Gift auf der Weide
Bei der Herbstzeitlosen ist die gesamte Pflanze giftig und die Giftwirkung bleibt im Heu und in der Silage jahrelang erhalten. Tiere meiden die Herbstzeitlose auf der Weide und im Futtertrog. Junge und unerfahrene Tiere können jedoch Pflanzen aufnehmen. Dabei gelten Pferde im Vergleich zu Rindern, Schafen und Ziegen als empfindlicher.
Lebenszyklus und Verbreitung
Mit Ende August beginnt die Blüte der Herbstzeitlosen. Im Herbst bildet sie keine Blätter. Den Winter überdauert sie in einer Knolle. Mit der Reifung verfärben sich Blätter und Samenkapseln gelb, danach werden sie braun und trocken. Das dauert bis etwa in den Juni hinein. Die aufgeplatzten Samenkapseln kann der Wind vertragen. Die Klauen des Weideviehs können ausgefallene Samen vertragen, aber auch Erntegeräte können sie verschleppen. So verbreitet sich die Herbstzeitlose über weitere Distanzen. In der Knolle sind nach der Photosynthese wieder Reservestoffe eingelagert. Sie geht in eine Sommerruhe und im Herbst beginnt der Zyklus erneut. Hat sie genug Reservestoffe eingelagert, kann sie Tochterknollen bilden. So breitet sich die Herbstzeitlose oft nesterweise aus.
Vorkommen
Die Herbstzeitlose bevorzugt wechselfeuchte Wiesen. An Grünlandflächen mit einer geringen Nutzungshäufigkeit und einer späten ersten Nutzung ist sie perfekt angepasst. Im Frühling kann sie vor der ersten Mahd Reservestoffe bilden und zur Samenreife kommen. Nach einer zweiten Mahd im Sommer erscheinen die Blüten.
Bekämpfen und vorbeugen
Ein Zurückdrängen der Herbstzeitlosen gelingt durch eine Schwächung der Pflanze. Werden die grünen Blätter im zeitigen Frühling geschnitten oder gemulcht, kann sie weniger Reservestoffe in die Knolle einlagern. Außerdem beugt man einem Verschleppen der Samen vor. Bei einem intensiven Weidegang im zeitigen Frühjahr, schädigen Rinder durch ihren Tritt die Herbstzeitlose. Unversehrte Pflanzen sind nach der Weide zu entfernen.
Ein zweimaliges Mulchen pro Jahr, jeweils vor Erscheinen der Samenkapsel, führt ebenfalls zu einer starken Reduzierung des Besatzes. Treten nur punktuell einige Herbstzeitlosen auf, kann man sie händisch ausstechen oder ausreißen. Führt man die Maßnahmen über einige Jahre konsequent durch und düngt die Flächen anschließend mit Jauche oder Gülle, kann man die Herbstzeitlosen zurückzudrängen. Punktuell kann man sie auch mit Totalherbiziden bekämpfen. Danach sind die entstandenen Lücken wieder mit Futtergräsern zu schließen.
Einige selektive Grünlandherbizide, die gegen zweikeimblättrige Unkräuter eingesetzt werden, wirken auch gegen Herbstzeitlose.
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