Futterkräuter im Wirtschaftsgrünland
In diesem Kontext wird auch Kräutern in Grünlandmischungen eine zunehmende Bedeutung beigemessen. Bislang wurden diese in europäischen Grünlandmischungen kaum oder lediglich in sehr extensiven Mischungen berücksichtigt. Derzeit liegt der Fokus der Forschung besonders auf zwei Arten: der Gemeinen Wegwarte (Cichorium intybus L.), auch Zichorie genannt, und dem Spitzwegerich (Plantago lanceolata L.).
Diese Arten zeichnen sich durch ein tiefreichendes Wurzelsystem aus, das ihnen ermöglicht, auch bei Trockenheit auf Wasser- und Nährstoffreserven tieferer Bodenschichten zuzugreifen. Zudem können die enthaltenen Tannine die Ammoniakverluste über den Harn reduzieren und die Stickstoffnutzungseffizienz der Wiederkäuer steigern. Auch geschmacklich werden sie von Wiederkäuern bevorzugt. Von diesen beiden Arten existieren Zuchtsorten, die sich von den Wildformen durch eine deutlich höhere Ertragsfähigkeit abheben.
Diese Arten zeichnen sich durch ein tiefreichendes Wurzelsystem aus, das ihnen ermöglicht, auch bei Trockenheit auf Wasser- und Nährstoffreserven tieferer Bodenschichten zuzugreifen. Zudem können die enthaltenen Tannine die Ammoniakverluste über den Harn reduzieren und die Stickstoffnutzungseffizienz der Wiederkäuer steigern. Auch geschmacklich werden sie von Wiederkäuern bevorzugt. Von diesen beiden Arten existieren Zuchtsorten, die sich von den Wildformen durch eine deutlich höhere Ertragsfähigkeit abheben.
Derzeit existieren jedoch nur wenige Daten über das Verhalten dieser Kräuter in intensiv genutzten Grünlandbeständen. Aus diesem Grund wurde an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein Projekt ins Leben gerufen, das den Einsatz dieser Kräuterarten in vierschnittigen Wiesen erforscht.
An vier Standorten in Oberösterreich und der Steiermark wird der Anbau unter konventionellen sowie unter biologischen Bedingungen untersucht. Dabei wurden zwei Grünlandmischungen, die Luzerne-Rotkleegrasmischung (ÖAG 26 kg/ha) und die Dauerwiesenmischung für vier und mehr Nutzungen (ÖAG 25 kg/ha), gesät und mit 3, 6, bzw. 9% Kräuterzusätzen ergänzt. Die Aufteilung zwischen Zichorie und Spitzwegerich erfolgte jeweils zu gleichen Teilen. Ein besonderes Augenmerk der Studie liegt auf der Entwicklung der Krautarten im Bestand, der Futterqualität und der Beständigkeit der Kräuter.
Die ersten Ergebnisse des Projekts weisen auf eine vielversprechende Entwicklung der beiden Kräuterarten im ersten Versuchsjahr hin. Dabei zeichnet sich ab, dass die Zichorie deutlich präsenter ist als der Spitzwegerich. Erfreulicherweise wurden auch keine Schäden durch Auswinterung festgestellt, was auf eine gute Widerstandsfähigkeit der Arten gegenüber winterlichen Bedingungen schließen lässt.
Die Analysen zur Futterqualität stehen noch aus und werden weitere wichtige Erkenntnisse zur Eignung der Arten als Futterpflanzen liefern. Hinsichtlich der Ausdauer und Beständigkeit der Kräuterarten sind die kommenden Versuchsjahre entscheidend. Diese Beobachtungen werden aufschlussreiche Informationen über das langfristige Potenzial der Kräuter in intensiv bewirtschafteten Grünlandbeständen liefern.