Grünlandverbesserung − klimafitte Wiesen
Im Zeitraum Sommer 2020 und Sommer 2021 wurde in Tirol eine geförderte Nachsaataktion angeboten. Das Projekt „Grünlandverbesserung – klimafitte Wiesen“ war ein Teil der Konjunkturoffensive des Landes Tirol. Der Kammerführung ist es bei den Verhandlungen gelungen, Fördermittel in der Höhe von zweimal 500.000 Euro sicherzustellen. Grünlandflächen sind die Grundlage für die Produktion wertvollster Lebensmittel aus Milch und Fleisch. Der regionale Kreislauf beginnt auf der Wiese. Wiesen und Felder sind oft nicht in dem Zustand, wie sie es sein sollten, beziehungsweise sein könnten. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Anteile von Gräsern, Leguminosen und Kräutern. Einflussfaktoren reichen von den Standortvoraussetzungen bis hin zur Art und Weise der Bewirtschaftung.
Trocken- und Engerlingschäden
Das Grünland leidet aber auch zunehmend unter dem Einfluss der Klimaveränderungen - so führen immer wiederkehrende Trockenschäden zum Ausfall von wertvollen Gräsern. Manche Wiesen sind total ausgebrannt, die Untergräser fehlen vollkommen. Der Lückenanteil liegt sehr oft bei über 50 Prozent. Das Potential für Futterertrag und Futterqualität kann auf solchen Flächen bei weitem nicht genützt werden. In den Befallsgebieten von Maikäfer, Junikäfer oder Gartenlaubkäfer führt das zyklische Massenauftreten genauso zu großen Schäden an der Grasnarbe. Sehr gefährlich ist die Kombination von Trockenphasen und Engerlingabfraß - die Gräser halten das nicht aus und sterben ab. Ergänzend zur Regulierung der Käferpopulationen mit Pilzgerstepräparaten ist in den Befallsgebieten jedenfalls eine Nachsaat als wichtige Grünlandpflegemaßnahme zu empfehlen.
Eckdaten zum Projekt
Wie schon letztes Jahr wurde auch heuer die Nachsaataktion vom Land Tirol gefördert. Bei der Nachsaat blieb ein Selbstkostenbeitrag von rund 100 Euro pro Hektar, der Selbstbehalt für Neuanlagen beläuft sich auf rund 250 Euro. Die Auftragsabwicklung erfolgt über den Maschinenring Service Tirol. Teilnahmeberechtigt waren Betriebe mit Viehhaltung, die auf Grünlandflächen mit zwei bis vier Nutzungen eine Nachsaat oder Grünlanderneuerung vornehmen wollten. Bei der Nachsaat standen drei Mischungen zur Auswahl: Na (Nachsaatmischung für mittlere Lagen mit mittelintensiver Bewirtschaftung), Natro (Nachsaatmischung für trockene Lagen mittelintensiver Bewirtschaftung), Ni (Nachsaatmischung für Gunstlagen mit mindestens vier Nutzungen). Bei der Neuanlage wurden drei Mischungen angeboten: B (Dauerwiesenmischung mittelintensiv für mittlere Lagen), C (Dauerwiesenmischung mittelintensiv für feuchte Lagen), D (Dauerwiesenmischung mittelintensiv für raue Lagen). Eine Fördervoraussetzung ist die Teilnahme an einer Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Grünland bis Jahresende 2021. Im Gesamten nahmen 1.551 Betriebe mit einer Gesamtfläche von 6.598 Hektar am Projekt teil.
Zahlen
Gesamt | 2020 | 2021 | |
Betriebe | 1.551 | 505 | 1.046 |
Gesamtfläche ha | 6.598 | 2.523 | 4.075 |
Nachsaat ha | 6.440 | 2.443 | 3.997 |
Neuanlage ha | 158 | 80 | 78 |