Gemüsebau 2018
Der Gemüsebau ist eine innovative und expansive Sparte der Tiroler Landwirtschaft. Im klimatisch begünstigten Inntal werden von bäuerlichen Betrieben etwa 60 verschiedene Gemüsearten angebaut. Die Herausforderung für die Gemüsebauern besteht darin, für die wachsenden Handelspartner große, einheitliche Mengen zu produzieren und über einen möglichst langen Zeitraum den Markt zu bedienen. Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit stehen dabei im Vordergrund. Der Großteil der Ware (ca. 80%) geht direkt an Handelsketten. Daneben werden in Tirol auch andere Absatzkanäle genutzt: Di-rektvermarktung über Hofläden oder Marktstände, Abokisten und die Belieferung von Gastronomie-Großhändlern. In geringem Maß werden auch Gastronomie-Betriebe direkt beliefert. Neben der Bedie-nung des Tiroler Marktes (ca. 60% der Produktion) wird auch in andere Bundesländer geliefert und nach Süddeutschland und Norditalien exportiert. Durch verstärkte Investitionen in Lagerhallen ist in-zwischen eine ganzjährige Belieferung der wichtigsten Kunden bei manchen Produkten möglich ge-worden. Die Betriebsnachfolge ist bei den meisten Gemüsebauern gesichert – junge, gut ausgebildete Junglandwirte stellen sicher, dass sich dieser Produktionszweig auch langfristig positiv entwickeln wird. Um den Ansprüchen der Handelsketten zu entsprechen, müssen die Betriebe laufend weiterent-wickelt werden: einerseits technisch (Verpackungsmaschinen, Bewässerungstechnik,…), andererseits auch organisatorisch (Dokumentation, Rückverfolgbarkeit, Hygiene, Risikoanalyse,…). Übergeordne-tes Ziel ist die Standortsicherung des Tiroler Gemüsebaus durch die Förderung moderner und umwelt-freundlicher Anbaumethoden und die Optimierung der Sortenwahl, des Pflanzenschutzes, der Dün-gung und der Anbautechnik. Der biologische Anbau von Gemüse wurde ausgeweitet.
Beratungsthema
Düngung
Maßnahmen: Jährlich über 100 Bodenproben, eigene Messung von Nitratproben -> Erarbeitung von Düngeempfehlungen. Im geschützten Anbau werden Rezepte für eine bedarfsgerechte Düngung erstellt.
Pflanzenschutz
Maßnahmen: Laufend aktualisierte, kulturbezogene Listen von Pflanzenschutzmitteln auf der Homepage der Abteilung.
Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung im geschützten Anbau, Einführung der offenen Nützlingszucht bei Fruchtgemüse. 15 Betriebe haben daran teilgenommen.
Test von innovativen Abdeckmaterialien und alternativen Verfahren bei der Unkrautbekämpfung.
Wöchentlich werden die Gemüsebauern über den Infodienst mit aktuellen Informationen versorgt. Durch Hinweise auf aktuelle Schaderreger wird der Pflanzenschutz optimiert und der Forderung nach gezielten Anwendungen Rechnung getragen. Über 60 Betriebe beziehen den Infodienst, über 40 Aussendungen erfolgen pro Saison.
Teilnahme am Monitoring für den Baumwollkapselwurm mit 3 Fallen-Standorten.
Untersuchungen zum Vorkommen der Pflanzenkrankheit „Kohlhernie“, Versuche zur Reduktion ihres Befallsdrucks bzw. Test von Sortenempfindlichkeiten in Zusammenarbeit mit Dr. Sigrid Neuhauser, Institute of Microbiology, University of Innsbruck.
Sortenfragen
Maßnahmen: Anlage, Auswertung und gemeinsame Begehung von Sortenversuchen bei Salaten, Radieschen, Zucchini, Brokkoli und Kürbis. Test von Neuzüchtungen und Innovationen (2018: Andenbeeren, Artischocken und Erdnüsse). Regionaler Sortenratgeber wurde bereits zum 19. Mal zusammengestellt und veröffentlicht.
