Austausch mit der Branche
Neben einem Rückblick auf das durchaus turbulente letzte Jahr ging es im Rahmen dieses Treffens vor allem um die anstehenden Herausforderungen am Markt. Erfreulich war die Einschätzung der Verarbeiter, dass sich die Preise in einem leichten, langsamen Aufwärtstrend befinden. Hauptthema waren jedoch Neuerungen im Bereich der Haltungskennzeichnung: Ab April ist diese für Frischmilch, die in den deutschen Markt geht, notwendig. Diesbezüglich ist seit Jänner das neue freiwillige „Tierhaltung plus“-Modul im AMA Gütesiegel gestartet, mit dem die Kennzeichnung umgesetzt wird. Einig waren sich die Milchverarbeitungsbetriebe, dass trotz unterschiedlicher Zugänge zum Thema, eine entsprechende Umsetzung unumgänglich sei.
Kombinationshaltung absichern
Für viele Betriebe stellt diese Umstellung kein Problem dar, für viele ist es aber eine Herausforderung. Es wurde auch klar gesagt, dass der Kundenwunsch in Richtung mehr Bewegungsfreiheit bei den Nutztieren geht. Da die Kombinationshaltung für Tirol eine wichtige Rolle spielt, muss sie in allen Entscheidungen mitgenommen und den Betrieben Unterstützung für allfällige Umbaumaßnahmen zugestanden werden. Diesbezüglich stellte Präsident Hechenberger abschließend klar: „Auf Kundenwünsche zu reagieren ist das eine, eine Abgeltung für höhere Standards das andere. Wir werden hier im engen Austausch mit den anderen Produktionssparten bleiben und dafür kämpfen, dass die Kombinationshaltung in Tirol Zukunft hat. Allerdings werden wir uns hier bewegen müssen und Verbesserungen fürs Tierwohl mit überschaubaren Kosten umsetzen. Hier braucht es aber ganz klar Anreize.“ Ein weiterer wichtiger Punkt, der diskutiert wurde, war die Verlässlichkeit seitens des Lebensmitteleinzelhandels, dass neue Standards auch über längere Zeiträume Gültigkeit haben müssen. „Keine Branche kann alle paar Jahre in neue Betriebsgebäude investieren. Das müssen wir klarstellen und diese Verlässlichkeit werden wir auch einfordern“, so der Präsident ab-
schließend.