Hilfe für die Ukraine
Schreckliche Bilder sind es, die uns dieser Tage aus der Ukraine erreichen. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wirft lange Schatten und bereitet auch bei uns in Tirol große Sorgen. Wie zahlreiche, kurzfristig ins Leben gerufene Hilfsaktionen zeigen, übersteigen aber Anteilnahme und Hilfsbereitschaft die Ohnmacht, die die Kriegsberichterstattung unweigerlich auslöst. Gerade im Tiroler Obst- und Gemüsebau gibt es starke Verbindungen in die Ukraine. Ca. ein Drittel aller ausländischen Erntehelfer kommen aus der Ukraine. Das sind etwas mehr als 300 Personen in der Saison. Davon sind über 200 Stammarbeiter, das sind Mitarbeiter, die schon über fünf Jahre zum Arbeiten nach Tirol kommen. Viele davon auch 10, manche 15 oder bereits schon über 20 Jahre. „Wir sind in ständigem Austausch mit unseren Mitarbeitern aus der Ukraine. Wenn man hört, wie es bei ihnen gerade zugeht, will man natürlich tun, was möglich ist, um ihnen zu helfen“, erzählt Josef Posch, Obmann der Tiroler Gemüsebauern.
Beim bloßen Willen ist es nicht geblieben.
60 geflüchtete Frauen und 80 Kinder werden derzeit in Mitarbeiterwohnungen der Obst- und Gemüsebauern untergebracht. „Zum größten Teil sind es die Angehörigen unserer Mitarbeiter. Zwei Mitarbeiterbusse voll wurden bereits von der ukrainischen Grenze abgeholt und auf unsere Unterkünfte aufgeteilt. Freie Plätze wurden mit anderen Geflüchteten aufgefüllt“, schildert Posch. Diese Hilfe ist für die Bauern selbstverständlich: „Die Menschen zeigen einfach so viel Dankbarkeit. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was sie alles durchgemacht haben und doch sagen sie ganz klar, sobald es irgendwie möglich ist, wollen sie zurück.“ Neben der Hilfe für die Geflüchteten ist natürlich auch die Hilfe vor Ort besonders wichtig. Bereits mehrere LKWs mit Lebensmitteln aber auch anderen Hilfsgütern wie Medikamente, Hygieneartikel und Kleidung, wurden von den Gemüsebauern zur Grenze transportiert. „Die Übergabe haben wir einmal über das ungarische Verteilerzentrum abgewickelt. Jetzt stehen wir im Austausch mit der ukrainischen Caritas. Gerade die Lebensmittellieferungen sind eher für städtischere Gegenden gedacht. Der Großteil unserer Arbeiter kommt aus dem gleichen, einem eher ländlichen Gebiet. Dort ist es mit der Nahrung bis jetzt Gott sei Dank noch nicht so dramatisch. Zu ihnen ist jedenfalls ein Teil der Kleidung und medizinischen Versorgung geschickt worden. Da gab es wieder viele Rückmeldungen und große Dankbarkeit“, berichtet Posch.
Schicksale, die nicht loslassen
Der Sprecher der Tiroler Gemüsebauern Romed Giner im Interview:
Wie ist es dazu gekommen, dass ihr die Hilfsaktionen gestartet habt?
Einzelne Mitarbeiter haben sich an uns gewandt und gemeint, sie brauchen Hilfe. Den ersten Anruf hat Stefan Müßigang bekommen. 50 Stunden nachdem die Mitarbeiter erstmals um warme Kleidung, Nahrung und Hygieneartikel baten, ist der Hilfstransport Nummer 1 an der ukrainischen Grenze angekommen. Parallel dazu wurden noch weitere Aktionen initiiert. Unglaublich war dabei die große Welle an Hilfsbereitschaft. Nicht nur unter den Obst- und Gemüsebauern. Wir sind überall auf offene Ohren gestoßen, als wir um Hilfe für unsere Ukrainer baten.
Einen Hilfstransporter hast du ja auch selbst an die Grenze gefahren. Wie ist es dir dabei ergangen?
Mit wegfahren waren wir alle noch sehr motiviert und froh, dass wir so schnell Hilfe leisten können. Als wir uns unserem Ziel näherten, wurde die Stimmung zusehends bedrückter. Soldaten und Panzer standen dort. Unser vereinbarter Übergabeort lag ein Kilometer hinter der Grenze in der Ukraine. Für diesen letzten Kilometer brauchten wir 7 Stunden. Am Übergabeort warteten dann unsere Mitarbeiter. Die Freude über das Wiedersehen und über den vollbeladenen LKW war groß. Als alles umgeladen war, stand der Abschied an. Unsere fleißigen Männer meinten, sie werden ihr Land verteidigen und wären dafür sogar bereit, ihr Leben zu geben. Dann fuhren sie zurück und brachten alles in ihre 700 Kilometer entfernte Heimat. In diesem Moment haben wir erst wirklich gespürt, was Krieg eigentlich bedeutet.