Qualitätssicherung
Maßnahmen: 18 Tiroler Gemüseproben wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Proben von Waschwasser wurden auf ihre mikrobiologische Belastung untersucht.
Kulturtechnik
Maßnahmen: Test neuer Überdachungssysteme, Versuche mit Biomulchfolie.
Biogemüse
Maßnahmen: Die Anbaufläche von Biogemüse wurde stark ausgedehnt – inzwischen werden über 100 ha jährlich nach Bio-Richtlinien kultiviert. Beratung zu Umstellung und Anbau, Versuche mit organischen Düngern und Stärkungsmitteln. Humusaufbau durch Zwischenfrüchte. Schädlingsbekämpfung mit Hilfe von Nützlingen.
Düngung
Maßnahmen: Jährlich über 100 Bodenproben, eigene Messung von Nitratproben -> Erarbeitung von Düngeempfehlungen. Im geschützten Anbau werden Rezepte für eine bedarfsgerechte Düngung erstellt.
Pflanzenschutz
Maßnahmen: Laufend aktualisierte, kulturbezogene Listen von Pflanzenschutzmitteln auf der Homepage der Abteilung.
Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung im geschützten Anbau, Einführung der offenen Nützlingszucht bei Fruchtgemüse. 15 Betriebe haben daran teilgenommen.
Test von innovativen Abdeckmaterialien und alternativen Verfahren bei der Unkrautbekämpfung.
Wöchentlich werden die Gemüsebauern über den Infodienst mit aktuellen Informationen versorgt. Durch Hinweise auf aktuelle Schaderreger wird der Pflanzenschutz optimiert und der Forderung nach gezielten Anwendungen Rechnung getragen. Über 60 Betriebe beziehen den Infodienst, über 40 Aussendungen erfolgen pro Saison.
Teilnahme am Monitoring für den Baumwollkapselwurm mit 3 Fallen-Standorten.
Untersuchungen zum Vorkommen der Pflanzenkrankheit „Kohlhernie“, Versuche zur Reduktion ihres Befallsdrucks bzw. Test von Sortenempfindlichkeiten in Zusammenarbeit mit Dr. Sigrid Neuhauser, Institute of Microbiology, University of Innsbruck.
Sortenfragen
Maßnahmen: Anlage, Auswertung und gemeinsame Begehung von Sortenversuchen bei Salaten, Radieschen, Zucchini, Brokkoli und Kürbis. Test von Neuzüchtungen und Innovationen (2018: Andenbeeren, Artischocken und Erdnüsse). Regionaler Sortenratgeber wurde bereits zum 19. Mal zusammengestellt und veröffentlicht.
Qualitätssicherung
Maßnahmen: 18 Tiroler Gemüseproben wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Proben von Waschwasser wurden auf ihre mikrobiologische Belastung untersucht.
Kulturtechnik
Maßnahmen: Test neuer Überdachungssysteme, Versuche mit Biomulchfolie.
Biogemüse
Maßnahmen: Die Anbaufläche von Biogemüse wurde stark ausgedehnt – inzwischen werden über 100 ha jährlich nach Bio-Richtlinien kultiviert. Beratung zu Umstellung und Anbau, Versuche mit organischen Düngern und Stärkungsmitteln. Humusaufbau durch Zwischenfrüchte. Schädlingsbekämpfung mit Hilfe von Nützlingen.
Bei wichtigen gesetzlichen Neuerungen im Pflanzenschutz, beim Thema Saisonarbeitskräfte und bei den Einheitswerten wird auf Landes- und Bundesebene in verschiedenen Arbeitsgruppen und Gremien mitgearbeitet, um positive Entwicklungen zu unterstützen und um günstige Rahmenbedingungen für den Gemüsebau zu schaffen.
