Gemüsebau 2019
Der Gemüsebau ist eine innovative und expansive Sparte der Tiroler Landwirtschaft. Im klimatisch begünstigten Inntal werden von bäuerlichen Betrieben etwa 60 verschiedene Gemüsearten angebaut. Die jährliche Ernte lässt sich mit fast 50.000 Tonnen beziffern, was einen Selbstversorgungsgrad von etwa 50% ergibt. Der Großteil der Ware (ca. 80%) geht direkt an Handelsketten. Daneben werden in Tirol auch andere Absatzkanäle genutzt: Direktvermarktung über Hofläden oder Marktstände, Abokis-ten und die Belieferung von Gastronomie-Großhändlern. Von manchen Produzenten werden auch Gastronomie-Betriebe direkt beliefert. Der Großteil der heimischen Gemüseproduktion bleibt auf dem Tiroler Markt (ca. 2/3 der Produktion), daneben wird auch in andere Bundesländer geliefert und nach Süddeutschland und Norditalien exportiert.
Um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, müssen die Betriebe laufend investieren und sich weiterentwickeln. Am Feld geht die Entwicklung in Richtung GPS-Steuerung, Erntemaschinen und Hacktechnik; am Hof liegen die Schwerpunkte bei Kühlräumen, sowie Sortier- und Verpackungstech-nik.
Die Betriebsnachfolge ist bei den meisten Gemüsebauern gesichert – junge, gut ausgebildete Jung-landwirte stellen sicher, dass sich dieser Produktionszweig auch langfristig positiv entwickeln wird. Übergeordnetes Ziel ist die Standortsicherung des Tiroler Gemüsebaus durch die Förderung moderner und umweltfreundlicher Anbaumethoden und die Optimierung der Sortenwahl, des Pflanzenschutzes, der Düngung und der Anbautechnik. Der biologische Anbau von Gemüse hat sich weiter ausgeweitet.
Beratungsthemen
Düngung
Maßnahmen: Jährlich über 100 Bodenproben, eigene Messung von Nitratproben --> Erarbeitung von Düngeempfehlungen. Im geschützten Anbau werden Rezepte für eine bedarfsgerechte Düngung erstellt.
Pflanzenschutz
Maßnahmen: Laufend aktualisierte, kulturbezogene Listen von Pflanzenschutzmitteln auf der Homepage der Abteilung.
Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung im geschützten Anbau, Organisation der offenen Nützlingszucht bei Fruchtgemüse. 15 Betriebe haben daran teilgenommen.
Test von innovativen Abdeckmaterialien und alternativen Verfahren bei der Unkrautbekämpfung.
Wöchentlich werden die Gemüsebauern über den Infodienst mit aktuellen Informationen versorgt. Durch Hinweise auf aktuelle Schaderreger wird der Pflanzenschutz optimiert und der Forderung nach gezielten Anwendungen Rechnung getragen. Über 60 Betriebe beziehen den Infodienst, fast 50 Aussendungen erfolgen pro Saison.
Teilnahme am Monitoring für den Baumwollkapselwurm mit 3 Fallen-Standorten.
Untersuchungen zum Vorkommen der Pflanzenkrankheit „Kohlhernie“, Versuche zur Reduktion ihres Befallsdrucks bzw. Test von Sortenempfindlichkeiten in Zusammenarbeit mit Dr. Sigrid Neuhauser, Institute of Microbiology, University of Innsbruck.
Sortenfragen
Maßnahmen: Anlage, Auswertung und gemeinsame Begehung von Sortenversuchen bei Salaten, Radieschen, Zucchini und Chinakohl. Test von Neuzüchtungen und Innovationen (2019: Andenbeeren, Artischocken und Ingwer). Regionaler Sortenratgeber wurde bereits zum 20. Mal zusammengestellt und veröffentlicht.
Qualitätssicherung
Maßnahmen: 18 Tiroler Gemüseproben wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Kulturtechnik
Maßnahmen: Vorführung verschiedener Hackmaschinen, teilweise mit Kamerasteuerung, Versuche mit Biomulchfolie.
