Sachverstand ist gefragt
Die Weidewirtschaft in der biologischen Landwirtschaft wird neu aufgestellt und, wie nicht anders zu erwarten, komplizierter. Es ist für mich logisch und nachvollziehbar, dass in einer Qualitätsmaßnahme wie Bio die Tiere auf die Weide gehören. Damit haben wir in Tirol wenig Probleme, denn das Weiden in Kombination mit der Almwirtschaft hat Tradition. Wo und wie lange geweidet werden kann, muss allerdings differenzierter betrachtet werden. Dafür braucht es einen „regionalen Leitfaden“ in enger Abstimmung mit den Kontrollstellen - zur Sicherheit für Bauern und Kontrollore. Ein gemeinsames Konzept, das auf dem „Sachverstand“ der Kontrollorgane aufbaut, soll verhindern, dass ständig neue Schikanen auftauchen, die die Bauern verunsichern beziehungsweise verzweifeln lassen. Wir dürfen erwarten, dass die Kontrollore die regionalen Besonderheiten kennen und auch danach handeln. Vertreter des Gesundheitsministeriums haben diese Möglichkeit jedenfalls in den Raum gestellt. Unser gemeinsames Ziel muss sein, möglichst viele Bio-Bauern zu halten beziehungsweise neue dazuzugewinnen, denn eines ist klar: Die Themen Tierwohl und naturnahe Produktion sind Zukunftsthemen, mit denen wir bei der Bevölkerung punkten können.
Weidende Tiere erfüllen beide Kriterien, allerdings braucht es dafür praxistaugliche Regeln.