Beim Thema „Vermeidung von Gemüseabfällen“ wird mit verschiedenen Organisationen zusammengearbeitet. Ziel ist es, soweit möglich zu verhindern, dass verzehrfähiges Gemüse wieder auf dem Feld landet.
Themen durchgeführter Weiterbildungsveranstaltungen:
Beim Thema „Vermeidung von Gemüseabfällen“ wird mit verschiedenen Organisationen zusammengearbeitet. Ziel ist es, soweit möglich zu verhindern, dass verzehrfähiges Gemüse wieder auf dem Feld landet.
Themen durchgeführter Weiterbildungsveranstaltungen:
- Informationsveranstaltung neue AMA G.A.P.-Richtlinie
- Sorten-Versuchsbegehung
- Monitoring Baumwollkapselwurm
- Abfallvermeidung (mit Abfallwirtschaft Tirol Mitte)
- Exkursionen Südafrika
Vorschau
- Ausbau des Informationsdienstes, der wöchentlich per E-Mail an die Tiroler Betriebe verschickt wird. Ziel ist es, aktuelle Informationen über Pflanzenschutzprobleme, gesetzliche Neuregelungen oder aktuelle Entwicklungen laufend zu den Betrieben zu bringen.
- Der österreichweite „Newsletter“ der Gemüsebaureferenten wird gemeinsam erstellt und wöchentlich an die Abonnenten verschickt. Durch die überregionale Zusammenarbeit werden auch Gemüsearten behandelt, die in einzelnen Bundesländern geringere Bedeutung haben.
- Der Arbeitskreis „Qualitätssicherung“ wird erfolgreich weitergeführt, um im Problembereich der Rückstände von Pflanzenschutzmitteln mehr Sicherheit zu erreichen. Dazu werden Produktproben untersucht und Pflanzenschutzstrategien optimiert.
- Das Spezialberatungsprodukt „Nützlingseinsatz“ wird für den geschützten Anbau von Fruchtgemüse im konventionellen und im Bio-Anbau angeboten. Neben den klassischen Gewächshäusern wird auch der Einsatz in Folientunneln und unter Schutzdächern getestet. Ziel ist eine weitere Ökologisierung des Anbaus und der Aufbau eines positiven Produktimages. Das System der „offenen Zucht“ von Blattlausgegnern wird in allen Fruchtgemüse-Betrieben eingeführt und durch die eigene Anzucht von „Futterläusen“ unterstützt.
- Gruppen- und Einzelberatungen werden laufend durchgeführt, mit dem Ziel die Produktion zu verbessern.
- Vorträge, Informationsveranstaltungen, sowie Fahrten zu Veranstaltungen und Messen werden organisiert.
- Die Teilnehmer an AMA-GAP und anderen Qualitätssicherungssystemen werden geschult, in der Umsetzung beraten und vor den jährlichen Kontrollen unterstützt. Fortbildungen für den Pflanzenschutz-Sachkundeausweis werden angeboten.
- Feld- und Versuchsbegehungen sollen praktische Beispiele anschaulich machen und die Zusammenarbeit zwischen den Betrieben verbessern.
- Auf Sortenfragen wird durch das Anlegen von Schauversuchen und den jährlich veröffentlichten Sortenratgeber eingegangen. Auch 2019 werden Versuche bei verschiedenen Gemüsearten durchgeführt.
- Versuche zu neuen Anbauverfahren werden laufend durchgeführt. Für 2019 ist ein größerer Vergleich von Kulturverfahren bei Radieschen geplant.
- Der Anbau neuer Kulturen wird in Kleinversuchen oder mit Pilotbetrieben getestet.
- Die Entwicklung des Biogemüsebaus wird durch spezielle Veranstaltungen, Versuche und Beratungen unterstützt. Der Bio-Anteil soll dadurch langfristig gesteigert werden.
- Am österreichischen Warndienst-Programm wird durch eigene Fallenstandorte teilgenommen. In Zusammenarbeit mit der AGES werden weitere Untersuchungen bei einem nur lokal vorkommenden Schaderreger bei Karotten vorgenommen