Kritisch bleiben, aber Gutes sehen
Die Bilanz über die europapolitischen Ereignisse der letzten Woche ist aus landwirtschaftlicher Sicht vor allem eines: ambivalent. Am Freitag gab es mit Von der Leyens „ja“ zum Mercosurabkommen einen herben Rückschlag für Europas Bäuerinnen und Bauern. Die Detailverhandlungen stehen noch an, den Kopf in den Sand zu stecken, ist also die falsche Reaktion. Vielmehr müssen wir versuchen, den Inhalten des Abkommens sprichwörtlich die Zähne zu ziehen und in den Verhandlungen über die konkreten Bedingungen möglichst „fair play“ zu erreichen. Dass sich intensiver politischer Einsatz auszahlt, hat nämlich der letzte Mittwoch bewiesen: Die lange Zeit unmöglich geglaubte Abstimmung innerhalb der Berner Konvention für eine Senkung des Schutzstatus ist über die Bühne gegangen. Und zwar mit einer klaren Mehrheit! Mit dieser richtungsweisenden Entscheidung wurde die intensive Bewusstseinsbildung der letzten Jahre, für die man oft genug belächelt wurde, belohnt. Auch die Verschiebung der Entwaldungsverordnung konnte nur durch das hartnäckige Aufmerksammachen auf die enthaltenen Unsinnigkeiten erreicht werden! Daher: über erzielte Erfolge freuen, aber weiter kritisch und im Sinne der heimischen Landwirtschaft arbeiten!