Landwirtschaftliche Produktion absichern!
Wie alle Unternehmen sind auch landwirtschaftliche Betriebe mit enormen Kostensteigerungen konfrontiert. Besonders Betriebsmittel, wie etwa Treibstoff, sind in den letzten Monaten um ein Vielfaches teurer geworden. Diese gestiegenen Kosten werden nur teilweise durch angepasste Produktpreise abgegolten, weshalb es Maßnahmen braucht, um die Teuerung abzufedern.
Eine Möglichkeit: Beim Treibstoff ansetzen
Die Prognosen für die weltweite Lebensmittelversorgung sind momentan wenig rosig.
Verschiedene Marktexperten gehen davon aus, dass die globale Versorgungslage mit Agrarprodukten in den nächsten Jahren angespannt bleibt und die Bestände großer Exportländer auf einem niedrigen Niveau stagnieren werden. Einfluss darauf nehmen unter anderem witterungsbedingte Ausfälle in den Vorjahren, der Ukrainekrieg und hohe Getreideeinfuhren nach China. Dementsprechend wichtig ist es, die landwirtschaftliche Produktion innerhalb Österreichs abzusichern. „Jede und jeder von uns merkt die Auswirkungen der Teuerung bei den täglichen Ausgaben. Vor allem die Energiepreise sind ein Problem – auch für die Landwirtinnen und Landwirte. Arbeitsgeräte wie Traktoren brauchen derzeit noch fossile Treibstoffe, weshalb eine Entlastung bei den Dieselkosten unumgänglich ist. Oberstes Ziel muss es sein, die Lebensmittelversorgung im Land mit entsprechenden Maßnahmen kurzfristig abzusichern und mittelfristig die Entwicklung neuer Technologien bzw. Antriebe mit erneuerbaren Treibstoffen zu forcieren“, ist LK-Präsident Josef Hechenberger überzeugt.
Er spricht sich deshalb klar für eine Anpassung der Dieselpreise aus: „Eine Anpassung der Mineralölsteuer auf den europäischen Durchschnitt würde derzeit eine Entlastung von 23 Cent pro Liter bedeuten. Das wäre eine wichtige Investition, um zu gewährleisten, dass unsere Betriebe weiter wirtschaften können und somit heimische Lebensmittel weiterhin in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.“
Ernährungssicherheit und Klimawandel
Auch angesichts des immer stärker spürbaren Klimawandels ist die Erhaltung einer bestmöglichen Eigenversorgung ein wichtiges Gebot der Stunde. Der in regelmäßigen Abständen veröffentlichte Bericht des Weltklimarates (IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Chance) ist kürzlich in seiner sechsten Auflage erschienen. Darin wird bestätigt, dass sich die Veränderungen bereits auf alle bewohnten Regionen der Erde auswirken.
„Klar ist, dass alle Emissionen zur globalen Erwärmung beitragen. Klar ist aber auch, dass diese Emissionen in kleineren, regionalen Wirtschaftskreisläufen um ein Vielfaches geringer ausfallen, als wenn landwirtschaftliche Güter um die halbe Welt transportiert werden müssen. Deshalb ist aus meiner Sicht die kurzfristige Unterstützung beim Treibstoff eine wichtige Maßnahme, um die Abhängigkeit von internationalen Warenströmen nicht noch weiter zu erhöhen!“