Bio-Öllein (Linum usitatissimum)
In Österreich werden Leinsamen vermehrt in der Herstellung von Backwaren verwendet.
Aber auch das durch Pressung gewonnene Leinöl erfreut sich durch seine wertvollen
Inhaltsstoffe und Omega-3-Fettsäuren immer größerer Beliebtheit. Der dabei anfallende
Presskuchen kann als hochwertiges Tierfutter verwendet werden.
Standort
Öllein eignet sich für warme, trockene Standorte. Er stellt keine speziellen Ansprüche an den Boden, er gedeiht auf durchlässigen, nicht allzu schweren, humosen Böden. Entscheidend für den Ertrag ist die Wasserversorgung vor bzw. während der Blüte.
Sorten
Empfehlenswerte Sorten sind Exquise (Die Saat) und Sunrise (Saatbau). Bei
Kontraktanbau bitte die Sorte unbedingt mit dem Aufkäufer abstimmen!
Aussaat
Der Anbau von Öllein erfolgt ab Ende März bis Ende April, jedoch nicht zu spät, man sagt bis zum 100. Tag im Jahr, mit einer Aussaatmenge von 55 bis 80 kg/ha. Gegen kurze Frühjahrsfröste ist Öllein kaum empfindlich. Die Saattiefe sollte 1,5 bis 3 cm betragen. Öllein benötigt ausreichend Wasser bis zur Blüte, nach der Blüte (Juni/Juli) sollte eher Trockenheit herrschen. Oft ist ein Anwalzen nach der Aussaat sinnvoll.
Beikrautregulierung
Öllein kann bis zu einer Wuchshöhe von 15 cm gestriegelt werden. Durch seine langsame Jugendentwicklung ist es wichtig, ihn von Beginn an unkrautfrei zu halten. Ebenso kann die Spätverunkrautung ein Problem darstellen. Auch Erdflöhe können die Pflanze vor allem im Keimblattstadium stark gefährden.
Fruchtfolge
Öllein sollte in der Fruchtfolge als abtragende Kultur stehen. Es ist empfehlenswert, dass zum Anbau kein Wirtschaftsdünger gegeben wird, denn ein zu hoher Stickstoffvorrat im Boden kann zum Lagern der Pflanze führen. Ebenso ist ein Abstand von 7 bis 8 Jahren zum erneuten Anbau von Lein wichtig (Leinmüdigkeit), aber auch zu Sonnenblumen und Raps sollte ein Anbauabstand von 6 Jahren eingehalten werden. (Vorsicht auch bei Zwischenfrüchten vor Lein: Sonnenblumen, Raps und Senf!)
Ernte
Die Ernte erfolgt Mitte bis Ende August, wenn die Pflanze sich braun verfärbt und die Körner in der Kapsel zu rascheln beginnen. Beim Drusch sollte ein Feuchtigkeitsgehalt von 15 % bestehen, die optimale Lagerfeuchte liegt beim Öllein bei 8 % Wassergehalt. Um gute Qualitäten zu erzeugen, ist eine frühere Ernte und ein schonendes Nachtrocknen empfehlenswert, damit die Körner den typischen Glanz nicht verlieren. Da Öllein auch eine Faserpflanze ist, ist beim Drusch unbedingt auf ein scharfes (neues) Messer zu achten! Auch der Drusch vom Schwad ist vor allem bei ungleichmäßiger Abreife verbreitet. Dafür muss der Lein mit einem Doppelmessermähwerk oder einem Fingerbalken in einer Schönwetterperiode 20 cm hoch abgemäht werden und danach 2 - 3 Tage Sonne und Tau ausgesetzt werden. Danach kann er mit dem Mähdrescher gedroschen werden.
Quellen:
Ökolandbau.de
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten
Ökolandbau.de
Erfahrungen von Landwirtinnen und Landwirten