Waldpflege: Arbeiten mit Freischneidegeräten
Gute Planung ist die halbe Miete
Freischneidegeräte kommen vor allem in der Jungwuchspflege - beim Ausmähen von Kulturen sowie bei der Mischwuchsregulierung - und der Dickungspflege (Stammzahlreduktion) zum Einsatz, da die Körperhaltung ergonomischer ist als bei der Verwendung von Sicheln oder Motorsägen. Bevor jedoch mit dem Arbeiten begonnen wird, sollten einige Überlegungen bezüglich der persönlichen Schutzausrüstung, der zu verwendenden Schneideeinrichtungen und der anzuwendenden Arbeitstechnik angestellt werden.
Persönliche Sicherheit hat Vorrang
Um Verletzungen vorzubeugen, muss vom Anwender immer persönliche Schutzbekleidung getragen werden. Dazu gehören: Eine eng anliegende Arbeitsbekleidung, Gehörschutz, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe mit rutschsicherer Sohle und Stahlkappe, eventuell Steigeisen, Arbeitshandschuhe und - bei Arbeiten in Dickungen und bei Gefahr des Herabfallens von Gegenständen - ein Schutzhelm. Ferner soll am Freischneidegerät eine entsprechende Schutzeinrichtung montiert sein, die verhindert, dass Teile nach hinten, also in Richtung des Geräteführers, weggeschleudert werden. Großes Augenmerk soll beim Arbeiten mit dem Freischneidegerät außerdem auf einen sicheren Stand gelegt werden.
Anlegen des Schultergurtes
Da kräftesparendes Arbeiten mit dem richtigen Anlegen des Schultergurtes beginnt, soll vor dem Arbeitsbeginn der Schultergurt angelegt und auf den Geräteführer eingestellt werden. Richtig eingestellt bedeutet, dass sich der Karabinerhaken für Mäharbeiten etwa in Schritthöhe, für Arbeiten mit Kreissägeblättern etwa eine Handbreit unter der Hüfte befindet. Um ein weitgehend ermüdungsfreies Arbeiten zu ermöglichen, muss der Gurt außerdem gut auf beiden Schultern aufliegen, darf aber nicht zu fest angeschnallt werden. Anschließend wird der Haken des Schultergurtes beim Freischneidegerät so eingehängt, dass der Freischneider in betriebsbereitem Zustand ausbalanciert ist, also das Schneidwerkzeug parallel zum sowie knapp über dem Boden schwebt. Zum Abschluss wird der Handgriff so eingestellt, dass der Winkel am Ellbogen etwa 120 Grad beträgt.
Regelmäßige Wartung notwendig
Laufende Wartungsarbeiten am Freischneidegerät erhalten die problemlose Funktion aufrecht und werden in folgender Art unterschieden.
Tägliche Wartung (nach jedem Einsatz): Grobes Reinigen des Gerätes mittels Druckluft und Bürste, Reinigen des Luftfilters, Überprüfung des Schneidwerkzeuges auf Risse, Nachschärfen des Sägeblattes und Tanken des Freischneiders.
Wöchentliche Wartung: Alle Tätigkeiten der täglichen Wartung sowie zusätzlich: Grundinstandsetzung der Sägeblätter, Prüfung des Fettstandes im Winkelgetriebe (wenn nötig auffüllen), Reinigung des Lüfterradgitters und der Kühlrippen sowie Überprüfung aller Schrauben auf festen Sitz.
Tägliche Wartung (nach jedem Einsatz): Grobes Reinigen des Gerätes mittels Druckluft und Bürste, Reinigen des Luftfilters, Überprüfung des Schneidwerkzeuges auf Risse, Nachschärfen des Sägeblattes und Tanken des Freischneiders.
Wöchentliche Wartung: Alle Tätigkeiten der täglichen Wartung sowie zusätzlich: Grundinstandsetzung der Sägeblätter, Prüfung des Fettstandes im Winkelgetriebe (wenn nötig auffüllen), Reinigung des Lüfterradgitters und der Kühlrippen sowie Überprüfung aller Schrauben auf festen Sitz.
Richtige Schneideeinrichtung verwenden
Für Mäharbeiten in Kulturen sind diverse Schneidwerkzeuge erhältlich. Hierbei empfiehlt sich grundsätzlich die Verwendung des Dickichtmessers („Dreizack“) bzw. ein Mulchmesser. Vorsicht ist geboten, wenn mit Steinen oder zerbrechlichen Gegenständen (Glasflaschen) auf der Fläche gerechnet werden muss. Vor allem Schneidwerkzeuge mit großen Freiräumen – wie z.B. das Dickichtmesser – können Steine und Splitter geschoßartig beschleunigen. Daher ist ein Sicherheitsabstand zu einer etwaig anwesenden zweiten Person von mindestens 15 Metern unbedingt einzuhalten.
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Richtige Vorgangsweise spart Zeit
Wird die gesamte Fläche gemäht, kommt der Streifenschnitt zur Anwendung. Dabei bewegt sich der Geräteführer knapp links der Pflanzreihe vorwärts und mäht in als auch zwischen den Reihen aus.
Werden die einzelnen Pflanzen nur ausgekesselt (nur die Pflanze wird ausgemäht, alles andere bleibt stehen) so kommt eine andere Methode zur Anwendung (siehe Abbildung). Dabei bewegt man sich links der Reihe vorwärts und beginnt die Pflanze von der linken Seite auszumähen (1). Sodann führt er das Freischneidegerät kreisförmig vor der Pflanze auf die rechte Seite hinüber (2) und mäht die Rückseite aus (3). Anschließend wird zur nächsten Pflanze übergegangen (1). Größere Pflanzen werden dabei kurz mit dem Rohr des Freischneiders zur Seite gedrückt.
Tipp
Versichern Sie sich vor der Inbetriebnahme des Freischneiders, dass sie mit der Handhabung des Gerätes vertraut sind. Beachten sie die Bestimmungen der Betriebsanleitung (Starten, Montieren der Schneidwerkzeuge …). Die Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich bietet Ihnen gerne Arbeitstechnikkurse für den Freischneidereinsatz an. Näheres unter www.forstausbildung-noe.at.