Biodiversität braucht ihre Zeit
Bauernhofspaziergang am Betrieb eines Biodiversitätsbotschafters
Im Rahmen des Projektes „Farming for Nature Austria“ fand am 06. Juli 2022 bei Biodiversitätsbotschafter Andreas Badinger ein Bauernhofspaziergang statt.
Insgesamt 43 landwirtschaftsinteressierte Personen, Bäuerinnen und Bauern erfuhren bei einem Rundgang über die Wiesen und Felder, wie Andreas Badinger Biodiversität und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut bringt.
Insgesamt 43 landwirtschaftsinteressierte Personen, Bäuerinnen und Bauern erfuhren bei einem Rundgang über die Wiesen und Felder, wie Andreas Badinger Biodiversität und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut bringt.
So hat alles begonnen
Alles hat vor ca. 10 Jahren mit dem Versetzen des Weidezaunes begonnen. Rund 30 cm hat ihn Andreas damals von der Straße in Richtung Wiese verschoben. Mittlerweile liegt zwischen Zaun und Straßenrand rund ein Meter, welcher sich zu einem bunt blühenden Rain, beherbergt von zahlreichen Insekten, entwickelt hat.
Aber das ist nur ein kleiner Teil der vielen verschiedenen Maßnahmen, die Andreas Badinger auf seinen Flächen umsetzt. Am Ufer eines Grabens und an der Wiesengrenze entwickeln sich ebenfalls über die Jahre immer breiter werdende Streifen für die Artenvielfalt. Ein genaues Beobachten beim Verbreitern der Blühflächen ist wichtig und interessant.
Andreas versucht, die entstandenen Blühstreifen mit der Nutzung der Restfläche zu verbinden, um den zusätzlichen Arbeitsaufwand so gering wie möglich zu halten.
Aber das ist nur ein kleiner Teil der vielen verschiedenen Maßnahmen, die Andreas Badinger auf seinen Flächen umsetzt. Am Ufer eines Grabens und an der Wiesengrenze entwickeln sich ebenfalls über die Jahre immer breiter werdende Streifen für die Artenvielfalt. Ein genaues Beobachten beim Verbreitern der Blühflächen ist wichtig und interessant.
Andreas versucht, die entstandenen Blühstreifen mit der Nutzung der Restfläche zu verbinden, um den zusätzlichen Arbeitsaufwand so gering wie möglich zu halten.
„Anfangs ist meist noch kein Erfolg sichtbar,“ so Andreas „denn die im Boden vorhandenen Nährstoffe sorgen vorerst weiterhin für ein gutes Wachstum, auch ohne Düngung.“ Erst nach mehreren Jahren der Extensivierung stellt sich der Bestand ein und wird dann auch nicht so schnell überständig.
Viele kleine Maßnahmen ergeben ein großes Ganzes für Insekten
- Neben dem Weg zur Ackerfläche hat Andreas einen Totholzhaufen drapiert, rundherum wachsen unter anderem Brennnesseln. „Obwohl dieser Fleck für machen Außenstehenden schlampig aussehen mag, ist es ein enorm wichtiger Lebensraum.“, meint Andreas Badinger. Hier können Insekten, wie zB. Wildbienen oder Käfer und auch Spinnentiere ihre Eier ablegen und somit die nächste Generation sichern.
- Am Acker sorgt Andreas Badinger für eine Vernetzung der Lebensräume mittels Brachen und angelegten Blühstreifen.
- Als Übergang zum Wald bewirtschaftet er einen sogenannten Krautstreifen. Dieser stellt einen sanften Verlauf zwischen Waldgrenze und Wirtschaftswiese dar.
Das wichtigste bei der Auswahl der Standorte für biodiversitätsfördernde Maßnahmen ist eine geringe Entfernung. Honigbienen können relativ weit fliegen, eine Wildbiene schafft hingegen nur wenige hundert Meter.
Seinen eigenen Beitrag leisten
Andreas Badinger beobachtet seine Wiesen und Felder immer sehr genau und feilt auch ständig an neuen Ideen, die er noch umsetzen will.
Natürlich kann nicht jeder all diese Maßnahmen am eigenen Betrieb umsetzen, aber jeder kann versuchen, einen Teil beizutragen.
Oftmals werden auch bereits viele kleine Maßnahmen ganz unbewusst umgesetzt.
Natürlich kann nicht jeder all diese Maßnahmen am eigenen Betrieb umsetzen, aber jeder kann versuchen, einen Teil beizutragen.
Oftmals werden auch bereits viele kleine Maßnahmen ganz unbewusst umgesetzt.
"Ich habe heute realisiert, wie viele wertvolle Strukturen und Flächen ich eigentlich auch am Betrieb zu Hause habe. Bisher war mir das gar nicht so bewusst, dass das eigentlich so wichtige Flächen sind für die Natur.", erzählt eine Bäuerin voller Stolz.
"Mehr als nur schlampert"
Kleinere Maßnahmen lassen sich häufig relativ einfach in den betrieblichen Alltag integrieren oder sorgen sogar für eine Arbeitserleichterung.
"Eigentlich ist es besser, einfach ein bisschen was stehen zu lassen als sich damit abzumühen, immer alles feinsäuberlich abzumähen.", meinte ein teilnehmender Bauer.
Trotzdem sollten die Bemühungen sowie der zeitliche und monetäre Aufwand der Landwirtinnen und Landwirten jedenfalls abgegolten werden.