Unfaire Praktiken beenden
Produzent, Verarbeitungsbetrieb und Handel arbeiten Hand in Hand für das Wohl der Konsumentinnen und Konsumenten – so wird es in der Werbung oft dargestellt. Diese Idealsituation entspricht leider nicht immer dem Alltag im Geschäft um unsere Lebensmittel. Während sich vor 40 Jahren noch mehrere Handelskonzerne den Kuchen untereinander aufgeteilt haben, hat sich das mittlerweile auf drei sogenannte „big player“ konzentriert, die insgesamt 88 Prozent des gesamten Marktanteils einnehmen. Der zunehmende Austausch von Handelsmarken durch Eigenmarken trägt zu einer weiteren Verstärkung des Druckes auf die Produktionsseite bei. Diese Machtkonzentration bringt gerade kleine Zulieferer in Bedrängnis. Damit die Waagschale wieder etwas ausgeglichen wird, wurde im Vorjahr ein Fairness-Büro eingerichtet. Dorthin können sich alle anonym und kostenlos wenden, die Beschwerde gegen Verträge oder gewisse Vorgehensweisen einlegen wollen. Die Anliegen werden geprüft und diejenigen, die sie einbringen, entsprechend beraten. Je mehr sich melden, je mehr Fälle bekannt sind, desto größer wird auch das Gewicht dieser noch neuen Einrichtung werden. Ziel soll sein, dass sich niemand mehr davor fürchten muss, unfaire Praktiken aufzuzeigen, weil dann mit Auslistung bzw. dem Ende der Geschäftsbeziehung gedroht wird – denn „fair play“ brauchen wir nicht nur im Sport!