AMS: Ein gelungener Umstieg mit cleveren Lösungen

Ausgangssituation - Entscheidung für Neubau
Im alten Laufstall, der für ca. 45 Kühe Platz bot, wurde mit einem Durchtreibermelkstand für 8 Melkplätze gemolken. Da aber eine Betriebserweiterung schon länger angedacht wurde und im bestehenden Laufstall die "Special Needs Bereiche" für Transitbereich und Abkalbende nicht in ausreichender Größe und Funktion vorhanden waren, wurde die Entscheidung für einen Neubau des Milchviehstalles immer konkreter. Um sich einen besseren Überblick über verschiedene Bauvarianten und den anfallenden Kosten zu verschaffen, nahm der Betrieb mehrere Bauberatungen der LK OÖ und von Baufirmen in Anspruch.
Diese halfen dem Betrieb vor allem in der gesamten Planungsphase auf keine Details zu vergessen, sowie Baukosten einzusparen.
Diese halfen dem Betrieb vor allem in der gesamten Planungsphase auf keine Details zu vergessen, sowie Baukosten einzusparen.
AMS oder konventionelles Melken
Neben der Größenauslegung des neuen Stalles galt es auch, bezüglich des zukünftigen Melksystems eine Entscheidung zu treffen. Neben der flexibleren Arbeitszeiteinteilung und der kuhindividuellen Datenerfassung sprachen auch gesundheitliche Gründe für ein automatisches Melksystem. Vor allem Rücken- und Genickschmerzen waren bisher ständige Begleiter des Melkpersonals, weswegen auch der Physiotherapeut in regelmäßigen Abständen besucht werden musste. Nach mehreren Gesprächen mit Berater:innen über Pro und Contra der verschiedenen Hersteller, wurde der Neubau des Roboterstalles für 70 Liegeplätze inkl. Auslauf in die Tat umgesetzt.
Beim Einbau des AMS wurden folgende Details besonders berücksichtigt:
Speziell den Funktionsbereichen wurde eine genauere Betrachtung geschenkt. So plante der Betrieb die automatische Selektion der Kühe direkt nach dem Roboter entweder in den großen Abkalbebereich oder in den seperaten Selektionsbereich mit ein. Auf einer Fläche von 80 m² bietet der Special Needs Bereich im 2-Raum-System sowohl für Transit-, als auch für kurzfristig zu behandelnde Kühe, genügend Platz.
Beim Einbau des AMS wurden folgende Details besonders berücksichtigt:
- gute Einsehbarkeit des AMS für die Tiere
- großzügiger und heller Vorwarteraum
- Frostsicherheit
- sauberer Zugang zum Roboter für das Personal
- Austriebsgang von mindestens einer Kuhlänge
- Ausstattung des AMS: Zwischendesinfektion mittels PES & stardardmäßiges Dippen
Speziell den Funktionsbereichen wurde eine genauere Betrachtung geschenkt. So plante der Betrieb die automatische Selektion der Kühe direkt nach dem Roboter entweder in den großen Abkalbebereich oder in den seperaten Selektionsbereich mit ein. Auf einer Fläche von 80 m² bietet der Special Needs Bereich im 2-Raum-System sowohl für Transit-, als auch für kurzfristig zu behandelnde Kühe, genügend Platz.

Clevere Lösungen, die den Arbeitsalltag vereinfachen
Neben der Möglichkeit zur automatischen Selektion wurde auch eine kleine, abdeckbare Melkgrube am Rand samt Vakuum- und Wasseranschluss in den Special Needs Bereich integriert. Sie bringt den Vorteil, dass ein hygienisch und gleichzeitig rückenschonendes Melken der Frischabkalber möglich ist. Zusätzlich wollte der Betrieb im großzügigen Vorwartebereich die Lösung schaffen, dass mehrere Kühe den Vorwartebereich betreten, diesen aber nicht mehr verlassen können. Hierbei wurde ein sogenanntes "Fingergatter" eingebaut.
Dieses bietet im Gegensatz zum Einwegtor den Vorteil, dass mehrere Kühe gleichzeitig und nicht einzeln in den Vorwartebereich getrieben werden können und diese dann nur über den Roboter zurück in den Liegebereich kommen.
Dieses bietet im Gegensatz zum Einwegtor den Vorteil, dass mehrere Kühe gleichzeitig und nicht einzeln in den Vorwartebereich getrieben werden können und diese dann nur über den Roboter zurück in den Liegebereich kommen.
Einzug in den neuen Stall
Der Betrieb teilte das Einmelken der rund 45 Kühe am Roboter bei der Umstellung auf das Melken im AMS auf zwei Tage auf. Somit konnte dem Einzeltier mehr Zeit am Roboter gegeben werden, was den Stress für die Kühe deutlich reduzierte. Neben dem erstmaligen Eintreiben in den Roboter nahm besonders die Dateneingabe jeder einzelnen Kuh viel Zeit in Anspruch. Der Betrieb empfiehlt daher, die Herde im Vorhinein in das jeweilige Herdemanagementprogramm des Roboters einzugeben, um den ohnehin schon stressigen Tag für Mensch und Tier schneller über die Bühne zu bringen.
Kühe gewöhnen sich schnell an AMS
Vor allem jüngere Kühe konnten sich schnell an das AMS gewöhnen und mussten schon nach kurzer Zeit nicht mehr nachgetrieben werden. Laut Betriebsführer hat hier unter anderem auch das "Fingergatter" zur Verringerung des Nachtreibens beigetragen.
Mit AMS-Managementberatung der LK OÖ den Roboterbetrieb optimieren
Um den laufenden Roboterbetrieb zu optimieren, entschied sich der Betrieb ein Jahr nach Einzug in den neuen Laufstall, eine "AMS-Managementberatung" der LK OÖ in Anspruch zu nehmen. Neben den Einstellungen in der Robotersoftware wurde vor allem das Roboter-Auswertungstool im LKV Herdenmanager intensiv analysiert. Hierbei wurden wichtige Parameter wie die Melkanrechte, die Zwischenmelkzeiten sowie die Eutergesundheit genauer besprochen und Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet. Erfreulich ist, dass sich der Betrieb seitdem vor allem in der Eutergesundheit verbessern konnte. Zusätzlich hat sich laut Betriebsführer auch die Anzahl der nachzutreibenden Kühe weiter reduziert.
Fazit
Der problemlose Umstieg auf ein automatisches Melksystem ist durch die konsequente Umsetzung des Managements von der Planung bis zur Optimierung des laufenden Roboterbetriebs mehr als geglückt. Neben der flexibleren Arbeitszeit schätzt der Betrieb auch die kuhindividuelle Datenerfassung durch den Melkroboter. Zusätzlich wirkt sich laut Betrieb der Wegfall des täglichen zweimaligen Melkens besonders positiv auf die körperliche Gesundheit des Melkpersonals aus. Die Schmerzen im Bereich des Rückens und des Genicks gehören mittlerweile der Vergangenheit an.
Beratungsangebote der LK OÖ
Die LK OÖ bietet ein umfangreiches Angebot an Beratungsmöglichkeiten an. Neben der Bauberatung wird speziell für AMS Interessierte eine Einstiegsberatung in der Planungsphase angeboten. Hierbei werden verschiedene Einbauvarianten und Möglichkeiten im Umbau abgearbeitet.
Für bereits melkende AMS Betriebe wird die AMS-Managementberatung angeboten. Hierbei steht vor allem das Robotermanagement und dessen Optimierung im Fokus der Beratung. Nützen auch Sie die Chance, eine firmenunabhängige und kompetente AMS-Beratung in Anspruch zu nehmen.