Praktikables Gesetz nötig
Werfen wir einen kurzen Blick zurück: Wer hätte vor fünf Jahren geglaubt, dass eine Senkung des Schutzstatus von Wölfen in der FFH-Richtlinie tatsächlich gelingt? Wer hätte gedacht, dass die legale Entnahme eines Wolfes heute kaum mehr als eine mediale Randnotiz ist? Möglich wurde das nur, weil viele engagierte Menschen – aus Landwirtschaft, Politik und Praxis – gemeinsam an einem Strang gezogen haben. Der Umgang mit Großraubtieren hat sich verändert und das ist gut so. Doch wir sind noch lange nicht am Ziel.
Nach der intensiv geführten Landtagsdebatte zur Novellierung des Tiroler Jagdgesetzes haben wir als Interessenvertretung eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Unser Ziel: konkrete, praxistaugliche Vorschläge bis zum Ende der Almsaison. Wir streben eine umfassende Novelle an, die nicht nur Wölfe, sondern auch Schadtiere wie Biber und Fischotter berücksichtigt. Es geht um klare Regeln mit Hausverstand – für jene Tiere, die nachweislich massive Schäden anrichten und die traditionelle Bewirtschaftung gefährden. Wir fordern einen verantwortungsvollen, aber geregelten Umgang mit Wildtieren. Tierschutz ist wichtig, aber er darf nicht einseitig ausgelegt und damit zur Belastung für bäuerliche Familienbetriebe und die ländliche Bevölkerung werden. Es braucht ein Jagdgesetz, das die Realität anerkennt – und Lösungen
bietet.