Neue Wege zur Regulierung des Wolfes
Am Freitag, den 28. November, fand am Reschenhof in Mils eine Informationsveranstaltung unter dem Titel „Neue Wege zur Regulierung des Wolfes“ statt. Organisiert vom Verein zum Schutz und Erhalt der Land- und Almwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Almwirtschaftsverein, bot die Veranstaltung einen tiefgehenden Einblick in die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Umgang mit der Wolfspopulation im Alpenraum.
Die Veranstaltung wurde von LK-Präsident Josef Hechenberger, dem Obmann des Vereins zum Schutz und Erhalt der Land- und Almwirtschaft, eröffnet. Hechenberger begrüßte die zahlreichen Teilnehmer:innen und betonte die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Tiroler Landwirtschaft und Almwirtschaft.
„Günstiger Erhaltungszustand“ und rechtliche Vorgaben
Der erste Referent des Abends war Gregor Grill, Experte der Landwirtschaftskammer Salzburg. In seinem Vortrag ging Grill auf drei zentrale Fragen ein, die im Kontext der Wolfspopulation und deren Management von entscheidender Bedeutung sind:
1. Was ist der „günstige Erhaltungszustand“ für den Wolf?
Grill erläuterte, ab wann der Wolf als „günstig erhalten“ gilt und welche Kriterien erfüllt sein müssen, um diesen Zustand zu erreichen. Im Alpenraum lebt mittlerweile eine geschätzte Population von mehr als 2000 Wölfen.
2. Welche Auswirkungen hat die Änderung des Schutzstatus des Wolfes im EU-Recht?
Ein zentraler Punkt war die geplante Änderung des Schutzstatus des Wolfes in der EU mit der Verschiebung von Anhang IV in Anhang V der Habitat-Richtlinie. Während Anhang IV strikte Schutzvorgaben für den Wolf vorsieht, würde Anhang V ein generelles Management der Wolfspopulation ermöglichen und auch Ausnahmen für Entnahmen von Wölfen unter bestimmten Bedingungen erlauben.
3. Was ist für ein nachhal tiges Wolf-Management notwendig?
Ein erfolgreicher Management- ansatz müsse den Erhalt einer stabilen, gesunden Wolfspopulation sichern, dabei aber auch die landwirtschaftlichen Belange berücksichtigen. Grill hob hervor, dass hierfür ein aktives Monitoring, eine Vernetzung mit anderen Mitgliedstaaten und der Schweiz sowie die Festlegung von Referenzpopulationen für unterschiedliche Regionen notwendig sind.
1. Was ist der „günstige Erhaltungszustand“ für den Wolf?
Grill erläuterte, ab wann der Wolf als „günstig erhalten“ gilt und welche Kriterien erfüllt sein müssen, um diesen Zustand zu erreichen. Im Alpenraum lebt mittlerweile eine geschätzte Population von mehr als 2000 Wölfen.
2. Welche Auswirkungen hat die Änderung des Schutzstatus des Wolfes im EU-Recht?
Ein zentraler Punkt war die geplante Änderung des Schutzstatus des Wolfes in der EU mit der Verschiebung von Anhang IV in Anhang V der Habitat-Richtlinie. Während Anhang IV strikte Schutzvorgaben für den Wolf vorsieht, würde Anhang V ein generelles Management der Wolfspopulation ermöglichen und auch Ausnahmen für Entnahmen von Wölfen unter bestimmten Bedingungen erlauben.
3. Was ist für ein nachhal tiges Wolf-Management notwendig?
Ein erfolgreicher Management- ansatz müsse den Erhalt einer stabilen, gesunden Wolfspopulation sichern, dabei aber auch die landwirtschaftlichen Belange berücksichtigen. Grill hob hervor, dass hierfür ein aktives Monitoring, eine Vernetzung mit anderen Mitgliedstaaten und der Schweiz sowie die Festlegung von Referenzpopulationen für unterschiedliche Regionen notwendig sind.
Wolfsschutz und praktische Herausforderungen
Im Anschluss folgte der Vortrag von Marcel Züger, Biologe und Wolfsexperte aus Graubünden. Züger, der sich intensiv mit den Auswirkungen der Wolfspopulation auf die Schweiz auseinandersetzt, begann mit der provokanten Aussage: „Wolfsschutz ist kein Artenschutz.“ Er stellte dar, dass die Wolfspopulation in Europa mit über 60.000 Tieren keinesfalls bedroht ist, jedoch die Konflikte mit der Landwirtschaft, besonders in hochalpinen Regionen, zunehmen.
Züger berichtete von den Erfahrungen aus der Schweiz, wo Wölfe, die Schäden verursachen, inzwischen entnommen werden. Diese Maßnahme habe zu einer signifikanten Reduktion von Rissen geführt, die auf Einzeltiere zurückzuführen sind. Züger wies jedoch auch auf die Herausforderungen des Herdenschutzes hin. Besonders im hochalpinen Raum sei dieser nahezu unmöglich umzusetzen, da Schutzmaßnahmen wie Zäune meisten unmöglich sind und wo sie möglich sind, verursachen sie oft Kollateralschäden für andere geschützte Arten, wie etwa den Auerhahn.
„Ein bisschen Wolf ist wie ein bisschen tot“, so Züger in seinem Schlusswort, was die Notwendigkeit eines klaren und konsequenten Umgangs mit der Wolfspopulation unterstrich.
Lösungen finden
Die Veranstaltung schloss mit einer Podiumsdiskussion, bei der die beiden Obmänner der Vereine, Josef Hechenberger und Elmar Monz, die Gefahren des Wolfes für die Tiroler Land- und Almwirtschaft hervorhoben. Tirol befinde sich auf einem guten Weg, aber es sei unabdingbar, die Wolfspopulation intensiver und gezielter zu regulieren, um die Berg- und Almwirtschaft zu erhalten und langfristig zu sichern.
Notwendiger Dialog
Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke und regte zu einer intensiven Diskussion über die Zukunft des Wolfes im Alpenraum an. Die zahlreichen fachlichen Fragen aus dem Publikum zeigten, wie wichtig es ist, einen ausgewogenen Ansatz zu finden, der sowohl den Schutz des Wolfes als auch die Interessen der Landwirtschaft berücksichtigt. Klar wurde, dass der Umgang mit der Wolfspopulation nur im Dialog zwischen Fachleuten, Politik und Bevölkerung erfolgreich gestaltet werden kann.