Blühende Grüße direkt aus Wien
Wer in der Wiener Innenstadt einen Strauß bunter Schnittblumen ersteht, würde wohl kaum annehmen, dass viele davon aus der Bundeshauptstadt selbst stammen. Ein Betrieb, der sich dieser Sparte widmet und bereits in fünfter Generation geführt wird, ist die Gärtnerei von Werner Jedletzberger in Simmering. “Früher wurde hier vor allem Feldgemüse produziert, doch unser Betrieb hat sich weiterentwickelt. Meine Eltern haben komplett auf Schnittblumen umgestellt“, berichtet der junge Gärtner.
Lange Wartezeit auf Jungpflanzen
Während die vorige Generation vor allem auf Nelken und Spraynelken setzte, sind heute Schnittanthurien das wichtigste Erzeugnis der Gärtnerei, die das ganze Jahr über in Betrieb ist. Dabei gilt es rechtzeitig zu planen, denn neue Jungpflanzen sind nicht von heute auf morgen erhältlich. Eine Wartezeit von bis zu zwei Jahren ist durchaus üblich. Insgesamt produziert Jedletzberger auf rund 3,5 ha rund 80 verschiedene Schnittpflanzenarten. Die diversen Sorten miteingerechnet, kommt er auf rund 150 unterschiedliche Sorten - von Hortensien über Duftpelargonien bis zu Pfingstrosen.
“Ich freue mich immer sehr, wenn ich neue Kulturen finde, die bei uns gut gedeihen“, erzählt der Gärtner, der bei seinen Kunden auch mit schmuckem grünem Beiwerk wie etwa Efeu punktet. Der Verkauf ist jedenfalls nichts für Morgenmuffel, denn vermarktet werden die Pflanzen am Wiener Großgrünmarkt Montag bis Freitag von ca. 3 bis etwa 8.30 Uhr, nur samstags um eine Stunde später. Früher als sonst konnte heuer auch mit der Ernte einiger Schnittblumen begonnen werden. Denn der Klimawandel ist auch im Gartenbau spürbar. “So zeitig waren wir noch nie. Normalerweise starten wir die Schneeball-Ernte recht genau am 1. Mai. Heuer haben wir ca. drei Wochen früher begonnen“, berichtet Jedletzberger.
Wichtig ist dem Wiener Gärtner, möglichst nachhaltig und effizient zu wirtschaften. So wird etwa ein Kokossubstrat, auf dem am Nachbarbetrieb bereits Gurken und Tomaten gewachsen sind, bei ihm nochmals für die Schnittblumenherstellung verwendet. “Ich bekomme die Matten kostenlos, die Kollegen ersparen sich dafür die Entsorgung. Anschließend arbeite ich das Ganze draußen in die Erde ein, das ist ein super Bodenlockerer“, freut sich der Wiener.
“Ich freue mich immer sehr, wenn ich neue Kulturen finde, die bei uns gut gedeihen“, erzählt der Gärtner, der bei seinen Kunden auch mit schmuckem grünem Beiwerk wie etwa Efeu punktet. Der Verkauf ist jedenfalls nichts für Morgenmuffel, denn vermarktet werden die Pflanzen am Wiener Großgrünmarkt Montag bis Freitag von ca. 3 bis etwa 8.30 Uhr, nur samstags um eine Stunde später. Früher als sonst konnte heuer auch mit der Ernte einiger Schnittblumen begonnen werden. Denn der Klimawandel ist auch im Gartenbau spürbar. “So zeitig waren wir noch nie. Normalerweise starten wir die Schneeball-Ernte recht genau am 1. Mai. Heuer haben wir ca. drei Wochen früher begonnen“, berichtet Jedletzberger.
Wichtig ist dem Wiener Gärtner, möglichst nachhaltig und effizient zu wirtschaften. So wird etwa ein Kokossubstrat, auf dem am Nachbarbetrieb bereits Gurken und Tomaten gewachsen sind, bei ihm nochmals für die Schnittblumenherstellung verwendet. “Ich bekomme die Matten kostenlos, die Kollegen ersparen sich dafür die Entsorgung. Anschließend arbeite ich das Ganze draußen in die Erde ein, das ist ein super Bodenlockerer“, freut sich der Wiener.
Heizkosten um ein Drittel gesenkt
Weitere Kosten konnte er durch den Umstieg von Fernwärme auf eine Hackschnitzelheizung einsparen, die er sich gemeinsam mit dem Nachbarbetrieb angeschafft hat. Auch wenn sich die heutigen Energiekosten nicht genau mit jenen vor Ukrainekrieg und Inflation vergleichen lassen, spricht Jedletzberger von rund einem Drittel an Heizkostenersparnis durch die Biomasseanlage. “Es ist ein großer Vorteil, dass ich technisch sehr interessiert bin und auch Reparaturen nicht scheue“, scherzt Jedletzberger, der im Betrieb von seinen Eltern unterstützt wird und bis zu fünf Mitarbeitern und zwei Praktikanten beschäftigt. Als herausfordernd bezeichnet er, wenn jemand krank wird oder generell ausfällt, da es schwer ist, geeignete Fachkräfte zu finden.
In einer Stadt wie Wien sind auch die Begehrlichkeiten um die Flächen stets ein Thema, insbesondere, wenn diese - wie im Falle seiner Gärtnerei - großteils gepachtet sind.
In einer Stadt wie Wien sind auch die Begehrlichkeiten um die Flächen stets ein Thema, insbesondere, wenn diese - wie im Falle seiner Gärtnerei - großteils gepachtet sind.
Herausfordernder Pflanzenschutz
Auch wenn der Gärtner stark auf Nützlinge setzt, ist er zusätzlich auf wirksame Pflanzenschutzmittel angewiesen, von denen es aber immer weniger gibt. “Was mich besonders ärgert, ist, dass sogar nützlingsschonende Mittel wegfallen und keine neuen nachkommen“, kritisiert der Betriebsleiter, der den EU-Institutionen diesbezüglich keine Rosen streut und sich praktikable Lösungen wünschen würde. Und welche Vorstellungen hat der Gärtner außerdem für seine Zukunft? “Ich möchte gerne unsere Arbeitsabläufe weiter optimieren, speziell was Ernte- und Kulturpflegearbeiten angeht.“ Für Herbst ist außerdem seine eigene Hochzeit geplant. Dabei wird Jedletzberger bei einem seiner Kunden, einem Floristen, selbst zum Kunden. Denn: “Blumen müssen auf alle Fälle mit dabei sein“, ist der junge Gärtner überzeugt.