Wissenschaft nicht ausklammern
Knapp 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung lehnen neue Gentechnik ab – so eine aktuelle Umfrage. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass der Begriff „Gentechnik“ für viele Menschen negativ besetzt ist. Wie auch bei anderen Themen, wird die Diskussion sehr emotional geführt und oft wird sich erst gar nicht die Mühe gemacht, sich mit Fakten auseinanderzusetzen und eventuell neue Erkenntnisse zu berücksichtigen. So passiert es derzeit vor allem bei der Crispr/Cas-Methode. Auch innerhalb der österreichischen Landwirtschaft gibt es dazu unterschiedliche Meinungen, die Positionierung ist noch nicht abgeschlossen. Auch ich selbst kann beiden Seiten etwas abgewinnen – sowohl die Skeptiker als auch die Befürworter haben für mich vernünftig klingende Argumente parat. Was dabei allerdings oft zu wenig Gewicht bekommt, ist die Stimme der Wissenschaft – die Meinung jener Menschen, die sich ihr gesamtes Berufsleben lang mit der Forschung in einem Bereich beschäftigen. Gerade angesichts der immer extremeren Witterungsbedingungen dürfen wir uns keine Möglichkeiten zur Anpassung verbauen, weil wir neue Forschungsergebnisse vorschnell ablehnen. Wir brauchen eine sichere Landwirtschaft und sichere Lebensmittel – auch in Zukunft. Wie wir das schaffen? Darüber müssen wir zumindest diskutieren. Und zwar differenziert und vor allem faktenbasiert!