Neue rechtliche Möglichkeiten ausloten

Der Tiroler Landtag hat in seiner Sitzung vom 2. bis 3. Juli das Thema Großraubtier Wolf diskutiert. Es herrschte große Einigkeit darüber, dass sich durch die Senkung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie neue rechtliche Rahmenbedingungen ergeben. Diese müssen ausgelotet und ausgenützt werden.
„Als Vertreter der Bäuerinnen und Bauern begrüße ich die überwiegende Zustimmung des Tiroler Landtages hinsichtlich gesetzlicher Anpassungen für ein noch besseres Raubtiermanagement“, so LK-Präsident Josef Hechenberger in einer Reaktion auf die Debatte. Er betont außerdem: „Uns ist in den letzten Jahren hinsichtlich Großraubtiere mehr gelungen, als viele für möglich gehalten haben. Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Das lautet klar: Der Wolf muss ganzjährig bejagbar sein.“
Interessenvertretung sieht Chance für weitere Verbesserungen
Die Tiroler Landesregierung hat bereits weitere gesetzliche Anpassungen angekündigt, diesbezüglich fordert Hechenberger: „Wir erwarten uns hier als Interessenvertretung ganz klar eine umfangreiche Betrachtung der Situation. Neben großen Beutegreifern wie Wolf und Bär bereiten zunehmend auch andere Raub- und Schadtiere, besonders Biber, aber auch Fischotter oder Gänsesäger, massive bis existenzbedrohende Probleme. Darum müssen allfällige Gesetzesnovellen genutzt werden, um der Realität Rechnung zu tragen: Raub- und Schadtiere bedeuten Leid für unsere Nutztiere, gefährden Siedlungsräume durch Aufstauung von Gewässern und beeinträchtigen letztendlich die regionale Lebensmittelversorgung. Es braucht Tierschutz, aber dieser darf nicht über den Bedürfnissen der Bevölkerung stehen!“
Nachweise großer Beutegreifer
Im Zeitraum von 9. April bis zum 2. Juli 2025 wurden tirolweit 96 getötete, verletzte oder vermisste Nutztiere offiziell gemeldet. Damit liegen die Zahlen zirka auf dem Niveau des Vorjahres.
Über die Homepage des Landes Tirol werden die Nachweise und Begutachtungen transparent zugänglich gemacht. Hier werden allerdings nicht nur Risse, sondern beispielsweise auch Aufnahmen von Wildkameras gelistet.
Mit Stand 3. Juli 2025 wurde in Tirol heuer bereits 31 Mal ein Wolf bestätigt. Aber nicht nur dieser große Beutegreifer konnte im aktuellen Jahr nachgewiesen werden, auch Bären wurden bereits sechs Mal bestätigt. Zudem liegen 17 bestätigte Nachweise von Goldschakalen vor, ein Luchs konnte mittels Wildkamera ebenso nachgewiesen werden. Aktuell befinden sich noch 24 weitere Fälle in Abklärung.
Die aktuellen Zahlen können laufend über den angegebenen Link abgerufen werden: https://www.tirol.gv.at/landwirtschaft-forstwirtschaft/agrar/rechtliche-bestimmungen-in-der-landwirtschaft/beutegreifer/begutachtungen/
Die aktuellen Zahlen können laufend über den angegebenen Link abgerufen werden: https://www.tirol.gv.at/landwirtschaft-forstwirtschaft/agrar/rechtliche-bestimmungen-in-der-landwirtschaft/beutegreifer/begutachtungen/