Großartiger Weideerfolg in Ried
Mit dem Projekt zur Erhaltung und Wiedergewinnung von Almweideflächen will man den Veränderungen – also der zunehmenden Verungrasung und Verbuschung – entgegenwirken. Im Fokus stehen dabei wertvolle Almweideflächen, die sich in der Nähe des Almzentrums befinden.
Effektives Konzept
Bereits im Herbst 2022 wurde gemeinsam mit Almweideexperte Siegfried Steinberger ein Bewirtschaftungskonzept erarbeitet. Viele Gespräche und durchaus auch Überzeugungsarbeit war notwendig, damit zu Beginn des Almsommers mit der neuen Ausrichtung gestartet werden konnte. Mit einem optimal gewählten Almauftriebszeitpunkt, der Lenkung der Weidetiere mittels eingezäunten Koppeln und der Schaffung von wichtigen Tränkestellen ist es gelungen, die Hauptweidebereiche der Alm sehr gut abzuweiden, sodass auch noch am Ende des Almsommers stets junges, frisches Weidegras zur Verfügung war. Die Zufütterung im Stall ist über den ganzen Almsommer mit ca. 1,5 Kilogramm Kraftfutter pro Tier und Tag minimal geblieben.
Früher Auftrieb, langer Almsommer
Bemerkenswert ist, dass der Almauftriebszeitpunkt noch nie so früh wie heuer war. „Bereits am 3. Juni sind wir mit den 65 Milchkühen auf die Alm gekommen, die immerhin auf einer Seehöhe von 2.000 Metern liegt. Weitere Weide-
flächen gehen bis auf 2.400 Meter hinauf. Gleichzeitig haben wir mit 98 Almtagen noch nie einen so langen Almsommer erlebt“, berichtet Almmeister Joel Larcher.
Mit dem Wohlbefinden und Ernährungszustand der Milchkühe und auch mit der Milchmenge ist man durchaus zufrieden. Das heißt, der frühe Auftriebszeitpunkt und die Koppelungsmaßnahmen haben sich nicht nachteilig ausgewirkt.
Ordentliches Abweiden
Bei der Begehung der Almweideflächen am 23. September machten sich die Bauern, gemeinsam mit dem Hirten Hansl Streng noch einmal ein Bild von den Almweiden und alle waren begeistert vom Erfolg, der sich doch unerwartet schnell eingestellt hat. Deutlich wurde sichtbar, dass das ordentliche Abweiden die wichtigste Maßnahme zur Verbesserung und Erhaltung der Almweiden ist. Abschließend bedankte sich der Ortsbauernobmann von Ried, Reinhard Halbeis, bei allen, die zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen haben, ganz besonders bei dem Almpersonal und beim Agrarobmann Hansjörg Rietzler.
Das Projekt „Klimafitte Alm- und Weidebewirtschaftung Ried“ wird mit Mitteln von Bund, Land und der Europäischen Union unterstützt.