Agrarbudget wird aufgestockt
Österreichs Bäuerinnen und Bauern sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, darunter steigende Betriebsmittelkosten, Inflation, volatile Marktpreise sowie extreme Wetterbedingungen. Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Anforderungen in Richtung Umwelt- und Tierwohlstandards. Aus diesem Grund haben das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) und Länder Ende Oktober bei Landesagrarreferentenkonferenz das sogenannte Impulsprogramm beschlossen, in dem bis zum Jahr 2027 jährlich 90 Millionen Euro für landwirtschaftliche Betriebe vorgesehen sind. 54 Millionen kommen vom Bund, 36 Millionen steuern die Länder bei. Sowohl das Österreichische Programm zur Förderung der umweltgerechten Landwirtschaft (ÖPUL) als auch die Ausgleichszulage zur Abgeltung von Bewirtschaftungserschwernissen (AZ) wurden bislang nie an die Inflation angepasst. Für beide Förderbereiche ist nun eine achtprozentige Anpassung vorgesehen. Weitere Schwerpunkte werden in den Bereichen Klimawandelanpassung, Tierwohl und Umwelt gesetzt.
Tiroler Bergbetriebe
Über 90 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Tirol beteiligen sich am Agrarumweltprogramm. Rund 10.800 Betriebe erhalten im Rahmen der Ausgleichzulage eine Abgeltung für natürliche Bewirtschaftungsnachteile im Berggebiet. Rund 6.400 Tiroler Bergbetriebe liegen in den Erschwernislagen 3 und 4.
Eckpunkte
- 1. Agrarumweltprogramm ÖPUL: Künftig werden Umwelt- und Klimaleistungen mit 191 Millionen Euro zusätzlich honoriert. Dazu werden alle ÖPUL-Prämien um acht Prozent angehoben. 40 Millionen Euro stehen für gezielte, neue Maßnahmen im Umwelt- und Klimabereich zur Verfügung (derzeit in Ausarbeitung).
- 2. Bergbauernförderung – Ausgleichzulage (AZ): Künftig stehen 105 Millionen Euro zusätzlich für benachteiligte u. Berggebiete zur Verfügung. Die AZ-Prämien werden um 8 Prozent angehoben, zudem ist ein zusätzliches Top-Up für die Erschwernisgruppen 3 und 4 vorgesehen.
- 3. Landwirtschaftliche Investitionsförderung: Zusätzliche 64 Millionen Euro ermöglichen es, die Obergrenze der anrechenbaren Kosten für Investitionen bei Tierwohl, Klima und Wassermanagement auf 500.000 Euro anzuheben.
Betriebsbeispiele
- Ein ÖPUL-Betrieb im Berggebiet mit 20 Hektar Fläche, rund 250 Euro/ha ÖPUL und 180 Euro AZ erhält rund 700 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich.
- Je nach Investitionsvorhaben im Stallbereich erhält ein landwirtschaftlicher Betrieb bis zu 40.000 Euro mehr Zuschuss.