Am Grundstück von Fam. Stadler zwischen Laakirchen und Kirchham (OÖ) befindet sich ein alter Hausbrunnen, der von den Besitzern einfach und kostengünstig selbst verbessert wurde. Anhand der Fotoserie ist die Sanierung einfach nachvollziehbar.
So sieht der fertig abgedichtete Schachtbrunnen aus. Nichts deutet mehr auf die Arbeiten hin, die von 2 Personen innerhalb von 4 Tagen erledigt wurden.
Wie alles begann! Überprüfung der Dichtheit mit Wasser
Die Vermutung, dass der Brunnen im oberen Bereich undicht ist, wurde mittels Wasserausbringung überprüft. Das Wasser wurde direkt neben dem Brunnen ausgeschüttet.
Eintritt von Wasser in den Schachtbrunnen
Bereits einige Minuten später tritt das ausgebrachte Wasser in den Brunnen ein. Vor allem im Bereich der Rohrdurchführungen. Weiters konnten auch undichte Stellen in der Betonwand ausfindig gemacht werden, durch die Oberflächenwasser in den Brunnen eindrang.
Freilegen des Schachtes
Ein Abdichten des Schachtes von Innen ist häufig nicht möglich. Von außen funktiert es auf jeden Fall sehr gut. Aus diesem Grund wird der Schacht vom Bagger auf eine Tiefe von 3,5 m freigelegt. Der Bagger war 3 Tage im Einsatz. Davon 2 Tage für das Ausheben und Abdichten und 1 Tag für das abschließende Verfüllen.
Kärchern des Schachtes
Der Schacht mit einem Außendurchmesser von 2,8 m muss von Erdresten befreit werden. Am leichtesten geht dies mit einem Hochdruckreiniger.
Tipp: Das Reinigungswasser läuft am Boden der Baugrube zusammen. Ein paar alte Holzbretter, die am Boden aufgelegt werden, verhindern ein Einsinken im Schlammbei den weiteren Arbeiten.
Glätten von groben Unebenheiten
Nun werden einige Erhöhungen der unhomogenen Oberfläche weggestemmt, um den nachfolgenden Materialverbrauch zu minimieren
Abdichtung der Rohrdurchführungen
Hier wird der Stemmstaub mit Druckluft bzw. Hochdruckreiniger nochmals entfernt. Nachfolgend werden die Schlauchdurchführungen mit Brunnenschaum sorgfältig abgedichtet.
Vorsicht: Relativ steile Erdwände können unvermutet einbrechen. Im Zweifelsfall gehören die Wände ordentlich geböscht (bis hin zu 45° - vor allem im oberen Bereich).
Aufbringung der ersten Spachtelschicht
Zunächst wird die erste Schicht aufgebracht, um den Schacht grob zu glätten. Auch die Rohrdurchführungen werden sauber verspachtelt.
Getrocknete erste Schicht
Am nächsten Tag ist die erste Schicht getrocknet und fertig für das erneute Spachteln samt Netzen.
Tipp: Bei den Arbeiten herrschte eine feuchte Witterung. Durch das Abdecken der Baugrube mit einer großen Plane, konnte diese bei Regenfällen trocken gehalten werden.
Netzen und Spachteln
Am Ende wird der Brunnenschacht mit feiner Spachtelmasse (für den Einsatz im Außenbereich) und überlappendem Gittergewebe (Netz) glatt verputzt. Das Netz garantiert, dass nicht wieder Risse in der Abdichtung entstehen.
Zusätzlicher Schutz durch Noppenfolie
Vorm Zuschütten wird noch Noppenfolie als Schutz aufgebracht. Dabei wird auf eine ausreichende horizontale Überlappung geachtet.
Verfüllen des Brunnens. Mehr Abstand zu Acker.
Die Grube ist bereits mit Lehm zugeschüttet. Es wurde mehr Material aufgebracht, weil sich der neue Lehmschlag mit der Zeit setzt.
Die Oberfläche verläuft abschüssig vom Brunnen weg, damit der Regen wegfließt.
Im Vergleich zu früher wird mit dem Acker nun mehr Abstand zum Brunnen gehalten. Zwischen Brunnen und Acker wird eine Wiese angelegt.
Geplante Abschlussarbeiten im kommenden Jahr: Renovierung des Deckels und Kennzeichnung des kleinen privaten Wasserschutzgebietes.
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