Wie unsere Wälder klimafit werden
Der Wald steht aktuell vor großen Herausforderungen. Wetterextreme - bedingt durch den voranschreitenden Klimawandel - sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Besonders Trockenstress im Frühjahr und Sommer kann die Verbreitung und das Wachstum der Bäume stark beeinflussen. Und die steigenden Temperaturen begünstigen die Ausbreitung des Waldschädlings Nummer eins, des Borkenkäfers. Gleichzeitig leistet der Wald selbst einen maßgeblichen Beitrag für den Klimaschutz. Einerseits liefert er mit Holz einen nachwachsenden, nachhaltigen Rohstoff, andererseits sorgt er für saubere Luft, speichert große Mengen an Kohlenstoff und schützt vor Naturgefahren wie Muren und Lawinen. Als Lebensraum für eine Vielfalt von Tieren und Pflanzen hält er das Ökosystem am Laufen. Für den Klimaschutz bringt ein bewirtschafteter Wald mehr, als ein nicht genutzter Wald. "Es kommt auf das Wie an“, weiß Thomas Dummer, Waldaufseher in der Wildschönau. Die Frage nach einer Außer-Nutzung-Stellung stellt sich dem Forstfacharbeiter gar nicht. "Die Wälder müssen kleinflächig bewirtschaftet werden, um Schädlingsvorkommen und Wetterextremen vorzubeugen. Denn eines ist klar: Nur ein gut gemischter, gepflegter Bergmischwald wird den Klimaextremen künftig standhalten können. Das Ziel ist also: weg von reinen Nadelholzbeständen und hin zu artenreichen Mischwäldern mit anpassungsfähigen und trockenheitsbeständigen Baumarten.“
Gute Pflege ist entscheidend
Die Waldbewirtschaftung war schon immer viel Arbeit, durch den Klimawandel und seine Auswirkungen hat sie sich aber nochmals intensiviert: "Die Aufarbeitung von Schadholz durch Windwürfe oder Schneebruch, Muren
ereignisse oder Rutschungen im Wildbachbereich nimmt immer mehr zu, durch fehlenden Frost im Winter steht dafür weniger Zeit zur Verfügung“, erklärt Dummer. Dennoch ist es wichtig, dass Schäden rasch beseitigt und Flächen aufgeforstet werden. Geschieht das nicht, sei Gefahr in Verzug: "Bei Schadholz hat der Borkenkäfer leichtes Spiel. Daher sind die rasche Aufarbeitung und auch das Nachsetzen so wichtig. Da steht der Forstdienst den Waldeigentümern zur Seite: Welche Bäume setzt man nach? Was ist die ideale Zusammensetzung für den Standort? Welche Pflegemaßnahmen sind zu machen? Ziel muss es nämlich sein, klimafitte Wälder für die Zukunft zu erhalten. Denn die sind wiederum die Versicherung für den darunterliegenden Siedlungsraum.“
Vielfalt als Schlüssel
Das 2019 ins Leben gerufene Projekt "Klimafitter Bergwald Tirol“ soll die Anpassung der Bergwälder an die wärmeren Temperaturen unterstützen. Dabei geht es einerseits um die schwerpunktmäßige Weiterbildung und Beratung der Waldbesitzer:innen zum richtigen Pflegen und Pflanzen, andererseits werden Maßnahmen rund um die Aufforstung, die Pflege und die Schadensvorbeugung auch finanziell unterstützt. Alle Informationen dazu und zum Projekt gibt es auf www.klimafitter.bergwald.eu und in jeder Bezirksforstinspektion.
Factbox:
Haben Sie gewusst, dass …
... der Wald rund 40% der Tiroler Landesfläche einnimmt?
… rund 66% des Tiroler Waldes als Schutzwald ausgewiesen und von existenzieller Bedeutung zur Sicherung der darunter liegenden Siedlungsräume sind?
… die Fichte rund 67% der Bäume ausmacht? Es folgen Lärchen mit 9% und Buchen mit jeweils 6%, Kiefern mit 5% und Tannen mit 4%. Mit jeweils 2% machen Ahorn und Zirben das Schlusslicht.
… die Tiroler Forst- und Holzwirtschaft insgesamt 33.000 Arbeitsplätze sichert und mit rund 1.400 Unternehmen und 11.000 Beschäftigten einen jährlichen Produktionswert von 1,3 Mrd. Euro erwirtschaftet?
… jährlich ca. 1,7 Mio. Festmeter Holz aus den Tiroler Wäldern nachhaltig genutzt werden kann?
… der älteste lebende Baum in Tirol eine Zirbe ist? Sie steht seit gut 750 Jahren in der Nähe des Zirbenwegs im „Ampasser Kessel“. Bereits 1926 wurde der Baum als Naturdenkmal geschützt.
… jede Sekunde 1 m³ Holz in Österreichs Wäldern nachwächst? Das bedeutet, dass der Wald alle 40 Sekunden Material für ein Einfamilienhaus aus Holz produziert!
... der Wald rund 40% der Tiroler Landesfläche einnimmt?
… rund 66% des Tiroler Waldes als Schutzwald ausgewiesen und von existenzieller Bedeutung zur Sicherung der darunter liegenden Siedlungsräume sind?
… die Fichte rund 67% der Bäume ausmacht? Es folgen Lärchen mit 9% und Buchen mit jeweils 6%, Kiefern mit 5% und Tannen mit 4%. Mit jeweils 2% machen Ahorn und Zirben das Schlusslicht.
… die Tiroler Forst- und Holzwirtschaft insgesamt 33.000 Arbeitsplätze sichert und mit rund 1.400 Unternehmen und 11.000 Beschäftigten einen jährlichen Produktionswert von 1,3 Mrd. Euro erwirtschaftet?
… jährlich ca. 1,7 Mio. Festmeter Holz aus den Tiroler Wäldern nachhaltig genutzt werden kann?
… der älteste lebende Baum in Tirol eine Zirbe ist? Sie steht seit gut 750 Jahren in der Nähe des Zirbenwegs im „Ampasser Kessel“. Bereits 1926 wurde der Baum als Naturdenkmal geschützt.
… jede Sekunde 1 m³ Holz in Österreichs Wäldern nachwächst? Das bedeutet, dass der Wald alle 40 Sekunden Material für ein Einfamilienhaus aus Holz produziert!