Referat für Bäuerinnen 2018
Die Landwirtschaft ist weiblich. Auch durch den hohen Nebenerwerbsanteil in der Tiroler Landwirtschaft, spielt die Frau am Betrieb eine zentrale Rolle. Was sind die Potentiale auf einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb? Wie können die menschlichen und betrieblichen Ressourcen nachhaltig für den Betriebserfolg genutzt werden? Welche ökonomischen, ökologischen und sozialen Überlegungen sind für die Existenzsicherung der Höfe von Bedeutung?
Ziele und Maßnahmen:
- Seminare zum Thema Transparenz in der Landwirtschaft (Konsumenteninformation über regionale Vermarktungsinitiativen, Bewusstwerden der Auswirkungen des eigenen Konsumverhaltens auf den Klimawandel, Kennenlernen eines wirkungsvollen Wordings und Möglichkeiten der Bildsprache in der Landwirtschaft
- Impulstage zum Thema Existenzsicherung Lebensqualität auf den Höfen für eine ausgeglichene Bilanz von Arbeitseinsatz und Lebensqualität
- Fachexkursionen zum Thema Erwerbskombinationen – Kennenlernen von neuen Betriebszweigen und Erwerbskombinationen
Umsetzung:
- Gemeinsam mit der Katholischen Frauenbewegung und den Fachschulen für Betriebs- und Haushaltsmanagement wurden 5 Veranstaltungen unter dem Titel „ESSEN MACHT WISSEN“ organisiert. Bei einem Dinner der besonderen Art konnten sich die Teilnehmer/innen (210 pax) über Vermarktungsinitiativen und Initiativen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen informieren. Aufgrund der positiven Rückmeldungen wird die Seminarreihe 2019 fortgesetzt, neues Thema ist Biodiversität.
- Das Projekt „G’scheite Jause – g’scheite Pause“, bei dem Produkte der heimischen Landwirtschaft als konstante Schuljause angeboten werden, wurde mit einem Gastronom gestartet. Das tägliche Jausenbuffet bietet den Schülern Milchprodukte (z.B. mit Honig gesüßtes Joghurt oder mit Früchten der Saison), Jausenbrote (Brot von einer Bäuerin, Schnittlauch, Radieschen, Schinken), Obst (Äpfel, Apfelkompott, Apfelringe z.B.) und Gemüseportionen (Sticks mit Sauerrahm-Joghurt-Dipp). 7 Schulen mit 450 Schüler/innen nutzen das Angebot. Darunter ist auch eine Schule mit dem Siegel „Gesunde Schule“. Zusatzeffekt ist durch die Art des Angebotes, dass kein Müll anfällt. Ziel ist, das Projekt auch in weiteren Regionen Tirols zur Umsetzung zu bringen.
- Beim bundesweiten Aktionstag der ARGE Österr. Bäuerinnen anlässlich des Weltlandfrauen- und Welternährungstages am 15. und 16. Oktober besuchten rund 380 Bäuerinnen an 189 Volksschulen 319 Klassen der ersten Schulstufe mit rund 5590 Kindern. Sie zeigten wie Lebensmittel am Bauernhof produziert werden und wie sie diese im Verkaufsregal im Lebensmittelgeschäft anhand ausgewählter Gütesiegel wieder erkennen können.
- Landesweit wurde eine Seminarreihe zum Thema „Meine Rolle in der Tiroler Bäuerinnenorganisation“ gestartet. Zielgruppe sind Mitglieder der Ortsvorstände. Ziel ist die Stärkung der Identifikation mit der Tiroler Bäuerinnenorganisation und die Bedeutung der Interessensvertretung zu unterstreichen. 5 von 17 Veranstaltungen wurden bereits durchgeführt mit rund 100 Teilnehmerinnen. Die Rückmeldungen ergaben die Wichtigkeit dieser Seminarreihe und die steigende Motivation bei den Teilnehmerinnen für ein Engagement in der TBO und in diversen Entscheidungsgremien.