Endlich umdenken!
Begrenzte Ressourcen sind wertvoll und begehrt. So auch der Boden: viele Interessen prallen aufeinander. Landwirtschaft, Wirtschaft, Verkehr, Naturschutz, Wohnraum usw.: Alle brauchen Grundstücke, um bestehen oder sich weiterentwickeln zu können. Dass in den letzten Jahrzehnten zu sorglos gebaut, gewidmet und zu wenig vorausschauend geplant wurde, zeigen die Statistiken. Nach wie vor verbauen wir täglich über 11 Hektar in Österreich. Aus diesem Grund kann ich über die teils egoistischen Zugänge zur Thematik nur den Kopf schütteln. Es ist längst an der Zeit, beim Stichwort „Entwicklung“ planungstechnisch nicht sofort auf der grünen Wiese anzusetzen. Wir haben in Tirol über 20.000 leerstehende Wohnungen. Auch im Gewerbebereich gibt es bereits bebaute Flächen, die revitalisiert werden könnten. Einige Gemeinden haben bereits verstanden, landwirtschaftlich weniger wertvolle Bereiche für neue Projekte aufzuwenden. Insgesamt entscheiden aber nach wie vor allein die Baukosten über die Art der Umsetzung. Daher spreche ich mich klar für Anreize zur Renovierung, Revitalisierung und Verdichtung aus – alles andere gefährdet über kurz oder lang unseren Lebensraum, unsere Bauernfamilien, schlicht den Standort Tirol als Gesamtes und ist gegenüber den kommenden Generationen nicht zu verantworten.