund um Geschäftsführerin Evelyn Darmann rasch einzuarbeiten. Bildung ist für mich ein Herzensanliegen, ich freue mich sehr, dass mir die Aufgabe als Obfrau anvertraut wurde.
Als Nachfolgerin von Resi Schiffmann treten Sie in große Fußstapfen. Welche Schwerpunkte wollen Sie künftig setzen?
Die fortschreitende Digitalisierung auch in der Landwirtschaft birgt Herausforderungen und Chancen, hier gibt es bereits einige gute Angebote, die weiterverfolgt und ausgebaut werden sollen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist der Klimawandel mit seinen Auswirkungen auf Landwirtschaft und Gesellschaft. Mehrfachbelastungen sind auf vielen bäuerlichen Betrieben Alltag – der Umgang der Familien damit ist ein Thema, ebenso wie eine gelungene Hofnachfolge, egal ob inner- oder außerfamiliär.
Welche bewährten Angebote wird es weiterhin geben?
Die dezentralen Kursangebote in Präsenz (Handwerkliches, Gesundheit und Ernährung und viele mehr) sind für mich ein wichtiger Baustein, weiters die gut etablierten Projekte wie etwa Schmatzi-Seminarbäuerinnen, Schule am Bauernhof oder Landwirtschaft macht Schule. Hier bauen wir Brücken zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Neben fachlichen Inhalten wie etwa für Einkommenskombinationen brauchen wir auch weiterhin Angebote für persönliche Weiterentwicklung, Kommunikation und soziale Themen – wie zum Beispiel Lebensqualität Bauernhof.
Warum ist die Aus- und Weiterbildung in der Landwirtschaft heute wichtiger denn je?
In der Landwirtschaft steigen die Anforderungen ständig. Aus- und Weiterbildung sind für mich ein wichtiger Ansatz, diese auch künftig gut meistern zu können. Bäuerinnen und Bauern benötigen umfassendes Wissen in vielfältigen Bereichen, um ihre Betriebe in die Zukunft zu führen. Zertifikatslehrgänge bieten in die Tiefe gehende Inhalte.
Wo sehen Sie das LFI in zehn Jahren?
Als eine moderne, kundenorientierte Bildungseinrichtung mit einem breit aufgestellten, niederschwellig zugänglichen und leistbaren Angebot. Spezialwissen wird durch Experten zur Verfügung gestellt, Vernetzung und Wissensaustausch gefördert.

Portrait Christine Lintner
Christine Lintner, 46,
verheiratet, 3 Kinder
Familien-Biobauernhof im Zuerwerb in Kirchbichl
- Absolventin Facharbeiterausbildung für ländliche Hauswirtschaft im zweiten Bildungsweg
- Meisterin für Betriebs- und Haushaltsmanagement
- Zahlreiche Kurse und Seminare, zuletzt Zertifikationslehrgang „ZAM-Professionelle Vertretung im ländlichen Raum“
- Seit 2002 in der Tiroler Bäuerinnenorganisation engagiert, derzeit Ortsbäuerin in Kirchbichl und Bezirksbäuerin des Bezirkes Kufstein