Wie geht es jetzt weiter?
Natürlich lassen einen solche Schicksale nicht los. Vor allem, weil einfach auch eine Beziehung zu den Menschen da ist. Wir haben zusammen gearbeitet aber auch gefeiert und Ausflüge gemacht. Generell muss man sagen, sind uns die Ukrainer kulturell sehr nahe, sie sind Europäer wie wir. Diese Woche haben wir noch eine letzte Hilfslieferung organisiert. Danach müssen wir das staatlichen und überregionalen Organisationen überlassen. Da mittlerweile auch der Westen der Ukraine angegriffen wird, wäre alles andere einfach nicht mehr sicher. Wir sind aber froh, dass wir zumindest viele Familienangehörige unserer Mitarbeiter bei uns in Sicherheit wissen. Wir können nur hoffen, dass dieser schreckliche Krieg schnellstmöglich endet und sie wieder in Frieden und Demokratie leben können.
Wie ist es dazu gekommen, dass ihr die Hilfsaktionen gestartet habt?
Einzelne Mitarbeiter haben sich an uns gewandt und gemeint, sie brauchen Hilfe. Den ersten Anruf hat Stefan Müßigang bekommen. 50 Stunden nachdem die Mitarbeiter erstmals um warme Kleidung, Nahrung und Hygieneartikel baten, ist der Hilfstransport Nummer 1 an der ukrainischen Grenze angekommen. Parallel dazu wurden noch weitere Aktionen initiiert. Unglaublich war dabei die große Welle an Hilfsbereitschaft. Nicht nur unter den Obst- und Gemüsebauern. Wir sind überall auf offene Ohren gestoßen, als wir um Hilfe für unsere Ukrainer baten.
Einen Hilfstransporter hast du ja auch selbst an die Grenze gefahren. Wie ist es dir dabei ergangen?
Mit wegfahren waren wir alle noch sehr motiviert und froh, dass wir so schnell Hilfe leisten können. Als wir uns unserem Ziel näherten, wurde die Stimmung zusehends bedrückter. Soldaten und Panzer standen dort. Unser vereinbarter Übergabeort lag ein Kilometer hinter der Grenze in der Ukraine. Für diesen letzten Kilometer brauchten wir 7 Stunden. Am Übergabeort warteten dann unsere Mitarbeiter. Die Freude über das Wiedersehen und über den vollbeladenen LKW war groß. Als alles umgeladen war, stand der Abschied an. Unsere fleißigen Männer meinten, sie werden ihr Land verteidigen und wären dafür sogar bereit, ihr Leben zu geben. Dann fuhren sie zurück und brachten alles in ihre 700 Kilometer entfernte Heimat. In diesem Moment haben wir erst wirklich gespürt, was Krieg eigentlich bedeutet.
Wie geht es jetzt weiter?
Natürlich lassen einen solche Schicksale nicht los. Vor allem, weil einfach auch eine Beziehung zu den Menschen da ist. Wir haben zusammen gearbeitet aber auch gefeiert und Ausflüge gemacht. Generell muss man sagen, sind uns die Ukrainer kulturell sehr nahe, sie sind Europäer wie wir. Diese Woche haben wir noch eine letzte Hilfslieferung organisiert. Danach müssen wir das staatlichen und überregionalen Organisationen überlassen. Da mittlerweile auch der Westen der Ukraine angegriffen wird, wäre alles andere einfach nicht mehr sicher. Wir sind aber froh, dass wir zumindest viele Familienangehörige unserer Mitarbeiter bei uns in Sicherheit wissen. Wir können nur hoffen, dass dieser schreckliche Krieg schnellstmöglich endet und sie wieder in Frieden und Demokratie leben können.
Spenden für UkrainerInnen vor Ort:
NACHBAR IN NOT:
Hilfe für die Ukraine IBAN: AT21 2011 1400 4004 4003 BIC: GIBAATWWXXX
Spenden für Flüchtlinge in Tirol:
Netzwerk Tirol hilft – Kennwort: Ukraine
Bankverbindung: Hypo Tirol
Bankkonto: Netzwerk Tirol hilft
IBAN: AT86 5700 0300 5320 1854, BIC: HYPTAT22
Sachspenden können bei den Feuerwehren in Tirol am Samstag 19. und Samstag 26. März abgegeben werden. Alle weiteren Infos unter tirol.gv.at oder bei den Feuerwehren.
Hilfe für die Ukraine IBAN: AT21 2011 1400 4004 4003 BIC: GIBAATWWXXX
Spenden für Flüchtlinge in Tirol:
Netzwerk Tirol hilft – Kennwort: Ukraine
Bankverbindung: Hypo Tirol
Bankkonto: Netzwerk Tirol hilft
IBAN: AT86 5700 0300 5320 1854, BIC: HYPTAT22
Sachspenden können bei den Feuerwehren in Tirol am Samstag 19. und Samstag 26. März abgegeben werden. Alle weiteren Infos unter tirol.gv.at oder bei den Feuerwehren.