Biogemüse
Maßnahmen: Die Anbaufläche von Biogemüse wurde stark ausgedehnt – inzwischen werden über 100 ha jährlich nach Bio-Richtlinien kultiviert. Beratung zu Umstellung und Anbau, Versuche mit organischen Düngern und Stärkungsmitteln. Humusaufbau durch Zwischenfrüchte. Schädlingsbekämpfung mit Hilfe von Nützlingen.
Kommunikation
Maßnahmen: Gemeinsam mit dem Tiroler Obstbau wurden Strategien erarbeitet, um die Obst- und Gemüseproduktion transparent und verständlich darzustellen. Das Image soll verbessert werden, für Krisenfälle wird ein Plan erarbeitet. Eine gemeinsame Leitlinie soll für alle Betriebe eine verbindliche Grundlage darstellen.
Maßnahmen: Jährlich über 100 Bodenproben, eigene Messung von Nitratproben --> Erarbeitung von Düngeempfehlungen. Im geschützten Anbau werden Rezepte für eine bedarfsgerechte Düngung erstellt.
Pflanzenschutz
Maßnahmen: Laufend aktualisierte, kulturbezogene Listen von Pflanzenschutzmitteln auf der Homepage der Abteilung.
Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung im geschützten Anbau, Organisation der offenen Nützlingszucht bei Fruchtgemüse. 15 Betriebe haben daran teilgenommen.
Test von innovativen Abdeckmaterialien und alternativen Verfahren bei der Unkrautbekämpfung.
Wöchentlich werden die Gemüsebauern über den Infodienst mit aktuellen Informationen versorgt. Durch Hinweise auf aktuelle Schaderreger wird der Pflanzenschutz optimiert und der Forderung nach gezielten Anwendungen Rechnung getragen. Über 60 Betriebe beziehen den Infodienst, fast 50 Aussendungen erfolgen pro Saison.
Teilnahme am Monitoring für den Baumwollkapselwurm mit 3 Fallen-Standorten.
Untersuchungen zum Vorkommen der Pflanzenkrankheit „Kohlhernie“, Versuche zur Reduktion ihres Befallsdrucks bzw. Test von Sortenempfindlichkeiten in Zusammenarbeit mit Dr. Sigrid Neuhauser, Institute of Microbiology, University of Innsbruck.
Sortenfragen
Maßnahmen: Anlage, Auswertung und gemeinsame Begehung von Sortenversuchen bei Salaten, Radieschen, Zucchini und Chinakohl. Test von Neuzüchtungen und Innovationen (2019: Andenbeeren, Artischocken und Ingwer). Regionaler Sortenratgeber wurde bereits zum 20. Mal zusammengestellt und veröffentlicht.
Qualitätssicherung
Maßnahmen: 18 Tiroler Gemüseproben wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Kulturtechnik
Maßnahmen: Vorführung verschiedener Hackmaschinen, teilweise mit Kamerasteuerung, Versuche mit Biomulchfolie.
Biogemüse
Maßnahmen: Die Anbaufläche von Biogemüse wurde stark ausgedehnt – inzwischen werden über 100 ha jährlich nach Bio-Richtlinien kultiviert. Beratung zu Umstellung und Anbau, Versuche mit organischen Düngern und Stärkungsmitteln. Humusaufbau durch Zwischenfrüchte. Schädlingsbekämpfung mit Hilfe von Nützlingen.
Kommunikation
Maßnahmen: Gemeinsam mit dem Tiroler Obstbau wurden Strategien erarbeitet, um die Obst- und Gemüseproduktion transparent und verständlich darzustellen. Das Image soll verbessert werden, für Krisenfälle wird ein Plan erarbeitet. Eine gemeinsame Leitlinie soll für alle Betriebe eine verbindliche Grundlage darstellen.
Bei wichtigen gesetzlichen Neuerungen im Pflanzenschutz, bei der Neugestaltung der GAP und beim Thema Saisonarbeitskräfte wird auf Landes- und Bundesebene in Arbeitsgruppen und Gremien mitge-arbeitet, um positive Entwicklungen zu unterstützen und um günstige Rahmenbedingungen für den Gemüsebau zu schaffen.
