Mit Engerlingen fertig werden
Besonders betroffen
sind magere Wiesen
mit ein bis drei
Schnitten und zu
wenig
Dünger.
Es mehren sich die Anrufe besorgter
Grünlandbetriebe, die
deutliche Einbußen beim zweiten
und dritten Aufwuchs zu
beklagen haben. Zu den direkten
Auswirkungen der Trockenheit
im Grünland können
in den darauffolgenden Jahren
noch Schäden durch ein vermehrtes
Auftreten von Käfern
aus der Familie der Blatthornkäfer
dazukommen.
Gartenlaubkäfer
Im Berggebiet tritt am ehesten
der Gartenlaubkäfer auf. Besonders
betroffen sind magere
Wiesen mit ein bis drei Schnitten
im Jahr, geringer oder fehlender Düngung, auf leichten
Böden mit südlicher Hanglage.
Häufig wird die Beobachtung
gemacht, dass unterschiedlich
bewirtschaftete Schläge
am selben Grundstück unterschiedliche
Schadbilder zeigen.
Die Engerlinge sind zwar
auch in intensiv genutzten und
feuchten Wiesen aktiv, dort haben
die Gräser jedoch bessere
Wuchsbedingungen und können
sich trotz Wurzelfraß wieder
regenerieren. Voraussetzung
dafür ist ein optimales
Nährstoffangebot – eines der
Schlüsselfaktoren bei der Engerling-
Regulierung.
Große Verwandte
Neuerdings treten aber vermehrt
auch bei uns der größere
gerippte Brachkäfer sowie der
Maikäfer auf. Wegen ihres längeren
Entwicklungszyklus von
zwei bis fünf Jahren treten die
Engerlinge erst zeitverzögert
auf. Erfahrungen mit diesen
Arten hat die Landwirtschaftskammer
Oberösterreich aus
dem letzten Trockenjahr 2018
gesammelt. Erwartet man nach
der Trockenphase wieder ausreichend
Niederschläge, sollten
sich die Folgeschäden in
Grenzen halten, sofern sich die
Grasnarbe wieder regeneriert.
Einsaat und Düngung
Sind größere Stellen im Bestand
offen und abgestorben, ist
eine händische oder mechanische
Einsaat, zusammen mit einer
Düngung (Mist, Kompost,
Gülle) zu empfehlen. Der österreichische
Mischungsstandard
„Saatgut Austria“ wird
dabei von der Innovationsoffensive
Grünland dringend
empfohlen. Da zu wenig Biosaatgut
vorhanden ist, können
auch Biobetriebe heuer konventionell
ungebeizte Dauergrünlandmischungen
ohne Ansuchen
kaufen und einsetzen.
Geeignetes Saatgut für extensive
Wiesen mit wenig oder gar
keiner Düngung wären eigene
Heublumen oder Mischungen
mit viel Rotschwingel, Straußgras
und Leguminosen (zum
Beispiel OG oder A).
Düngung
Bewährt hat sich eine Düngegabe
mit Jauche oder Gülle
zum Hochzeitsflug der Käfer
Ende Mai bis Anfang Juni. Damit
wird die Eiablage in diesen
Beständen reduziert. Soll also
die Eiablage auf regelmäßig
betroffenen Wiesen unterbunden
werden, kann der Schnittzeitpunkt
so gewählt werden,
dass eine Düngung zum Hochzeitsflug
möglich wird.
Rekultivierung
Stark geschädigte Flächen mit
zerstörten Grasnarben können
auch umbruchlos, zum Beispiel
mittels Kreiselegge rekultiviert
werden. Die Bodenbearbeitung
ist dabei am wirkungsvollsten,
wenn sich die Engerlinge nahe
der Bodenoberfläche aufhalten,
was mit einer Spatenprobe festgestellt
werden kann. Bei diesem
Verfahren kann auch fester
Wirtschaftsdünger oder Kompost
mit eingearbeitet werden,
um das Nährstoffangebot
und damit die Grasnarbenbildung
zu verbessern. Bei Bedarf
(nach Bodenuntersuchung)
kann bei dieser Gelegenheit
auch Rohphosphor (beispielsweise
Hyperkorn) und kohlensaurer
Kalk mit eingearbeitet
werden. Bewährt hat sich dafür
der Monat August, wenn wieder
ausreichend Niederschläge
fallen und die Taubildung
in der Früh bereits eingesetzt
hat. Die Arbeit benötigt mehrere
Durchgänge: zuerst die Kreiselegge,
danach die oberflächliche
Saat und das Anwalzen.
Grundfutter
Ackerbegrünungen können als
Grundfutter dienen. Über die
möglichen Mischungen und
Öpul-Varianten informieren
die Bezirkskammern.
Engerlinge – was ist das genau?
Larven der Blatthornkäfer. Als Engerlinge bezeichnet man die Larven
der Käferfamilie der Blatthornkäfer. Schädlich werden können
der große Maikäfer, der Junikäfer (eigentlich gerippter Brachkäfer)
und der Gartenlaubkäfer (auch Junikäfer oder Junipumperl).
Gefahr für Berggebiet. Der Gartenlaubkäfer verursacht im Berggebiet die größten Schäden. Er ist an seinem grün schimmernden Halsschild erkennbar (Bild oben). Die Flugzeit ist im Frühjahr von Mai bis Anfang Juni. Im Juni werden die Eier in den Boden abgelegt, woraus sich Engerlinge entwickeln. Im August sind sie nahe der Oberfläche und es können sich erste kahle Stellen in der Wiese bilden. Der Gartenlaubkäfer hat einen einjährigen Zyklus und kann bei passender Witterung jedes Jahr auftreten.
Maikäfer, gerippter Brachkäfer. Die Engerlinge dieser Arten haben einen längeren Entwicklungszyklus von zwei bis fünf Jahren und treten somit etwas zeitverzögert auf.
Gefahr für Berggebiet. Der Gartenlaubkäfer verursacht im Berggebiet die größten Schäden. Er ist an seinem grün schimmernden Halsschild erkennbar (Bild oben). Die Flugzeit ist im Frühjahr von Mai bis Anfang Juni. Im Juni werden die Eier in den Boden abgelegt, woraus sich Engerlinge entwickeln. Im August sind sie nahe der Oberfläche und es können sich erste kahle Stellen in der Wiese bilden. Der Gartenlaubkäfer hat einen einjährigen Zyklus und kann bei passender Witterung jedes Jahr auftreten.
Maikäfer, gerippter Brachkäfer. Die Engerlinge dieser Arten haben einen längeren Entwicklungszyklus von zwei bis fünf Jahren und treten somit etwas zeitverzögert auf.