Beim Thema „Vermeidung von Gemüseabfällen“ wird mit verschiedenen Organisationen zusammenge-arbeitet. Ziel ist es, soweit möglich zu verhindern, dass verzehrfähiges Gemüse wieder auf dem Feld landet.
Themen durchgeführter Weiterbildungsveranstaltungen:
Beim Thema „Vermeidung von Gemüseabfällen“ wird mit verschiedenen Organisationen zusammenge-arbeitet. Ziel ist es, soweit möglich zu verhindern, dass verzehrfähiges Gemüse wieder auf dem Feld landet.
Themen durchgeführter Weiterbildungsveranstaltungen:
- Informationsveranstaltung neue AMA G.A.P.-Richtlinie
- Sorten-Versuchsbegehung
- Gemüsebautagun
- Exkursion Südspanien
- Fachreise zum Pfälzer Gemüsebautag
- Workshops zum Thema „Kalkulation“
- Workshop „Kommunikation“
Vorschau auf das Jahr 2020
- Ausbau des Informationsdienstes, der wöchentlich per E-Mail an die Tiroler Betriebe verschickt wird. Ziel ist es, aktuelle Informationen über Pflanzenschutzprobleme, gesetzliche Neuregelungen oder aktuelle Entwicklungen laufend zu den Betrieben zu bringen.
- Der österreichweite „Newsletter“ der Gemüsebaureferenten wird gemeinsam erstellt und wöchentlich an die Abonnenten verschickt. Durch die überregionale Zusammenarbeit werden auch Gemüsearten behandelt, die in einzelnen Bundesländern geringere Bedeutung haben.
- Der Arbeitskreis „Qualitätssicherung“ wird erfolgreich weitergeführt, um im Problembereich der Rückstände von Pflanzenschutzmitteln mehr Sicherheit zu erreichen. Dazu werden Produkt-proben untersucht und Pflanzenschutzstrategien optimiert.
- Die Entwicklung des Biogemüsebaus wird durch spezielle Veranstaltungen, Versuche und Beratungen unterstützt. Der Bio-Anteil soll dadurch langfristig gesteigert werden.
- Nützlingseinsatz wird für den geschützten Anbau von Fruchtgemüse im konventionellen und im Bio-Anbau angeboten, organisiert und beratend begleitet. Neben den klassischen Gewächs-häusern wird auch der Einsatz in Folientunneln und unter Schutzdächern getestet. Ziel ist eine weitere Ökologisierung des Anbaus und der Aufbau eines positiven Produktimages. Das System der „offenen Zucht“ von Blattlausgegnern wird in allen Fruchtgemüse-Betrieben eingeführt und durch die eigene Anzucht von „Futterläusen“ unterstützt.
- Gruppen- und Einzelberatungen werden laufend durchgeführt, mit dem Ziel die Produktion zu verbessern.
- Vorträge, Informationsveranstaltungen, sowie Fahrten zu Veranstaltungen und Messen werden organisiert.
- Die Teilnehmer an AMA-GAP und anderen Qualitätssicherungssystemen werden geschult, in der Umsetzung beraten und vor den jährlichen Kontrollen unterstützt. Fortbildungen für den Pflanzenschutz-Sachkundeausweis werden angeboten.
- Feld- und Versuchsbegehungen sollen praktische Beispiele anschaulich machen und die Zusammenarbeit zwischen den Betrieben verbessern • Auf Sortenfragen wird durch das Anlegen von Schauversuchen und den jährlich veröffentlichten Sortenratgeber eingegangen. Auch 2020 werden Versuche bei verschiedenen Gemüsearten durchgeführt (geplant: Kohlrabi, Kopfsalat, Petersilie, Kürbis).
- Versuche zu neuen Anbauverfahren werden laufend durchgeführt. Für 2020 ist ein größerer Vergleich von Kulturverfahren bei Kopfsalat geplant.
- Der Anbau neuer Kulturen wird in Kleinversuchen oder mit Pilotbetrieben getestet.
- Am österreichischen Warndienst-Programm wird durch eigene Fallenstandorte teilgenommen. In Zusammenarbeit mit der AGES werden weitere Untersuchungen bei einem nur lokal vorkommenden Schaderreger bei Karotten vorgenommen.